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Channel: Nachrichten aus den Regionen Andernach und Mayen
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Kruft: Eisdiele Lung muss zweite Verkaufstheke abbauen

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Das Oberverwaltungsgericht begründet seine Entscheidung in einer Pressemitteilung damit, dass die Erweiterung der Eisdiele gegen den Nachbaranspruch auf Wahrung des Gebietscharakters verstoße. Der Eigentümer eines Grundstücks in einem Baugebiet hat demnach das Recht, "Vorhaben abzuwehren, die in dem Gebiet hinsichtlich der Art der baulichen Nutzung unzulässig sind."

Die Umgebung der Eisdiele entspricht den Richtern zufolge einem reinen Wohngebiet. Bei einem Ortstermin am 20. Juni hatten sie sich selbst ein Bild der Situation gemacht. Die bereits vorhandene Eisdiele fällt nach Ansicht der Richter "deutlich aus dem Rahmen der sonst in der näheren Umgebung anzutreffenden Bebauung" und ist "entgegen der Auffas­sung des Verwaltungsgerichts als Fremdkörper bei der Beurteilung der Gebietsart außen vor zu lassen." Weil in einem reinen Wohngebiet Eisdielen generell nicht zuläs­sig seien, komme eine Erweiterung des vorhandenen Betriebs nicht in Betracht.

Rechtsstreit noch nicht beendet

In dem jetzigen Urteil des Oberverwaltungsgerichts geht es erst einmal nur um die Erweiterung der Eisdiele aus dem Jahr 2011. Damals genehmigte das Bauamt des Landkreises, in einem einstigen Lagerraum eine weitere Verkaufstheke einzurichten, für die "Stoßzeiten an Nachmittagen sowie Wochenend- und Feiertagen".

Danach ging es hin und her: Der Kreisrechtsausschuss hob die Genehmigung wieder auf. Dagegen wiederum klagten die Betreiber der Eisdiele, Annette und Manfred Lung, denen das Verwaltungsgericht recht gab. Dagegen ging ein Nachbar in Berufung.

Beendet ist der Rechtsstreit damit aber noch nicht. Denn auch beim Landgericht gehen die Nachbarn noch gegen die Eisdiele vor. Dort geht es um den gesamten Verkauf in Kruft und um die beklagte Lärmbelästigung, die schon seit Jahren Stein des Anstoßes ist. job


Der Bulle und das Landei: Monreal ist wieder Filmkulisse

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Noch bis zum 6. August sind die Filmleute zu Gast. Für die Dreharbeiten wird die Ortsdurchfahrt am Freitag, 19. Juli, zwischen 14 Uhr und Mitternacht gesperrt. Eine Umleitung wird eingerichtet, teilt das Filmteam mit. Nicht betroffen ist der Busverkehr. Am Dienstag und Mittwoch, 23. und 24. Juli, wird außerdem die L 98 im Teilabschnitt zwischen Ochtendung und Trimbs / Welling voll gesperrt. Auch dann ist eine Umleitung vorgesehen. Der dritte Teil der Krimiserie wird erstmals am Mittwoch, 16. Oktober, um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen sein. afu

Elektro-Festival:Veranstalter will Kritik entkräften

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"Ich bin sicher, dass dieses Festival das Beste ist, was Mendig passieren kann", sagt der Kölner Eventmanager im Gespräch mit der RZ selbstbewusst. Diese Ansicht stößt jedoch nicht überall auf Zustimmung. Nachdem die RZ über Althammers Pläne berichtet hatte, meldeten sich Kritiker zu Wort. Sie befürchten negative Auswirkungen durch den Lärm und die Anwesenheit von bis zu 15 000 Feiernden auf dem Flugplatz. Die RZ hat bei Andreas Althammer nachgefragt.

In sechs Wochen soll auf dem Flugplatz Mendig Europas größtes Holi-Elektro-Festival steigen. Wie weit sind Sie inzwischen mit den Vorbereitungen?

Die Planungsphase ist abgeschlossen, und die Organisationsphase ist zu 80 Prozent abgeschlossen. Wir sind jetzt an einem Punkt, an dem wir uns ein bisschen zurücklehnen und sagen können: Das Airfield-Festival wird 1000-prozentig stattfinden. Jetzt müssen wir unsere Veranstaltung noch etwas mehr nach außen tragen.

Sie rechnen mit 15 000 Besuchern, es soll 36 Stunden nonstop gefeiert werden. Manchen Nachbarn des Flugplatzes gefällt diese Aussicht gar nicht.

