Quantcast
Channel: Nachrichten aus den Regionen Andernach und Mayen
Viewing all 5233 articles
Browse latest View live

Polizei: Raubüberfall auf Tank- und Rastanlage an A 48 ist aufgeklärt

$
0
0

Mayen - Der brutale Raubüberfall auf die Tank- und Raststätte Elztal an der Eifelautobahn ist aufgeklärt. Davon geht die Polizei aus.

Laut Kripo Mayen ist es ihr und der Polizei Cochem gelungen, nach einem Zeugenhinweis am Donenrstagnachmittag drei Männer im Alter von 19 und 21 Jahren aus dem Raum Cochem festzunehmen. Ihnen werden der Überfall auf die Raststätte Elztal an der A 48 und auf eine Raststätte an der A 1 zu Last gelegt. Zudem hätten sie einen Porsche gestohlen und etliche Pkw-Aufbrüche auf Mitfahrerparkplätzen entlang der A 48 begangen. Bei dem Überfall auf die Raststätte Elztal waren zwei Angestelle verletzt worden, eine davon schwer.

Die Straftaten wurden im Zeitraum vom 26. November bis zum 3. Dezember begangen und "führten aufgrund ihrer rücksichtslosen Vorgehensweise zu  erheblichem Aufsehen", stellt die Polizei fest. Ein in diesem Zusammenhang gesuchter blauer BMW konnte ebenfalls sichergestellt werden. "Die drei Täter zeigten sich nach ihrer Festnahme weitgehend geständig und werden auf Anordnung der Staatsanwaltschaft Koblenz dem Haftrichter vorgeführt", so die Kripo Mayen abschließend.


VG Maifeld betreibt künftig neues Museum

$
0
0

Münstermaifeld - Das Zentrum Historisches Maifeld (ZHM), das mit Beginn der Tourismussaison 2014 seine Tore öffnen soll, wurde jetzt auf eine juristische Grundlage gestellt.

Münstermaifeld - Das Zentrum Historisches Maifeld (ZHM), das mit Beginn der Tourismussaison 2014 seine Tore öffnen soll, wurde jetzt auf eine juristische Grundlage gestellt.

Im künftigen Raum der Tourist-Information (TI) im Erdgeschoss der Propstei II in Münstermaifeld unterzeichneten Maifelds Bürgermeister Maximilian Mumm und Stadtbürgermeister Robert Müller einen Vertrag, der die Nutzung des von der Stadt umgebauten Gebäudes regelt. Münstermaifeld überlässt der Verbandsgemeinde Maifeld die Räume einschließlich des geplanten Museums zur Nutzung.

"Wir sind einen Schritt in die richtige Richtung gegangen", stellte Mumm fest. Die TI werde Anlaufstelle für das ganze Maifeld sein. "Jetzt packen wir den Tourismus so richtig an", sagte der Bürgermeister. In dem neu hergerichteten Gebäude seien Touristen, Gäste und Einheimische willkommen, um sich zu informieren.

"Wir fühlen uns mit diesem Gebäude reich beschenkt", sagte Müller. Der Stadtbürgermeister erinnerte daran, dass man schon seit 2006 unterwegs gewesen sei, um Ideen und Konzepte für eine touristische Erschließung zu entwickeln. Derzeit wird noch der Umbau des Gebäudes durchgeführt.

Parallel zu der Vereinbarung zwischen den beiden Kommunen schloss die Verbandsgemeinde mit jedem der Münstermaifelder Stadtführer einen Vertrag ab. In diesem wird eine versicherungs- und haftungsrechtliche Grundlage für das ehrenamtliche Engagement der zehn Männer und Frauen geschaffen. "Wir sind sehr glücklich über diesen Vertrag", sagte Matthias Hochhausen. Er ist Ansprechpartner und Koordinator der Stadtführer, die mit großem historischem Wissen Touristen begleiten. Die Zusammenarbeit der Stadtführer mit der TI wurde nach 15 Monaten Beratung fixiert. Der Vertrag regelt das Vermitteln von Führungsaufträgen durch die TI. Dadurch sei es jetzt möglich, auch "Tourismus-Pakete" für Gäste zu schnüren, in denen beispielsweise eine Stadtführung mit dem Besuch anderer Sehenswürdigkeiten kombiniert wird. Wie bisher können die Stadtführer aber auch selbstständig und frei arbeiten - nun allerdings mit der Sicherheit, dass sie über die Verbandsgemeinde haftpflichtversichert sind.

In der Stadtratssitzung im Anschluss an die Unterzeichnung stellte Ingenieur Jürgen Sommer vom zuständigen Planungsbüro die Pläne zur Möblierung des ZHM vor. Dreh- und Angelpunkt des Gebäudes ist die TI im Erdgeschoss, deren Konzept in Zusammenwirken mit den Mitarbeiterinnen der TI erarbeitet wurde. Der Raum orientiert sich in drei Richtungen, zum Münsterplatz, zur Herrenstraße und zum Rosengarten. Es gibt zwei Bearbeiterplätze mit Besprechungstischen, Sitzmöglichkeiten und einen Prospektständer. Auf einem Bildschirm an der Wand kann der Gast Infos zu Übernachtungsmöglichkeiten und anderes einsehen. Im Obergeschoss gibt es einen Raum für mediale Darstellung, ausgestattet mit 60 Stühlen und 14 Tischen. Atmosphärisch ansprechend wird die Ausgestaltung des Museumsgewölbes sein. Die Ausschreibungen dazu werden nach dem Jahreswechsel durchgeführt.

Heinz Israel

Mainzer Hofsänger brillieren in Kottenheim für den guten Zweck

$
0
0

Kottenheim - Mit einem Konzert der Extraklasse erfreuten die weltbekannten Mainzer Hofsänger kurz vor dem vierten Advent in der katholischen Kirche St. Nikolaus in Kottenheim ihr Publikum.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Den rund 280 Zuhörern wurde eine zweistündige musikalische Sternstunde geboten: Es war nicht nur die stimmgewaltige Kraft der Sänger, die bei so manchem Zuhörer Gänsehaut auslöste, sondern auch die atemberaubend klingenden Soloeinlagen, die wie etwa bei dem Lied "Rudolph, the red nosed reindeer" zum Tragen kamen. Das Lied war Bestandteil eines weihnachtlichen Potpourris. Emotionalität spiegelte sich im "Halleluja" von Georg Friederich Händel, in dem von Michael Christ arrangierten Spiritual "Go down Moses" sowie in "O holy Night" von Adolphe Adam wider.

Pure Lebensfreude vermittelten die 13 Mitglieder der semi-professionellen Gruppe, die von Andreas Leuck am Klavier begleitet wurde, mit dem Stück "Hey Man". Dabei rissen die Hofsänger mit ihrem Kapitän Ralf Marling und ihrem musikalischen Leiter Michael Christ, die sich seit vielen Jahren gemeinsam in den Dienst der guten Sache stellen, die Besucher zu Begeisterungsstürmen hin. Um kräftig mit den Fingern mitschnipsen zu können, hatten die stimmgewaltigen Herren hierfür sogar ihre Textmappen beiseitegelegt. Die dargebotenen Lieder gingen fließend ineinander über, sodass die Zuhörer den Eindruck eines umspannenden, beeindruckenden Ganzen gewannen.

Zu Beginn des Benefizkonzertes hatte der gastgebende Männergesangverein Eintracht 1856 Kottenheim das Programm mit den Chorwerken "Weihnachtsglocken" von Hermann Sonnet und "Die Abendglocken rufen" von Franz Abt eröffnet. Ein Dankeschön richtete Karl Gautsche, der Vorsitzende des MGV, an Ortsbürgermeister Toni Schüller, der die Veranstaltung mitorganisiert hatte. Das Konzert wurde von Lotto Rheinland-Pfalz unterstützt.

Ihren emotionalen Höhepunkt fand die Veranstaltung mit der Übergabe von zwei Spenden: Fred Pretz, Präsident des Sportbundes Rheinland, überreichte als Mitglied des Stiftungsrates von Lotto an den Hospizverein Region Mayen sowie an den MGV - zu dessen Nachwuchs- und Talentförderung - je einen Scheck in Höhe von 3500 Euro. Die evangelische Pfarrerin Metje Steinau, die Zweite Vorsitzende des Hospizvereins, und Karl Gautsche nahmen sie in Empfang.

23. Dezember 1993: Andernach unter Wasser

$
0
0

Andernach - Am 23. Dezember vor 20 Jahren hat ein extremes Hochwasser die Stadt Andernach in einen Ausnahmezustand versetzt. Tagelang sind Menschen in ihren Häuser nur per Boot erreichbar. Hochwasserstege werden überflutet. Einsatzkräfte arbeiten rund um die Uhr, um die Versorgung aufrechtzuerhalten und das Krankenhaus samt Altenheim Marienstift zu sichern.

Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

Am 23. Dezember erreicht die Flut ihren Höchststand von 10,51 Meter. Das Fatale: Es gibt damals noch keine zuverlässigen Wasserstandsvorhersagen. Die Wasserstände steigen um 30 Zentimeter pro Stunde. Ein Wettlauf gegen die Zeit für all jene, die ihr Hab und Gut noch sichern wollen.

Noch heute ist das Jahrhunderthochwasser in den Köpfen der Betroffenen präsent. Hotelier Adolf Werner Köhn denkt ungern an damals zurück. "Das hat mich fast in den Ruin getrieben", erzählt der 75-Jährige rückblickend. Rund 50 000 Mark kosten ihn die Schäden und der Betriebsausfall. Das Erdgeschoss, in dem das Restaurant samt Küche und Rezeption untergebracht sind, wird zum Aquarium. Bis zur Holzdecke steht das Wasser im Hotel. Köhn, der seine Rheinkrone seit 40 Jahren direkt neben dem Rheintor betreibt, betont heute: "Die Meldungen kamen zu spät. Es wurde ein wesentlich niedrigerer Wasserstand angesagt als der, der kam."

Es ist Dienstag, 21. Dezember 1993. Der Rhein bläht sich auf, das Wasser überschwemmt die Rheinanlagen, läuft in die Konrad-Adenauer-Allee und schiebt sich weiter Richtung Häuserzeile - wie schon so oft. Zwischen 5 und 12 Uhr schnellt der Wasserstand um 63 Zentimeter empor auf 7,58 Meter. Seitdem der Pegel 7,25 Meter passiert hat, wälzen sich die Wassermassen aus dem Kanal in der Konrad-Adenauer-Allee vor dem Hotel Zum Bollwerk über die Rheinstraßen. Mitarbeiter der Stadt beginnen, Hochwasserstege aufzubauen. Für den nächsten Tag, Mittwoch, werden 8,50 bis 8,70 Meter vorhergesagt.

Rheinkrone-Inhaber Adolf Werner Köhn und seine Mitarbeiter schleppen so viel Inventar wie möglich in obere Stockwerke. Noch hofft der Hotelier, dass das Wasser nicht bis 8,50 Meter steigen wird. Dann läuft es bei ihm rein. Auch seine Kollegen an der Rheinpromenade drücken die Daumen, dass der Pegel sinkt, damit das Weihnachts- und Silvestergeschäft nicht ausfällt. Doch es kommt schlimmer.

Das Wasser läuft in die Häuser. Hotelier Köhn versucht noch, Wandverkleidungen abzumontieren, Türen zu sichern. Das Wasser steht mittlerweile so hoch, dass es ihm in die Wasserwatehose schwappt. Damals denkt er: "Ehe ich absaufe, lass ich die Sachen absaufen." Neben Wandverkleidungen, schweren Küchenmaschinen und Kühltruhen verschluckt der Rhein auch die Rezeption. Später werden die großen Panoramascheiben des Restaurants platzen. Die beiden großen Reisebusse aus England, die dem Hotelier Köhn einen feinen Umsatz über die Weihnachtstage bescheren sollten, muss er abbestellen.

In der Nacht auf Mittwoch, 22. Dezember, schwillt der Rhein auf über 9,60 Meter an. "Ungewöhnlich schnell", wie Stadtverwaltungsdirektor Herbert Schmidt damals zur RZ sagt. Die Konrad-Adenauer-Allee und die Mauerstraße sind meterhoch überflutet, und das Wasser hat weite Teile der unteren Rheingassen geschluckt.

Die Einsatzzentrale wird am Mittwochmorgen aus dem Rheintor ins Historische Rathaus verlagert. Die Feuerwehrleute sind mit fünf Booten im Einsatz, um vom Hochwasser eingeschlossene Anlieger zu wichtigen Einkäufen zu bringen. Bereits jetzt richtet sich ein sorgenvoller Blick aufs Krankenhaus und das Altenheim Marienstift. Am Mittag steht der Pegel bei 9,82 Meter. Noch sind die beiden Einrichtungen wegen ihrer hochwassersicheren Wannen nicht gefährdet. Erreicht der Pegel einen Stand von über 10,50 Meter, laufen die Wohnungen im Erdgeschoss voll. Die Tendenz sagt: weiter steigend. Für Mittwochabend wird ein Stand von 10,20 Meter prognostiziert.

Die folgende Nacht auf Donnerstag, 23. Dezember, wird zur Geduldsprobe. Der Rhein schwillt weiter an. Achim Hütten, heute Oberbürgermeister und damals seit zehn Monaten Bürgermeister der Stadt, wird um 1.30 Uhr aus dem Bett geklingelt. Er erinnert sich heute: "Wir hatten um 2 Uhr nachts eine Krisenbesprechung vor dem Stiftshospital." Denn: Der Kies- und Sandsackdamm, der tagsüber errichtet worden war, um das Zentrallager des Krankenhauses zu sichern, ist gebrochen und das Zentrallager geflutet. Hütten und der Wehrleiter müssen entscheiden: evakuieren - samt Altenheim - oder nicht? Hütten erzählt: "Damals haben wir zusammen entschieden, wir evakuieren nicht." Rückblickend war es die richtige Entscheidung.

Auch der heutige Wehrleiter Rainer Adams war damals schon für die Feuerwehr aktiv. Er hat bereits viele Hochwasser mitgemacht. "Das kommt ja schon fast jedes Jahr. Aber damals war es besonders hoch." Auch ihm ist die Sorge ums Krankenhaus in Erinnerung geblieben. "Wir hatten damals das Problem, dass es uns nicht absäuft." Das Zentrallager wird mithilfe einer Notstrompumpengruppe des Technischen Hilfswerkes aus Hanau vom Wasser befreit und erneut gesichert.

Heiligabend steht vor der Tür. An diesem Freitag bleiben 20 Helfer von Feuerwehr, THW und Bundeswehr im Einsatz. Bürgermeister Achim Hütten, Verwaltungsdirektor Herbert Schmidt und der stellvertretende Wehrleiter Willi Monn essen und trinken mit ihnen im Historischen Rathaus. Zu der Zeit hält das Wasser die Rheinkrone von Adolf Werner Köhn noch fest umschlossen. Nach Feiern ist dem Hotelier und seiner Frau nicht zumute. Er erinnert sich an dieses Weihnachten nicht mehr so ganz genau: "Wir haben, glaube ich, oben gesessen und ferngesehen - während unten die Brühe im Haus stand." Am folgenden Samstag fällt der Wasserstand mit zwei bis drei Zentimetern pro Stunde, am Sonntagnachmittag steht er bei 8,44 Meter. Wenig später beginnt Adolf Werner Köhn, sein Restaurant vom Schlamm zu befreien und die Wände mit Heizgeräten zu trocknen. Daran erinnert sich auch noch OB Hütten: "Ich sehe ihn noch tapezierend zwischen den Jahren im Restaurant stehen." Nach wenigen Wochen öffnet Köhn - da kündigt sich erneut ein Hochwasser an.

Es wird einige Jahre dauern, bis er die Sachschäden und den mehrwöchigen Betriebsausfall von 1993 aufgefangen hat. 1995 steht ihm das Wasser mit 10,28 Meter wieder im Hotel. "Es war kein Glücksgriff, als ich 1973 die Rheinkrone gekauft habe." Und er fügt - fast ein bisschen gleichmütig - hinzu: "In 40 Jahren bin ich 30 Mal abgesoffen und einmal abgebrannt." Seitdem die Hochwasserwand und die neue Pumpstation im Juni 2007 eingeweiht wurden, sind Köhn und die vielen anderen Rheinanlieger vom Hochwasser verschont geblieben. Zweimal wurde sie im Ernstfall eingesetzt: im Januar 2011 (Stand: 8,39 Meter), und zu Teilen im Juni 2013. Köhn betont: "Seitdem die Wand da ist, traut sich der Rhein nicht mehr so richtig. Aber irgendwann kommt das dicke Ende doch noch."