Die Nachbarn brauchen sich keine Sorgen zu machen. Wir haben alles dafür getan, dass die Umgebung so wenig wie möglich mitbekommt.

Das Festival wird also nicht laut?

Auf dem Flugplatz schon. Aber nicht in der Umgebung. Darauf hat auch die Verbandsgemeinde Mendig geachtet.

Lärm ist im Umfeld des Flugplatzes ein sensibles Thema.

Wir kennen die alten Geschichten. Das, was früher hier passiert ist, müssen wir jetzt ausbaden. Aber wir haben alles getan, was von uns verlangt wurde. Zuerst wurde ein Immissionsschutzgutachten gefordert. Das haben wir erbracht. Dann hieß es: Das reicht nicht aus, wir wollen live erleben, wie der Betrieb aussieht. Also haben wir auch das möglich gemacht. Wir haben die Bühne aufgebaut und mehrere Auflieger mit Technik - das war ein Aufwand, so etwas gibt es deutschlandweit wahrscheinlich kein zweites Mal. Und die Leute von der Verbandsgemeinde sind von einem Immissionspunkt zum nächsten gefahren, um sich selbst am Ort unter Livebedingungen ein Bild von der Lage zu machen.

Es bleibt die Befürchtung, dass bei 15 000 Menschen auf dem Flugplatz etwas passieren könnte.

Was die Leute gern vergessen, ist, dass Mitte der 80er-Jahre einmal bei einem Tag der offenen Tür der Bundeswehr weit mehr als 100 000 Besucher auf dem Flugplatz waren. Aber davon abgesehen, haben wir für unser Airfield-Festival natürlich ein Sicherheitskonzept erstellt. Das wird auch gefordert. Darin wird jede mögliche Gefahrensituation berücksichtigt. Natürlich kann bei einem Festival immer etwas passieren, aber wir haben alle Szenarien bedacht.

Wie viel Erfahrung haben Sie denn mit Veranstaltungen dieser Größenordnung?

Wir, also die Nemesis Concepts GmbH, sind ein junges Unternehmen. Aber wir arbeiten mit Profis zusammen, die viel Erfahrung haben. Die Unternehmen, die mit uns über das Thema Sicherheit nachgedacht haben, haben hervorragende Arbeit geleistet. Wir haben auf jede Frage eine Antwort gefunden.

Auch auf die Frage, auf welche dummen Ideen die Festivalbesucher kommen könnten?

Wir wissen, dass manche Nachbarn fürchten, unsere Besucher könnten ihnen die Vorgärten zertrampeln. Aber die Leute, die zu unserem Festival kommen, haben daran gar kein Interesse. Die wollen ein fröhliches Fest feiern. Und wir achten auch auf einen reibungslosen Ablauf. So wird der Verkehr in Richtung Festival um Mendig herumgeleitet, die Besucher parken und campen auf dem Gelände und können sich hier auch voll verpflegen. Wir zahlen für einen Sicherheitsdienst und für Sanitäter. Alles, was an Maßnahmen gemacht werden musste und noch gemacht werden muss, finanzieren wir selbst. Das ist auch völlig normal.

Lohnt sich denn dieser ganze Aufwand?

Auf jeden Fall! Es kommen sieben der Top-100-DJs weltweit nach Mendig. Und dazu noch Fritz Kalkbrenner, der in Deutschland Kultstatus genießt. Das ist ein einmaliges Line-up, mit dem wir schon im ersten Jahr die anderen deutschen Festivals eingeholt, wenn nicht sogar überholt haben.

Beim Airfield-Festival geht es auch um den Holi-Aspekt, der auf ein indisches Freudenfest zurückgeht, bei dem die Teilnehmer mit Farbpulver werfen.

Ja, aber wir verstehen unser Festival nicht als Holi-Festival. Es ist ein Elektro-Festival, und das Motto lautet in diesem Jahr eben "Holi in Colors". Das kann in den kommenden Jahren aber ganz anders sein. Zu uns kommen die Leute daher auch nicht bloß, um mit Farbe zu werfen. Das kann ein zusätzlicher Anreiz sein. Aber vor allem kommen sie wegen der Musik.

Mit Farbpulver geworfen wird aber auch. Das Pulver ist zuletzt in die Kritik geraten. In Offenbach wurde eine Holi-Veranstaltung abgesagt, weil das Pulver gesundheitsgefährdend gewesen sein soll.

Da muss man unterscheiden: Farbpulver ist nicht gleich Farbpulver. Unser Pulver ist "made in Germany" und kommt von der Firma "Mach Dich bunt". Dagegen gibt es keinerlei Bedenken: Das Pulver ist nicht entflammbar, nicht explosiv, nicht ätzend und nicht schädlich für Mensch, Natur und Kleidung.

Aus Ihrer Sicht ist also alles in bester Ordnung. Wie sehr ärgern Sie dann all die Widerstände, die Sie bewältigen müssen?

Ich bin sicher, dass dieses Festival das Beste ist, was Mendig passieren kann. Und natürlich würden wir uns freuen, wenn das auch geschätzt würde. Aber ein Festival dieser Größenordnung ist nun einmal etwas Neues für diese Region. Dann ist auch verständlich, dass sich zum Beispiel die Verbandsgemeinde gegen alles absichern möchte. Wenn nach der Veranstaltung alle Erkenntnisse vorliegen, kann man darauf aufbauen.

Welches Ziel möchten Sie mit dem Festival erreichen?

Wir sind froh, wenn wir eine schöne Veranstaltung auf die Beine stellen. Und wir würden uns freuen, wenn sich möglichst viele Menschen aus der Region mit uns auf das Festival und über das Festival freuen würden und drei Tage mit ihren Nachbarn und Menschen aus der ganzen Welt auf dem Airfield-Festival feiern - uns liegen nämlich Kartenbestellungen aus ganz Europa und sogar Japan und Argentinien vor. Richtig viele Tickets wurden übrigens auch schon in Mayen, Mendig und der Region verkauft.

Das Gespräch führte unser Redakteur Hilko Röttgers

Praktiker Andernach: 40 Mitarbeiter bangen um Zukunft

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Ob am Frühstückstisch, auf dem Weg zur Arbeit oder im Geschäft: Die Stimmung ist dementsprechend mies - oder, wie es eine Mitarbeiterin beschreibt: "Beschissen." Während die Kunden weiter fleißig ihre Blumen, Farben und Leisten aus dem Markt schieben, wissen die Angestellten nicht, wie es für sie weitergehen wird. Der Konzern hatte, nachdem die Entscheidung am Mittwochabend gefallen war, die Angestellten über E-Mail und das Intranet informiert. Da waren aber fast alle schon im Feierabend.

Praktiker-Pressesprecher Harald Günter gibt sich im Gespräch mit der Rhein-Zeitung hoffnungsbetont: "Heute oder morgen wird hier in Hamburg ein Insolvenzverwalter aufschlagen. Wir gehen in das vorläufige Insolvenzverfahren mit der Absicht, das Unternehmen in welcher Form auch immer zu sanieren und die Standorte zu bewahren." Und er fügt hinzu: "Schließungen und Kündigungen stehen zurzeit überhaupt nicht zur Debatte."

Wann mit einer Entscheidung zu rechnen ist und wie genau die Zukunft für die 170 Praktikermärkte und Tausende Mitarbeiter in Deutschland aussieht, kann der Pressesprecher noch nicht sagen. Harald Günter erklärt: "Der Insolvenzverwalter wird sich erst einmal alles anschauen, die Zahlen und wie das Unternehmen funktioniert." Der Verwalter habe dafür zu sorgen, dass die Mitarbeiter schnell ihr Insolvenzgeld erhalten. Was dann am Ende der Überprüfung steht, kann der Pressesprecher nicht einschätzen.

Die Kunden des Andernacher Baumarkts sind von dem eventuellen Aus überrumpelt. Immerhin ist es der einzige seiner Art in der Bäckerjungenstadt. Ein junges Paar aus Kruft, das gerade ein schlafendes Kind ins Auto setzt und die Einkäufe verstaut, kommt oft hierher, wenn es etwas Handwerkliches benötigt. Der Familienvater sagt: "Wenn der Markt dichtmacht, müssen wir nach Weißenthurm, Neuwied oder Mülheim-Kärlich fahren." Ein Andernacher sagt, dass er es sehr schätzt, den Markt in der Nähe zu haben.

Für den Inhaber des benachbarten brachliegenden Fino-Fabrikgeländes haben die Nachrichten vom eventuellen Praktiker-Aus auch etwas Positives. Er plant, dort einen Baumarkt zu errichten (die RZ berichtete). Der zuständige Projektentwickler erzählt im Gespräch mit der Rhein-Zeitung: "Für uns ist das natürlich gut. Der Umsatz, der im Praktiker generiert wurde, wird auf den neuen Baumarkt übergehen." Andererseits sehe er aber auch die menschlichen Schicksale.