Mehr zum Hochwasserschutz auf der Seite Andernach & Pellenz

In Ochtendung bei den Töchtern angekommen

$
0
0

Ochtendung - Mit Weihnachten wird ein einmaliges Ereignis gefeiert, Jahr für Jahr neu: die Geburt Jesu und das Entstehen einer neuen Familie. Einmalig ist auch das, was sich in Ochtendung zugetragen hat. Hier entstand ebenfalls eine neue Familie, auf ganz eigene und unverwechselbare Weise.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Don Norman Atapattuge stammt aus Sri Lanka. Sein Weg aufs Maifeld nach Ochtendung dauerte mehr als sechs Jahrzehnte und war von außergewöhnlichen Umständen geprägt. Seit Januar lebt er dort und kümmert sich um seine beiden Töchter, Devi Marie und Mangala. Mit ihnen zusammen bildet er nun eine neue Familie, nachdem die bisherige nach dem Tod der Mutter aufgehört hatte zu bestehen.

Sri Lanka hieß noch Ceylon, als Norman 1949 als Sohn eines Textilunternehmers geboren wird. Schon früh kündigt sich an, dass der Sohn nicht den geraden Weg nimmt. Mit 13 Jahren flieht er zum ersten Mal von seinem Zuhause, mit 16 wird er vor die Tür gesetzt. 1972 kommt er über Indien auf dem Landweg nach Deutschland, studiert und ist seither Diplom-Weberei-Techniker. Bis 1994 arbeitet der Mann in Bad Säckingen (Schwarzwald) in seinem Beruf. Dann weiß er: "Das ist nicht mein Weg."

Es folgen Ausbildungen zum staatlich geprüften Masseur und medizinischen Bademeister und zum Akupunktur-Masseur. Auch in der Cranio-Sakral-Therapie, einer alternativmedizinischen Behandlungsmethode, lässt er sich schulen. Indien, Sri Lanka und La Palma auf den Kanarischen Inseln waren Stationen auf Normans Weg zu sich selbst.

Er ist mit einer Deutschen verheiratet und hat mit ihr zwei inzwischen erwachsene Söhne. Zeitweilig lebt er aber 20 Monate allein im Urwald seiner Heimat. Er lernt Menschen kennen, die auf dem Gebiet der natürlichen Heilkunde unvorstellbare Erfolge erzielen. Solche Begegnungen bestimmen Normans weiteren Weg entscheidend mit. Er gibt mittlerweile selbst Seminare und hält Vorträge. Eine Frau, ebenfalls auf der Suche, lässt sich auf ihn ein. Sie ist die Mutter seiner Töchter, die 2003 und 2004 geboren werden.

Heute bezeichnet sich Norman als "Heilhelfer". Er kümmert sich um solche Menschen, die sich selbst aufgegeben haben oder die von herkömmlichen Fachleuten aufgegeben worden sind.

Ein Anruf zu Beginn des Jahres erreicht ihn eher zufällig. Es ist die Nachricht, dass die Mutter seiner Töchter im Sterben liegt. Normans Weg aufs Maifeld ist nunmehr vorgezeichnet. In der kurzen Zeit ist die neu gebildete Familie Teil der Ochtendunger Gemeinschaft geworden. Drei Nikolaustüten, abgegeben von Unbekannt, standen kürzlich vor der Tür ihrer Wohnung. Es ist ein Ausdruck der Verbundenheit mit den Atapattuges.

Die Töchter leben nach harten Jahren auf. Der Älteren ist wichtig, dass sie sich dann und wann mit der Verstorbenen unterhält. Die Jüngere empfiehlt Kindern zufrieden zu sein, wenn die Eltern noch leben, selbst wenn sie getrennt sein sollten. Beide sprechen gut von ihrer Mutter. An Heiligabend werden die Atapattuges im Kreis einer Ochtendunger Familie feiern. Norman lebt derzeit nach seiner eigenen Philosophie, die viel enthält, was auch die großen Religionen enthalten: Einklang finden zwischen Körper, Geist und Seele. Und: verzeihen, vergeben loslassen.

Museum Andernach zeigt historischen Christbaumschmuck

$
0
0

Andernach - Das Foto zeigt ein kleines blondlockiges Mädchen auf einem gelben Fahrrad, das gerade das Christkind gebracht hat. Denn hinten steht der Weihnachtsbaum, behängt mit glitzernden Kugeln und glänzendem Lametta. Weihnachten, meint Claudia Siebenbach aus Nickenich lachend, sei schon immer für sie das Größte gewesen, nicht der Geschenke, sondern des Weihnachtsbaums wegen.

Von unserer Mitarbeiterin Lieselotte Sauer-Kaulbach

Den liebt die 1969 Geborene unvermindert heiß und innig und besonders historischen Christbaumschmuck. Den sammelt sie seit mehr als 20 Jahren leidenschaftlich, seitdem sie den Baumschmuck von ihren Großeltern und Eltern geerbt hat, viele Stücke, an denen besondere Kindheitserinnerungen hängen. Einen Teil ihrer umfangreichen, Christbaumschmuck aus mehr als einhundert Jahren umfassenden Sammlung zeigt jetzt das Stadtmuseum Andernach in der Ausstellung "O Tannenbaum".

Ihr Lieblingsstück hängt nicht an dem üppig im Stil der 1950er- und 1960er-Jahre mit gläsernen Vögeln und "Reflexen", den charakteristischen, mit Gipsstempeln eingedrückten, Licht besonders hübsch reflektierenden Kugeln, geschmückten Weihnachtsbaum ("So sah immer der Baum bei meinen Eltern aus!"), sondern liegt in einer der Vitrinen. Es ist ein lustiges gläsernes Pilzmännchen. "Das stammt sogar noch von meinem Uropa und hat im Zweiten Weltkrieg alle Bomben überstanden." Christbaumschmuck dokumentiert aber nicht nur Familien-, sondern auch Zeitgeschichte und -geschmack. Aus der Biedermeierzeit, in der der Weihnachtsbaum in die guten Stuben einzog, stammt eine kostbare Glastraube, die eher zur Dekoration denn als Baumschmuck diente, wie auch die riesigen silbernen und roten Kugeln. "Das sind sogenannte Hexenkugeln", erläutert Claudia Siebenbach, "die wurden ins Fenster gehängt, um die bösen Geister mit ihrem eigenen Spiegelbild zu vertreiben."

Fast zu jedem Stück kann sie etwas erzählen. Nicht umsonst hat sie Geschichte studiert, forscht und recherchiert zum Thema. Vor einiger Zeit reiste sie auch in das thüringische Lauscha. In der Wiege des gläsernen Christbaumschmucks unterhielt sie sich mit älteren Leuten, mit Zeitzeugen über Herstellung und Vertrieb. Ab 1867 konnte dank der heißeren Gasflamme immer dünnwandigeres Glas geblasen werden, meist in Heimarbeit. Die Männer stellten aus vorgefertigten Glasröhren den Baumschmuck her, der von den Frauen in Kiepen über weite Strecken transportiert und verkauft wurde - oft nur zu Hungerlöhnen.

Darüber machten sich die wenigsten Gedanken, wenn sie ihre Bäume putzten, mit Schmuck aus Lauscha, der immer auch der Mode unterworfen war. Opulent dekoriert und farbenfroh in den letzten Jahrzehnten des 19. Jahrhunderts, zurückhaltender, eleganter in den Formen und vor allem auf Gold und Silber konzentriert der Baumschmuck im Jugendstil. "Das wäre genau mein Weihnachtsbaum", schwärmt Claudia Siebenbach angesichts eines Bäumchens mit Schmuck aus der Gründerzeit, mit Kugeln, die teilweise von feinem Metalldraht umsponnen sind.

Auch der Erste Weltkrieg brachte Eigenes, Miniaturweihnachtsbäumchen fürs Feldpostpäckchen, Kugeln in Bombenform für die Daheimgebliebenen. Weihnachtsschmuck, ob aus Glas, Watte, Gips (für kleine, mit Wachs überzogene Engelchen), Perlen, Zinn oder Metallfolie, spiegelt alles. Beispielsweise die Entwicklung des Verkehrswesens, mit gläsernen Zeppelinen, Eisenbahnen, Flugzeugen, oder Zoologisches, Vögel vor allem, vom Kolibri bis zum Storch, dem als Babyboten am Christbaum natürlich besondere Bedeutung zukommt. Wie schmückt Claudia Siebenbach ihren Weihnachtsbaum? "Mit Schmuck aus meiner Familie, da ist es dann an Heiligabend so, als ob wieder alle versammelt wären."