Ob er keine Sorge habe, dass die Kette, mit der er plane, in den dann eventuell leer stehenden Praktiker ziehen wird? "Nein, dafür sind das Grundstück und die Räume zu klein." Der Betreiber habe ein großes Gartencenter, eine größere Verkaufsfläche und einen ausgedehnteren Warenanlieferungshof geplant. "Alles in allem liegen wird bei 7700 Quadratmetern." Fast doppelt so groß wie das Praktikergelände. Der Investor habe eine Bauanfrage bei der Stadt Andernach eingereicht, die wohl noch in diesem Monat im Fachausschuss beraten werden soll. "Ich denke, dass wir im August den Bauantrag stellen können", sagt der Entwickler. Dann werde mit dem Abriss der alten Fabrikgebäude begonnen und Platz für einen neuen Baumarkt gemacht.

Katrin Franzen

Nürburgring: Optimismus in der Vordereifel

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Das zumindest ergab eine RZ-Umfrage bei einigen Ortschefs.

Guter Dinge sei man in Boos, erklärt Ortsbürgermeister Friedhelm Stephani. "Die Menschen hier sind der Hoffnung, dass es positiv ausgeht", sagt er über den derzeitigen Verkaufsprozess. Von seiner Gemeinde sind es nur fünf Kilometer bis zum Ring. Boos profitiert daher massiv von den Veranstaltungen wie den Rennen. Mehr als 180 Betten stehen nach seinen Informationen im Ort zur Verfügung. Wenn die Großveranstaltungen die Besuchermassen in die Region locken, bleibt nach Erfahrung von Stephani auch einiges in Boos hängen. "Es wäre deshalb schlimm, wenn die Sache in die Hose geht", meint er. Natürlich gebe es deswegen auch Ängste. Insgesamt aber seien die Einwohner optimistisch. Nicht zuletzt, weil der Nürburgring von Fremden weiterhin viel Zuspruch erfahre und Gäste nach wie vor den Weg nach Boos fänden. Daran habe auch die Pleite nichts geändert.

"Es wird schon vernünftig ausgehen": So denken nach Erfahrung von Ortschef Hermann-Josef Schäfer auch die meisten Einwohner von Herresbach. "Auch ich persönlich bin der Auffassung, dass es gut enden wird", sagt er. Er glaubt, dass es die großen Veranstaltungen auch in Zukunft geben wird. Negative Konsequenzen der Insolvenz seien bisher nicht zu spüren gewesen.

Auch die Mehrheit der Firmen im Gewerbepark am Ring, an dem Herresbach zusammen mit den Gemeinden Drees und Meuspath sowie der insolventen Nürburgring GmbH beteiligt ist, sehen nach Beobachtung von Schäfer positiv in die Zukunft. Als Beispiel nennt er die Investition der Firma Capricorn, die dort jüngst eine neue Produktionshalle eingeweiht hat (die RZ berichtete).

Eine schlechte Stimmung in Bezug auf den Nürburgring konnte auch Lothar Waldorf in Arft nicht feststellen. "Die meisten sind optimistisch", betont er. Allerdings seien in der Gemeinde schon vor Jahren viele skeptisch gewesen, ob sich teure Investitionen wie das Ringwerk tragen würden. Ihre Befürchtungen sehen sie nun bestätigt. Dennoch zweifeln nur die wenigsten im Ort daran, dass es am Nürburgring weitergeht. Besonders viel steht für diejenigen auf dem Spiel, für die der Ring die Existenz bedeutet. "Auch für unsere Region bedeutet er direkte Arbeitsplätze", gibt Waldorf zu bedenken. Was dort passiere, sei deshalb auch für die Arfter wichtig.

Auf eine zeitnahe Lösung hoffen die Einwohner von Langenfeld, erklärt Bürgermeister Alfred Schomisch. "Die Strecke muss auch künftig für jedermann geöffnet sein", meint er. Das sei auch deshalb wichtig, weil Langenfeld ebenfalls vom Ringtourismus profitiert. Das Formel-1-Rennen am Wochenende habe wie immer viele Besucher angelockt. Nun sei man "bedingt optimistisch", dass es so in Zukunft weitergeht.