Z Die Ausstellung im Stadtmuseum Andernach, Hochstraße 99, die von einem von Claudia Siebenbach verfassten informativen Katalog begleitet wird, ist noch vom 2. Januar bis 2. Februar zu sehen, dienstags bis freitags von 10 bis 12 und 13 bis 17 Uhr, samstags und sonntags von 14 bis 17 Uhr.

Franzen Group: Unternehmen streicht rund 30 Stellen

$
0
0
Kottenheim - Schlechte Nachrichten für die Beschäftigten der Franzen Ingenieur- und Montagebau GmbH mit Hauptsitz in Kottenheim: Zum Jahresende kündigt das Unternehmen rund 30 der 100 Mitarbeiter.

Am Standort Kottenheim sind etwa 20 Arbeitnehmer betroffen.Geschäftsführer Dr. Matthias Bahr begründete die Entscheidung mit wirtschaftlichen Schwierigkeiten. Die Firma plant und erstellt Fassaden sowie Dach- und Wandbekleidungen aus Metall.

In einer Mitarbeiterversammlung in Kottenheim erfuhren die Beschäftigten gestern von den Plänen. Betroffen von den Stellenkürzungen sind nach Angaben des Geschäftsführers alle Niederlassungen und Abteilungen des Unternehmens. Bei den übrigen Gesellschaften der Franzen Group seien derzeit allerdings keine Stellenstreichungen vorgesehen, sagte Bahr auf RZ-Nachfrage.

In der Mitarbeiterversammlung kündigte der Geschäftsführer „einschneidende und dringend erforderliche Veränderungen" an. Das aktuelle Jahr sei „ein unter wirtschaftlichen Gesichtspunkten schwieriges Jahr für die gesamte Unternehmensgruppe" gewesen, heißt es in einer Pressemitteilung. Veränderte Anforderungen auf dem deutschen Baumarkt seien zur Herausforderung geworden. Als Beispiel nennt Bahr vor allem die Energiewende. 30 Prozent des Umsatzes sei ehemals über den Bau von Kraftwerken erwirtschaftet worden. „Aufgrund der Energiewende werden neue Kraftwerke aber nun nicht mehr in Deutschland gebaut", sagte er. Die Folge: Die Ingenieur- und Montagebau GmbH sei in ihrer jetzigen Form nicht mehr wettbewerbsfähig. Es sei deshalb notwendig, dass sich das Unternehmen nun neu orientiere, damit nicht die Wirtschaftlichkeit der gesamten Unternehmensgruppe in Gefahr gerate. „Wir müssen reagieren. So schlimm das auch ist", sagte Bahr mit Blick auf den Stellenabbau.

Darüber hinaus sind weitere Maßnahmen geplant, um das Unternehmen umzustrukturieren. Das Leistungsangebot soll gestrafft werden. Um sich an die veränderten Marktgegebenheiten anzupassen, soll die Firma künftig in organisatorischer Hinsicht in Kottenheim zentralisiert werden.

Die Ingenieur- und Montagebau GmbH ist eine der acht Gesellschaften der Franzen-Gruppe. Das Unternehmen wird bundesweit durch fünf Standorte repräsentiert und ist auch international ausgerichtet. afu

Frontal kollidiert: Fünf Verletzte bei Unfall zwischen Münstermaifeld und Gierschnach (Update)

$
0
0

Münstermaifeld/Gierschnach - Bei einem Unfall auf der L 113 sind am Freitagvormittag fünf Maifelder verletzt worden.

Eine 37-jährige Frau war um 11 Uhr mit ihrem Auto zwischen Münstermaifeld und Gierschnach in einer Rechtskurve von ihrer Fahrbahn abgekommen und frontal gegen ein entgegenkommendes Fahrzeug geprallt, teilt die Polizei Mayen mit. Grund für den Unfall war vermutlich nicht angepasste Geschwindigkeit.

Die Unfallverursacherin und ihre siebenjährige Tochter wurden verletzt und mussten ins Krankenhaus gebracht werden. Die 58-jährige Fahrerin des entgegenkommenden Autos und zwei weitere Insassen zogen sich mehrere Brüche zu

Im Einsatz waren Kräfte der Feuerwehr, des Deutschen Roten Kreuzes und der Polizei. Die Arbeiten an der Unfallstelle dauerten bis 14.30 Uhr an. Der Verkehr wurde von der Polizei umgeleitet. An beiden Fahrzeugen entstand Totalschaden. afu

 


Mertloch: Dach einer alten Scheune eingestürzt

$
0
0

Mertloch - Das Dach einer alten Scheune in der St. Gangolfstraße in Mertloch (Kreis Mayen-Koblenz) ist am Dienstagmittag eingestürzt. Verletzt wurde dabei niemand. Die Feuerwehr war im Einsatz.

Weil Teile des Daches auf die Straße fielen und die Gefahr besteht, dass auch der Rest des Gebäudes zusammensackt, wurde die Straße nahe der Einmündung zur Kirchstraße gesperrt. Kräfte der Feuerwehr, der Polizei und des Bauamtes waren im Einsatz. Mit einer Drehleiter entfernte die Polcher Wehr lose Steine am Mauerwerk, um sie am Herabfallen zu hindern.

Kreis MYK: Der Einkauf im Netz kann riskant sein

$
0
0

Kreis MYK - Tatort Internet: Der Einkauf im weltweiten Netz birgt nach wie vor Risiken. Laut der bundesweiten Polizeilichen Kriminalstatistik machte der Straftatbestand des Warenbetrugs 2012 mit 54 164 Fällen rund ein Viertel (23,1 Prozent) aller 229 408 Straftaten aus, die im oder durch das Internet ihren Ursprung nahmen. Auch an Rhein und Mosel treiben Kriminelle ihr Unwesen im Netz: 139 Fälle registrierte die Polizeidirektion (PD) Koblenz im Jahr 2012.

Von unserem Redakteur Markus Kratzer

Damit ist die bloße Zahl im Zuständigkeitsbereich der PD (Stadt Koblenz, Teile des Kreises MYK, Rhein-Hunsrück-Kreis, die Stadt Lahnstein sowie die Verbandsgemeinde Braubach) im Vergleich zum Vorjahr 2011 zwar deutlich gesunken - damals wurden 207 Straftaten registriert. Polizeipressesprecher Helmut Zirfas warnt aber davor, "nackte Zahlen" ohne Zusammenhang zu interpretieren: "Die Zahlen beim Internetbetrug hängen im Wesentlichen immer davon ab, ob es einen oder zwei besonders aktive Täter im zu betrachtenden Gebiet gab."

Ein solches, auffällig starkes Absinken gab es etwa von 2011 auf 2012 im Bereich der PD Mayen. Damals, 2011, war es ein Tatverdächtiger, der sehr aktiv gestohlene Werkzeuge über eBay verkaufte - und jeder Verkauf wurde statistisch als einzelne Tat gewertet, was die Zahlen unnatürlich nach oben trieb, sagt Zirfas.

Auch im Bereich des gesamten Polizeipräsidiums Koblenz lag die Zahl 2012 mit 795 wieder unter dem Vorjahreswert von 1078, auch landesweit sank die Fallzahl von 3943 im Jahr 2011 auf 2609 im Jahr 2012. Helmut Zirfas erwartet für das laufende Jahr jedoch einen leichten Anstieg der Fälle im nördlichen Rheinland-Pfalz: "Das Jahr 2012 war im Vergleich zu den Vorjahren ein positiver Ausreißer nach unten."

Fakt ist jedenfalls: Wer beim Einzelhänder in der eigenen Stadt oder im Kaufhaus einkauft, sieht die Ware, kann sie prüfen, bezahlen und mit nach Hause nehmen. Wer an einen unseriösen Anbieter im Internet gerät, läuft Gefahr, dass nach Überweisung des Kaufpreises minderwertige oder gar keine Ware geliefert wird. "Trotz des leichten Rückgangs werden immer noch zu viele Menschen, die im Internet einkaufen, Opfer von Warenbetrug, beklagt Gerhard Klotter, Vorsitzender der Polizeilichen Kriminalprävention der Länder und des Bundes. Seine Erfahrung: "Betrüger verstehen es gut, Menschen mit niedrigen Preisen zu locken. Deswegen sollte jeder Einkauf im Internet gründlich geprüft werden." In jedem Fall rät Klotter allen, die Opfer eines Betrugs beim Onlinekauf geworden sind, bei der Polizei Anzeige zu erstatten.

Diese Ratschläge gelten nicht nur für das Weihnachtsgeschäft und das Bestellen von Geschenken im Netz. Das Landeskriminalamt (LKA) Rheinland-Pfalz weist darauf hin, dass vor allem beim Kauf von Arzneimitteln über das Internet Vorsicht geboten ist. "Nicht selten werden hier von Betrügern gefälschte Medikamente verkauft, die letztlich nicht nur dem Geldbeutel, sondern vor allem der Gesundheit schaden", heißt es in einer Erklärung aus Mainz.

Auch wenn eine Vielzahl seriöser Verkäufer im Netz ihre Ware anbietet, ist laut Polizeiexperten jeder Internetnutzer gefährdet, der blauäugig persönliche Daten wie Passwörter, Zugangsdaten oder Transaktionsnummern herausgibt. Das Landeskriminalamt warnt, dass die Methoden "immer raffinierter" werden: "Heute ködern Täter ihre Opfer mit professionell gestalteten Internetseiten, die selbst von Profis nur schwer als Fälschung zu identifizieren sind." Mit gezielter Aufklärung soll diesen Betrügern das Handwerk gelegt werden.

Tourismus: Andernach zeigt gute Entwicklung

$
0
0

Andernach - Der Tourismus in der Bäckerjungenstadt entwickelt sich nach Einschätzung von Tourismuschefin Kristina Neitzert recht gut. Damit setzt sich der positive Trend der vergangenen Jahre fort. Der Geysir und die Essbare Stadt dienen nach wie vor als Zugpferde. Das essbare Grün ist mittlerweile für die Stadt zum unbezahlbaren Werbeträger geworden. Wenn die Gäste erst einmal in Andernach sind, dienen verschiedene Stadtführungen als wesentlicher Pfeiler des touristischen Angebots in der Stadt.

Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

Viele der Besucher kommen aus der Region und Rheinland-Pfalz sowie Nordrhein-Westfalen. Unter den ausländischen Gästen stammen die meisten aus den Niederlanden und Belgien. Die meisten sind Tages- oder Kurzreisegäste. Für die Andernacher Touristiker gibt es auch in diesem Jahr wieder einiges zu tun.

Wie ist das Jahr 2013 touristisch gelaufen?

Zusammenfassend ist das Jahr noch gut gelaufen. Wir haben im Frühjahr das schlechte Wetter stark gemerkt. Vor allem bei den Einzelgästen. Wir hatten aber das Glück, dass wir lange im Voraus Gruppenbuchungen für den Geysir und die Stadtführungen haben und wir nicht nur von Einzelgästen abhängig sind.

Hat das Hochwasser im Juni Ihnen Probleme bereitet?

Hochwasser merken wir immer bei den Kabinenschiffen. Ursprünglich hatten wir mit rund 400 Buchungen geplant, und es fielen einige weg, sodass wir bei 357 lagen. Aber das ist immer noch ein ordentliches Niveau. Der Sommer wurde dann ja noch richtig gut. Wir hatten starke Wochenenden, an denen viele Hotels ausgebucht waren, beispielsweise beim "Fest der 1000 Lichter", der Kulturnacht oder dem Michelsmarkt.

Welche Rolle spielen der Wander- und Radtourismus für Andernach?

Gerade dieser Bereich hat in Rheinland-Pfalz an Bedeutung gewonnen, und es wird viel dafür getan. Das merken wir hier auch. Die Traumpfade werden vom Kreis deutschlandweit vermarktet, was für uns super ist. Auch der Rhein-steig und der Rheinburgenweg haben einen Namen. Zudem ist der Rheinradweg bei Radlern äußerst beliebt. Andernach wird da oft als Etappenziel genutzt.

In welchem Bereich könnte für Andernach noch mehr laufen?

In jedem Bereich ist immer mehr möglich. Die Stadtführungen haben sich stetig gesteigert. Auch da ist aber noch mehr drin. Auch an den Übernachtungszahlen können wir arbeiten. Vieles liegt im Bereich der Tagesgäste. Unsere Herausforderung ist, dass diese zum Übernachten bleiben. Da wären noch mehr Angebote im oberen und unteren Preissegment wünschenswert. Aber da tut sich ja etwas, zum Beispiel am Marktplatz wird ein neues Hotel eröffnet. Radler und Wanderer suchen meist so Zwei- bis Drei-Sterne-Häuser, die frisch und modern sind.

Was können Sie machen, damit Gäste länger bleiben?

Wir müssen unsere Angebote weiter vermarkten. Wir haben im vergangenen Jahr beispielsweise eine neue Übernachtungspauschale "Geysir-Geschichte-Gaumenschmaus" eingeführt. Dazu gehören der Besuch des Geysir, des Stadtmuseums, eine Stadtführung, ein Drei-Gänge-Menü und eine Übernachtung. Die Pauschale braucht aber noch ein bisschen Zeit, um sich zu etablieren. Unser Klassiker, die Tagespauschale "Stadt und Geysir", läuft sehr gut. Die wird oft von Gruppen gebucht: Stadtführung, Mittagessen, Geysirbesuch. Das ist auch für die Gastronomie ein gutes Paket. Neben unserem Einsatz benötigen wir aber anderseits auch die Unterstützung der Betriebe: Gute Qualität kann man in jedem Segment anbieten, eine gute Ausstattung ebenfalls.

Wie wirbt Andernach.net für die Stadt?

Wir werben über unsere touristischen Partner wie Romantischer Rhein und die Rheinland-Pfalz-Tourismus GmbH. Wir machen aber auch bei individuellen Aktionen wie dem Auslandsmarketing des Rheinland-Pfalz-Tourismus mit. Natürlich schalten wir auch Anzeigen über die Region hinaus, siond auf dem Rheinland-Pfalz-Tag oder jetzt bei der Grünen Woche präsent.

Welche Rolle spielt die Essbare Stadt mittlerweile?

Man merkt, dass Andernach durch die Essbare Stadt einen großen Schub im Bekanntheitsgrad bekommen hat. In jeder Stadtführungsgruppe ist mindestens ein Teilnehmer, der davon erzählt, neulich etwas über das Projekt in Andernach gelesen zu haben.

Ist das brach liegende Weissheimergelände ein Problem für den Tourismus?

Wir würden uns natürlich freuen, wenn das nutzbar wird. Aber Touristen stören sich nicht daran und finden eher spannend, was das für Ausgrabungen sind.

Wie viel Geld steckt Andernach.net im Jahr in den Tourismus?

Das kann ich so genau nicht auseinanderrechnen. Fest steht: Alles, was wir machen, ob Infrastruktur oder Marketing, wird aus städtischen Geldern finanziert. Wir erheben ja keinen Fremdenverkehrsbeitrag. Ich denke, unsere Investitionen lohnen sich.

Was versprechen Sie sich von der Grünen Woche?

Da versprechen wir uns viel von, weil wir uns dort in einem anderen Rahmen präsentieren. Natürlich sind wir auch auf Tourismusmessen. Aber diese Messe ist eine besucherstarke Messe. Wir präsentieren uns ja mit einer nachgebauten essbaren Stadt. Die Leute fühlen sich wohl, picknicken dort. Mit so einem Auftritt macht man auf sich aufmerksam, und die Leute nehmen etwas mit. Hoffentlich haben sie den Wunsch, uns auch am Rhein zu besuchen.

Welche Projekte stehen 2014 an?

Wir sind bei den Wanderwegen dran, die Beschilderung auf dem Krahnenberg abzuschließen und auch die Routen in Eich voranzubringen. Zudem sind wir mit der Rhein-Mosel-Eifel-Touristik im Gespräch. Die wollen Radrundtouren ausweisen. Andernach und die Verbandsgemeinde Weißenthurm wollen gemeinsam eine Tour angehen. Weiterhin investieren wir in die Qualität. Die Tourist-Info nimmt am Programm "Servicequalität Deutschland" teil. Wir setzen uns als Team mit Qualität im Service auseinander. Dazu gehören auch Gäste- und Partnerbefragungen, dass wir beispielsweise bei Stadtführern, Gastronomen und Hoteliers fragen, was die sich wünschen. Da wollen wir nach drei Jahren in die zweite Stufe.

 

 

Hunderte demonstrierten in Mendig gegen Nürburgring-Verkauf

$
0
0

Mendig - Mit Plakaten wie „Legenden verkauft man nicht" oder „Save the ring" protestierten am Sonntagnachmittag zwischen 600 und 800 Freunde der Rennstrecke gegen den Verkauf des Nürburgrings auf dem Mendiger Marktplatz.