Kritisch verfolgt Gerd Schlich die Ereignisse rund um die Rennstrecke. In Langscheid herrsche Unsicherheit, was nun zu erwarten sei. "Es kursiert die Angst, dass nicht mehr das dort sein wird, was einmal war", sagt der Bürgermeister. Negative Folgen der Pleite seien aber noch nicht spürbar geworden.

Anne Fuhrmann

Männergruppe möchte Mörzer Heide retten

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Die Mitglieder der Interessengemeinschaft (IG) Mörz sorgen mit ihrem Arbeitseinsatz dafür, dass die Mörzer Heide nicht verschwindet. Auf dem Rosberg in der Nähe des Schrumpftals haben Frank Brungs, Mario Gail, Ewald Klöckner, Jörg Ollig, Robert Posteuka, Walter Ritzenhofen, Richard Schmitz sowie Michael und Mathis Wilbert Gehölze zurückgeschnitten und ausgedünnt, die den Bestand der typischen Pflanzen einer Heidelandschaft bedrohten. Bis in die Nachkriegszeit hatten Schafe und Ziegen dafür gesorgt, dass sich Wacholder, Besenginster, Kiefern und das rosa-violett blühende Heidekraut vermehren und entfalten konnten. Diese Pflanzen fühlten sich auf dem Steinboden wohl, der nur eine dünne Nährschicht vorweist. Geeignete Hänge und Flächen hatte man in früheren Zeiten zur Beweidung verpachtet. Durch die stetige Bewirtschaftung konnten sich die typischen Heidepflanzen gegen die starken Gehölze behaupten. Deren junge Triebe wurden von den Tieren gern gefressen. "So hat sich die Heide lange gehalten", sagt Walter Ritzenhofen. Doch das ist nun nicht mehr der Fall. Deshalb muss die menschliche Hand eingreifen.

Ritzenhofen erklärt: "Die blühende Heide ist eine wichtige Nahrungsquelle für die Bienen, die sich hier im Spätsommer mit Nektar versorgen." Er kennt sich mit der Pflanzen- und Tierwelt in der Mörzer Gemarkung bestens aus. Die Natur ist eines seiner Hobbys. Als er vor mehr als zehn Jahren bei Wanderungen die Restbestände der Mörzer Heidelandschaft entdeckte, keimte der Wunsch, sie zu bewahren. In Gesprächen mit den anderen Mitgliedern der IG machte er klar: Wenn die Flächen nicht gepflegt werden, droht die Heide komplett zu verschwinden.

Buchen, Eichen und Haselnusssträucher treiben sehr schnell, wenn sich ihre Triebe unbehelligt entwickeln können und ihre Wurzeln nicht entfernt werden. Zum zweiten Mal hat die Gruppe deshalb einen Aktionstag eingelegt, um die Verbuschung aufzuhalten. Durch einen massiven Arbeitseinsatz noch vor dem Frühjahr hat die IG die einstige Leistung der Schafe und Ziegen in Eigeninitiative ersetzt. Dabei wurde auch einer der letzten Wacholderbeerenbäume freigeschlagen. "Die Vielfalt der Pflanzen ist wichtig für Füchse, Uhus, Rehe und andere Wildtiere", weiß Ritzenhofen. Um den Bestand der Heidelandschaft für die Zukunft zu gewährleisten, müssen in jedem Jahr die Hänge intensiv durchforstet werden. Die IG hat die Maßnahmen mit Revierförster Ulrich Bechtoldt abgestimmt. So ist im kommenden Jahr wieder ein Einsatz geplant. Das Arbeitsgebiet umfasst zwei Flächen: eine mit 200 und eine mit 900 Quadratmetern.

Heinz Israel

165 000 Fans feiern Truck-Grand-Prix

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Drei Tage Motorsport pur, zum Hinschauen, Anfassen und dank der vielen Fanartikel sogar zum Mitnehmen. Wie viele Tickets der ADAC exakt verkaufte, verriet der Automobilclub nicht. Vielmehr seien die Besucher an allen drei Tagen addiert worden.

Der Start in das perfekte Familienwochenende war dabei alles andere als einfach. Mussten die Truckfans wegen der Terminierung der Formel 1 lange um den Termin in der Eifel bangen, zweimal hatte der avisierte Termin sogar verschoben werden müssen. Franz-Rudolf Ubach, Sport-Vorstand des rennausrichtenden ADAC-Mittelrhein, sagte: "Wir sind mit den Besucherzahlen durchweg zufrieden. Die Terminunsicherheit sowie die Verschiebung haben uns zwar einige Sorgen bereitet. Letztlich haben uns die Fans aber doch die Treue gehalten."