Zuvor hatten sich nach Polizeiangaben rund 450 Autos in Neuwied zum wahrscheinlich längsten Autokorso der Geschichte in Rheinland-Pfalz formiert, um auf ihrer 30 Kilometer langen Strecke für die Initiative „Wir sind Nürburgring" zu demonstrieren.

Und der Protest wurde zumindest für den Moment erhört. Denn um 16.07 Uhr tauchte die rheinland-pfälzische Ministerpräsidentin Malu Dreyer auf der Bühne der Initiative auf und stellte sich den Fragen der Motorsport-Fans. Sie äußerte sich vor dem Beginn des SPD-Neujahrsempfangs in der Laacher-See-Halle, zu dem sie eingeladen war. „Wir sehen, wie sehr sie dieses Thema bewegt. Aber die Situation am Ring ist nicht einfach", betonte Dreyer. Nahczuhören ist das in dieser Aufzeichung eines Live-Streams:

Fehler aus der Vergangenheit seien nicht zu beheben, unterstrich sie. „Nach dem europäischen Beihilferecht dürfen wir als Land nicht in den Ring investieren." Hoffnung machte sie dennoch: „Wir werden darauf achten, einen soliden Investor zu finden. Ich wünsche mir, dass wir es schaffen den Ring in eine gute Zukunft zu bringen." Helfen soll dabei vor allem das Nürburgring-Schutzgesetz, das im Sommer 2013 eine Landtagsmehrheit erreichte. „Wir bestimmen den Zweck des Rings. Das kann ich Ihnen garantieren", versprach die Ministerpräsidentin.

Vor allem der Austausch mit dem Land Rheinland-Pfalz liegt der Initiative am Herzen. Gemeinsam mit den beiden Rennfahrer Christian Menzel und Sabine Schmitz rief „Wir sind Nürburgring" zur Demo in Mendig auf. „Wir wollen den Dialog. Die gesamte Region muss eingebunden werden", forderte der 42-jährige Rennfahrer lautstark. Und: „Der Ring muss in Landeshand bleiben." Menzel will unter keinen Umständen, dass der Nürburgring verkauft wird. Das Motorsport-Urgestein kämpft seit Monaten dafür, dass die historische Sportstätte Volkseigentum bleibt.

Verkehrsprobleme bereitete die Sonntagsdemo im Übrigen nicht. „Der Veranstalter dieser Demo war sehr gut organisiert. Alles verlief reibungslos", sagte Mayens Polizeihauptkommissar Joachim Brandscheidt. Per Eskorte wurden die Autos von Neuwied nach Mendig geführt. Dort hatte Dreyer ihren ersten Termin.

Nürburgring-Fans aus ganz Deutschland nahmen an der Aktion teil und zeigten damit eindrucksvoll, wie wichtig ihnen die Zukunft der Rennstrecke ist. „Die Regierung hat's verbockt, jetzt wird der Ring verzockt. Der Ring für die Region, zurück mit den Millionen", schallte es aus der Menge, während sich Dreyer nach knapp zehn Minuten in Richtung Laacher-See-Halle verabschiedete. „Wir haben Interesse am Austausch", waren ihre Schlussworte. Die Initiative „Wir sind Nürburgring" will nicht locker lassen wird. Weitere Demonstrationen gegen den Verkauf der Rennstrecke sind geplant.

Von unserem Mitarbeiter Julian Turek

Andernach: Närrisches Volk feiert sein Herrscherpaar

$
0
0

Andernach - Die Prinzengardisten freuen sich: Seit Samstag können sie ihrem Namen wieder gerecht werden und ein Herrscherpaar samt Hofstaat aus ihren Reihen durch die Bäckerjungenstadt eskortieren. Das närrische Regiment haben Prinz Männe I. vom Amboss zu Strom und Feder (Hans-Josef Völkel), sowie Prinzessin Haike I., die Gardefee von Deubachshöh (Haike Völkel), ergriffen. Auf dem Marktplatz erhielten sie bei der Proklamation die Insignien der Macht über die Jecken Andernachs.

Von unserem Mitarbeiter Silvin Müller

Los ging es am historischen Rheintor: Von den Fenstern aus konnte die neue Narrenspitze sehen, wie zu ihren Ehren die vier Korps sowie die Möhnen aufmarschierten. In den Rheinanlagen begrüßten sie die Uniformierten und machten sich dann mit ihnen auf den Weg zum Marktplatz. Von einem Karnevalswagen herab bot sich den Tollitäten ein überwältigender Anblick. Überall auf dem Platz jubelten die Jecken. Dieser Neustart bedeutete für die Regenten der vergangenen Session gleichzeitig den Abschied. Festausschusspräsident Lutz Schnitzendöbel bedankte sich bei Prinzessin Uschi I. sowie Prinz Waldemar I., der nun die Prinzenkette an seinen Nachfolger übergeben musste. Auch Oberbürgermeister Achim Hütten sowie Bürgermeister Claus Peitz mussten sich von den Stadtschlüsseln trennen und legten damit symbolisch die Herrschaft über die Stadt in die Narrenhände. Sichtlich bewegt wandte sich Männe I. an seine Untertanen: "Wir waren zu Tränen gerührt, als die Korps durch das Rheintor liefen, und nun sehen wir hier all die Jecken auf dem Marktplatz." Er forderte die Andernacher auf, zahlreich die Veranstaltungen zu besuchen: "Seid bei uns, und wir sind bei euch und feiern mit euch Faasenacht", rief der Prinz.

In den kommenden Wochen wartet auf die Tollitäten ein prall gefülltes Programm. Dabei werden sie von einer starken Truppe begleitet. Dazu gehören Kanzler Mini, der Eisbrecher aus der Garde-Bütt (Rainer Eichelsbacher), sowie Finanzminister Marc, der Balljongleur vom Nettestrand (Marc Homfeld), und Verkehrsminister Achim, vom Schängel zum Bäckerjung (Achim Alff). An der Seite der Prinzessin stehen Hofdame Zana vom Adriastrand ins Jeckeland (Zana Suvala) und Hofdame Sandra, der tanzende Engel (Sandra Schwindenhammer). Ihre Pagen sind Nala-Emilia Stromberg und Liam Stromberg. Für den Spaß auf der Strecke ist Hofnärrin Jenny, der hüpfende Sonnenschein (Jenny Oberfrank), zuständig.

Mayen: Dem Prinzen kamen vor Rührung die Tränen

$
0
0

Mayen - Die Hochphase des Mayener Karnevals hat begonnen. Prinz Michael II. erhielt die Insignien seiner närrischen Herrschaft. Im Rahmen einer Galasitzung in Mayen feierte die Karnevalsgesellschaft Alte Große die Prinzenkrönung. Vereins- und Sitzungspräsident Christoph Schwab begrüßte viele Närrinnen und Narren in der ausverkauften Halle 129.

Von unserem Mitarbeiter Patrick Grosse

Unter feierlicher Fanfarenmusik betrat Michael II. mit seinem Hofstaat die Bühne. "Leev Fasenachtsjecke", richtete die Tollität die ersten Worte an das karnevalistische Volk, "ein halbes Leben habe ich auf diesen Moment gewartet", bekannte er feierlich. Dem Prinz fehlten schier die Worte beim Anblick der vollen Halle. Christoph Schwab nahm schließlich Michael II. die Proklamationskappe ab und setzte ihm die mit Federn gezierte Mütze auf. "Ich erkläre dich zur 76. Tollität der Stadt Mayen", rief der Präsident aus. Michael war sichtlich gerührt und musste sich ein paar Tränen von der Wange wischen. "In meinen kühnsten Träumen hätte ich mir das nie vorgestellt", sagte er mit zittriger Stimme.

Sodann verkündete er mit fester Stimme seine elf närrischen Gebote. So darf in den Straßen nur noch mit "Mayoh" gegrüßt werden. Ebenfalls sind nur fröhliche Gesichter zugelassen: "Heulesse und Knäulesse müssen Urlaub im Keller machen", verordnete der Prinz.

Als erster stieg Oberbürgermeister Wolfgang Treis, der kurz zuvor vom Prinz zum Kanzler ernannt worden war, in die Bütt. Er nahm die große Politik, aber auch sich selbst und den Stadtrat auf die Schippe, spielte auf die jüngsten Haushaltsdebatten an und hatte auch eine Lösung für alle Probleme parat: "Unsere Welt lässt sich prima retten, wenn wir überall Fastnacht hätten."

Als Stimmungskanone überzeigte erneut Manfred-Martin Nutsch-Mai, alias Manni der Rocker, aus Düsseldorf. Der Alten Großen war es gelungen den bekannten Büttenredner erneut nach Mayen zu locken. Manni erzählte aus seinem Leben und den alltäglichen Problemen: "Wir Männer sind froh, verheiratet zu sein. Allein haben wir Angst." Und er lieferte auch gleich den Beweis in Gestalt seines Onkel, der immer bei der Nachbarin schlafen würde, wenn die Tante nicht daheim sei.

Einen weiteren überzeugenden Auftritt hatte Helmut Spitzley aus Ettringen als Bob, der Hausmeister, der auch so manchem Mayener die Leviten las. Viele Lacher im Publikum waren programmiert angesichts seiner lustigen Erlebnisse.

Doch die beste Stimmung erzeugten die Wanderer aus Köln. Die A-cappella-Gruppe sang mehrere stimmungsvolle Lieder und konnte nicht unter drei Zugaben die Bühne verlassen. Auch die drei Colonias präsentierten ihre Lieder unter dem Motto "Humor, Parodie und Stimmung".

Des Weiteren tanzten die Showtanzgruppe aus Naunheim, das Nachwuchsmännerballett aus Reudelsterz, die Mennijer Mädche und das Funkenmariechen Michele Zitzmann. Fazit: Die Galasitzung der Mayener Gesellschaft macht jetzt schon Lust auf den Straßenkarneval mit Prinz Michael II.

 

Lonnig: Mehrgenerationenplatz liegt auf Eis

$
0
0

Lonnig - Viele Fragezeichen gibt es noch bei einer der größten Investitionen im Haushalt 2014, den der Gemeinderat Lonnig mehrheitlich verabschiedet hat. Schon seit geraumer Zeit verfolgt der Rat Pläne, auf dem Grundstück "Römische Villa" eine Begegnungsstätte mit Spielplatz zu schaffen. Jetzt allerdings sehen sich die Ratsmitglieder mit einer schlechten Nachricht konfrontiert: Anstatt eines Fördersatzes von 35 Prozent soll das Vorhaben nur noch mit 25 Prozent bezuschusst werden. Nun muss das Gremium umdenken.

Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann

50 000 Euro sind für den Mehrgenerationenplatz im Haushaltsentwurf 2014 eingestellt. Weitere 40 000 Euro sollen 2015 bereitgestellt werden. Damit wären die 90 000 Euro erreicht, die die Gemeinde laut Ratsbeschluss maximal für das Vorhaben ausgeben darf. Erwartet wurden rund 60 000 Euro an Zuschuss vom Land, sodass der Mehrgenerationenplatz etwa 150 000 Euro hätte kosten dürfen. Weil das Umweltministerium allerdings nun maximal 20 000 Euro zusagt, müssen die Pläne abgespeckt werden. "Wir müssen uns jetzt intensiv Gedanken machen. Das wirft unsere ganze Planung über den Haufen", sagte Ortsbürgermeister Peter Müller.

Grundidee ist es, im Bereich der ehemaligen Römischen Villa naturnahe Spielmöglichkeiten, Sitzgelegenheiten und Angebote für Erwachsene zu vereinen. Von einer Kletterwand, einer Schaukel, einer Seilbahn, einem Mikadospiel aus Baumstämmen und eventuell einem Bouleplatz war die Rede. Was davon alles umgesetzt werden kann, ist nun unklar.

Schon 2012 wurden die ersten Pläne vorgestellt. Im vergangenen Jahr sollte das Vorhaben realisiert werden. Da aber der Förderbescheid ausblieb, musste der Beginn der Arbeiten verschoben werden. Noch in diesem Monat will sich der Gemeinderat erneut mit dem Planungsbüro treffen, um den Entwurf anzupassen. Einen entsprechenden Beschluss fasste der Gemeinderat einstimmig. Fritz Albersmeyer und Horst Pinkemeyer von der Wählergruppe "Lonnig hat Zukunft" warnten eindringlich davor, sich gedanklich zu sehr an die alte Idee zu binden. Sie forderten eine ergebnisoffene Planung.

Neben der Gestaltung des Grundstücks "Römische Villa" sind weitere Vorhaben im Haushalt eingestellt. Insgesamt 165 000 Euro sollen in diesem Jahr investiert werden. Die teuerste Maßnahme ist die Grundsanierung der Kindertagesstätte St. Jakobus mit 100 000 Euro. Die Kirchengemeinde Lonnig hatte festgestellt, dass es in der erst 18 Jahre alten Kita größere bauliche und sicherheitstechnische Mängel gibt. Der Gemeinderat hatte deshalb im Oktober beschlossen, sich mit 65 Prozent an den Gesamtkosten zu beteiligen (die RZ berichtete).

Um nach Arbeiten an der Kirche wieder einen barrierefreien Zugang zum Urnenfriedhof zu schaffen, soll dort ein Weg angelegt werden. Dafür sind 10 000 Euro im Haushalt eingestellt. Weitere 4000 Euro sind für Möbel für den Jugend- und Sozialraum im Zahlenwerk einkalkuliert. Auf der Einnahmeseite erhofft sich die Gemeinde den Verkauf von mindestens zwei Baugrundstücken.

Trotz steigender Steuereinnahmen (755 000 Euro) bei unveränderten Hebesätzen wird es laut den Berechnungen in diesem Jahr nicht gelingen, den Haushalt auszugleichen. Es entsteht ein Finanzbedarf in Höhe von 145 000 Euro. Neue Kredite werden nicht nötig. Allerdings muss die Gemeinde auf ihre liquiden Mittel zurückgreifen, die bis zum Jahresende auf 25 000 Euro schrumpfen werden.

Da bereits die Abschlüsse der Vorjahre besser liefen als geplant, zeigte sich Müller optimistisch, dass das Minus schließlich geringer ausfallen könnte. Er stellte keine unnötigen Ausgaben fest. Auch Jürgen Bertges (Freie Wählergruppe) sagte, man habe sich Gedanken über Einsparmöglichkeiten gemacht, sehe aber keinen weiteren Änderungsbedarf. Alexander Heß (Wählergruppe "Initiative Lonnig") gab zu bedenken, dass man sich nicht darauf verlassen könne, dass sich die positive Entwicklung der Einnahmen fortsetze. Auch Horst Pinkemeyer ("Lonnig hat Zukunft") sagte, es könnte künftig in Lonnig schwieriger werden, Einnahmen zu generieren, sobald keine Grundstücksverkäufe mehr möglich seien.


RZ-Spurensuche übertrifft kühnste Erwartungen

$
0
0
Mayen - Die RZ-Aktion "Spurensuche - 1. Weltkrieg" ist ein voller Erfolg. So sieht es der Vorsitzende des Geschichts- und Altertumsvereins Mayen und Umgebung, Hans Schüller.

"Die kühnsten Erwartungen sind übertroffen worden", meinte er zum Abschluss der Aktionswoche. Drei Dutzend Bürger brachten von Montag bis Freitag viele Erinnerungsstücke ins Arresthaus, um sie dauerhaft oder zeitweise der Öffentlichkeit und der Forschung zugänglich zu machen. Ein Ende des Zustroms ist noch nicht abzusehen; das Telefon stand auch am letzten Abgabetag nicht still.

Die Anteilnahme am Geschehen vor 100 Jahren ist groß und für Schüller ein Zeichen dafür, dass es den Menschen nicht um Glanz und Gloria gehe, sondern um Anstöße zum Nachdenken. Dies sei auch seine und seiner Mitstreiter Motivation, sagt er. Der Ertrag dieser einen Aktionswoche ist im Einzelnen noch nicht katalogisiert. Dies wird in den nächsten Tagen und Wochen geschehen. Typisch ist, dass vor allen Dingen Fotos und Feldpostkarten - und einige wenige Feldpostbriefe - in den Privathaushalten verwahrt werden. Solche Dinge sind leicht zu lagern und zu erhalten. Ein Beispiel für viele ist folgender Brief; er ging an "An den Landsturmmann Stephan Josten 87. Inftr. Division Landstr.-Inftr.-Regiment Nr. 8 - 5. Kompanie - Im Osten Kriegslazarett 1 XVII Innere Station - In(...) Etappenpoststation Feldpoststelle." Den Brief schrieb "Frl. Maria Josten, Mayen, Bachstr. 20, Rhld." am 30. Juni 1916:

"Lieber Vater! Wir haben den Brief empfangen und mit Besonderm gesehen, daß du krank bist. O, schreibe uns doch die Wahrheit, ob es nicht schlimm ist. Mama regt sich sehr auf. Sie will dir am Sonntag schreiben, (...) die ganze Woche raus arbeiten geht und abends muß sie noch Riemen nähen für die Hutfabrik. Ich will fleißig für dich beten, damit du bald gesund wirst und für Sommer in Urlaub kommst. Gruß deine dich liebende Tochter Maria. Gruß von der Mama und Oma. Auf ein baldiges Wiedersehen. Bitte, bald Antwort (...)."

Stephan Josten (Jahrgang 1876) kehrt aus dem Ersten Weltkrieg heim. Diesen überlebte er - er starb am 2. Januar 1945 während des Luftangriffes auf Mayen im Zweiten Weltkrieg.

Solche und viele weitere Zeugnisse, die die Sorgen und Ängste der Menschen damals schildern, sind zahlreich überliefert. Typisch sind auch Fotos, die von Feldfotografen gemacht und als Postkarte nach Hause geschickt werden, wohl verbunden mit dem Gedanken, es könnte das letzte Foto sein.

Die Spuren der nunmehr im Arresthaus vereinten Gegenstände führen meist nach Frankreich, weniger häufig nach Russland, auf den Balkan und in die Türkei. Zwei Tagebücher sind darunter, geschrieben im Schützengraben, wie die Nachfahren berichten. Heinrich Schuster verfasste Gedichte; er ist Schütze in Frankreich und einer von sieben Brüdern, die alle vom Maifeld stammen. Fünf von ihnen nahmen am Ersten Weltkrieg teil, darunter ein Pilot; drei erlebten das Kriegsende nicht.

Eine Besonderheit unter den Spuren stellt ein Zigarrenabschneider samt Aschenbecher und Zündholzschachtel-Halter dar. Er wurde während der Gefangenschaft gebastelt, und zwar aus einer Handgranate und dem Boden einer Kartuschen-Hülse aus Metall. In deren Boden ist "Magdeburg 1915" eingeprägt.

Hans Schüller empfiehlt, Fotos und Schriftstücke digital zu erfassen und der Forschung zugänglich zu machen. Es handelt sich überwiegend um Leihgaben und um einige wenige Schenkungen. Die Besitzer erhalten ein Schriftstück, auf dem die Leihgabe vermerkt ist und die Zusicherung, jederzeit das Ausgeliehene zurückzuerhalten. Eifelarchiv: Telefon 02651/491 77 84 oder 02651/883 301.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Andernach: Wanderweg auf dem Krahnenberg ist kaputt

$
0
0

Andernach - Der Wanderweg auf dem Krahnenberg in Richtung Namedy ist ein beliebter Pfad für Läufer, Wandergruppen und Spaziergänger. Doch seit Wochen ist der Waldboden derart aufgeweicht, dass sich immer wieder Hobbysportler darüber ärgern.

Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

Der Wanderweg auf dem Krahnenberg in Richtung Namedy ist ein beliebter Pfad für Läufer, Wandergruppen und Spaziergänger. Doch seit Wochen ist der Waldboden derart aufgeweicht, dass sich immer wieder Hobbysportler darüber ärgern.

Einer hat sich nun an die RZ gewendet und sagt: "Da ist das Forstamt in der Pflicht. Die sollten auf die Stellen einfach ein bisschen Kies schütten." Doch so einfach ist das nicht zu machen, sagt der zuständige Revierförster Karl-Hermann Gräf vom Forstamt Koblenz. Die RZ beantwortet die Fragen zu dem Thema.

Um welchen Weg geht es?

Der Rheinhöhenweg führt entlang der Kante des Krahnenberges und bietet einmalige Blicke auf den Geysir und den Rhein. Die ersten zwei Kilometer, beginnend ab dem Funkmast, führen zum sogenannten Kleinen Stern. Dieser Zubringer ist aufgeweicht und stellenweise richtig matschig. Vom Kleinen Stern aus gehen mehrere unterschiedlich lange Joggingrundwege ab - sogar bis zum Hochkreuz in Eich kann man laufen. Sechs nationale und internationale Wanderverbände haben den Rheinhöhenweg in ihre Routen einbezogen. Die umliegenden Traumpfade können nahtlos über die Andernacher Naturpfade erreicht werden.

Woher kommen die kaputten Stellen im Boden?

Der RZ-Leser meint, dass Privatleute den Weg befahren haben, um Holz zu holen. "Die sparen aus Bequemlichkeit 150 Meter Strecke", sagt der Andernacher. Denn: Eigentlich sollten die Fahrzeuge über den befestigten Landwirtschaftsweg fahren, der in der Nähe quer über ein Feld führt, meint er. "Früher galt auf diesem Pfad Fahrverbot. Da war der Weg auch noch viel schmaler." Dann sei vor wenigen Jahren ein Kabel nach Namedy verlegt worden und der Pfad im selben Zuge verbreitert worden. Nun nutzten ihn auch Privatleute. Dazu berechtigt sind aber nur die Forstarbeiter. Revierförster Karl-Hermann Gräf hat sich den Pfad nun selbst angeschaut. "Der ist sehr rutschig. Das habe ich im Winter so noch nicht kennengelernt", erzählt er. Die Ursache seien der lang anhaltende Regen und der milde Winter. Der Boden sauge sich normalerweise mit Wasser voll und gebe es nach unten ab. "Wir haben aber so viel Niederschlag, dass die Böden gesättigt sind und aufgehen wie ein Schwamm." Das sei nicht nur auf dem Krahnenberg der Fall. Dass dort Privatleute drübergefahren sind, schließt er aus. "Das sind alte Spuren aus dem Herbst", meint Gräf. Zuletzt waren die Forstleute vor einigen Monaten dort oben.

Wie geht es weiter?

Könnten die Stellen nicht mit Kies gefüllt werden? Der Revierförster erklärt: "Wir kommen da jetzt gar nicht hin." Zum einen wäre das wegen der Bergkante auch zu gefährlich. Zum anderen würde man beim Fahren mit den Maschinen neue Stellen im weichen Boden aufreiben. Zudem sei eine komplette Erneuerung derzeit sinnlos. "Es sind noch Hauungsarbeiten geplant, die wir aufgrund der Witterung zurückstellen." Der Weg dient dann als Transportroute. Wenn die Maschinen fort sind, wird der Pfad wieder instand gesetzt. Dann wird der Boden oben abgeschoben, die Böschung bearbeitet, der Weg etwas verbreitert und Splitt aufgebracht, erklärt Gräf.

Und was sollen die Jogger nun tun?

Der Revierförster weiß von Bekannten, dass die Kleider nach der sportlichen Tour auf jeden Fall gewaschen und die Schuhe geputzt werden müssen. Und er sagt: "Klar ist es stellenweise rutschig. Man muss achtgeben. Dann kann man auch dort oben laufen." Neben den aufgeweichten Stellen gebe es auch einige Bereiche, die durch die Läufer so festgetreten sind, dass sie nicht aufgegangen sind.

Golden Retriever: Kein Mitternacht-Termin im Hundesalon

$
0
0

Plaidt - Da lief er sich die Pfoten platt: Ein Golden Retriever wollte um Mitternacht in einen Hundesalon - doch der hatte schon lange geschlossen beziehungsweise noch nicht geöffnet.

Baustellen im Kreis MYK: Das plant der LBM 2014

$
0
0

Kreis MYK - Neben den zahlreichen Baustellen in den Gemeinden und Städten in der Region werden die Verkehrsteilnehmer in diesem Jahr auch auf den Kreis-, Landes- und Bundesstraßen mit Behinderungen rechnen müssen. Die größten Bauvorhaben sind nach Anfrage unserer Zeitung beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) unter anderem die Sanierung der Bundesstraßen zwischen Kruft und Mendig sowie zwischen Hausen und Kottenheim und der Ausbau der Landes-straße 10. Rechnet man alle Bauprojekte in unserer Region zusammen, dann sind Investitionen in Höhe von mehr als 7 Millionen Euro vorgesehen.

Andernacher Rekrutenzug ist schräg und bunt

$
0
0

Andernach - Als einziger Ort in der Region hat Andernach für den närrischen Lindwurm am Rosenmontag eine Prüfstrecke für alle Jecken. Die hochqualifizierten Inspekteure sind selbstverständlich Prinz Männe I. "vom Amboss zu Strom und Feder" sowie seine Minister und Adjutanten. Sie testen körperliche Fitness und vor allem, ob die Stimmbänder sich zu lautstarken Alaaf-Rufen und Jubeln eignen.

Viewing all 5233 articles
Browse latest View live


<script src="https://jsc.adskeeper.com/r/s/rssing.com.1596347.js" async> </script>