Nichtsdestotrotz sei jeder Truck- Grand-Prix aber auch eine Herausforderung, die nur durch das Zusammenspiel von Haupt- und Ehrenamtlichen gemeistert werden könne. Ubach: "Wir versuchen, das Angebot am Wochenende mit dem Symposium, den Rennen, dem Festival und auch dem Industriepark so breit wie möglich aufzustellen."

Dichtes Gedränge gab es diesmal trotz Sommeretter auch im Ring-Boulevard. Dort hatte ein knappes Dutzend fliegende Händler ihre Stände aufgebaut und versorgte die Trucker mit allerlei Nützlichem für Cockpit und Outfit. "So müsste das bei jeder Veranstaltung sein. Angebote, die wirklich ansprechen, und Preise, die noch bezahlbar sind", meinten etliche Besucher.

Aber auch der vergünstigte Eintritt in das Ring-Werk, das benachbarte Rennsportmuseum, sorgte für eine erfreulich gute Besucherfrequenz. Gut bestückt, weil von den Automobilherstellern reichlich beschickt, war der Messepark mit mehr als 60 Ausstellern im Fahrerlager. "Die Präsenz beim Truck-Grand-Prix ist Pflicht. Denn hier trifft sich die Klientel, die wir ansprechen", sagte Hans Steinbrückner. Mit seiner in Sinzig beheimateten Firma "Steinbrückner Reinigungstechnik" ist er deutschlandweit der Marktführer für die Herstellung und den Vertrieb von Lkw-Waschanlagen.

Unter der Überschrift Kundenbindung dürfte da auch das Engagement der Hersteller verstanden werden. Denn nicht nur jene, deren PS-Giganten an den Rennen teilnahmen, zeigten großformatig Flagge, verteilten Geschenke oder luden zum Essen.

Letztlich ist der Truck-Grand-Prix für die Berufskraftfahrer - nicht selten hatten die meist männlichen Fahrer ihre Frauen und Kinder mit an den Ring gebracht - auch eine Art Familientreffen. "Manche der Kollegen kenne ich nur über den Funkverkehr. Aber einmal in Jahr, hier am Nürburgring, gibt es ein Wiedersehen", werden selbst die härtesten Truckerherzen weich.

Schade nur, dass das Wochenende dann doch zu schnell zu Ende war und viele Trucker mit der zuvor gelösten Ausnahmegenehmigung noch am späten Sonntagabend die Heimreise antraten. Aber es gibt einen, wenngleich kleinen Trost: Der Termin für den 29. Internationalen ADAC Truck-Grand-Prix auf dem Nürburgring steht schon jetzt fest. Vom 17. bis 19. Juli 2014 dürfen sich die Fans wieder auf jede Menge Aktion freuen, auf viele Attraktionen und vor allem auf viele Geschenke.

Andreas Wetzlar

Mayen: Umfeld des KSK-Neubaus in der Diskussion

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Die standen kürzlich im Straßen- und Verkehrsausschuss zur Debatte. Vor allem über zwei neue Parkplätze vor dem Haupteingang der KSK und geplante Blumenkübel am Straßenrand der St.-Veit-Straße gab es Diskussionen.

Günter Göbel vom Mayener Ingenieurbüro KIG stellte die Pläne im Ausschuss vor. "An der Straße Im Bannen wird der KSK-N+eubau weiter von der Straße zurückrücken als das alte DAK-Gebäude", sagte Göbel. Deswegen wird der Gehweg dort wesentlich breiter als früher; statt 1,50 Meter sind es künftig 3 bis 4 Meter. Ähnliche Gehwegbreiten ergeben sich auch an der St.-Veit-Straße. Die Gehwege sollen mit anthrazitfarbenen Steinen gepflastert werden. An beiden Straßen soll es am KSK-Gebäude Beetstreifen mit Gräsern, Farnen und Stauden geben.

Erhalten bleibt der Zebrastreifen über die St.-Veit-Straße. Dort soll die Fahrbahn mithilfe einer Markierung verengt werden. Um die Engstelle deutlich sichtbar zu machen, sollen in Fahrtrichtung St.-Veit-Park auf der rechten Straßenseite insgesamt sechs Pflanzkübel aufgestellt werden - jeweils drei vor und drei hinter dem Zebrastreifen. Das hielt Heinz Bergermann (FDP) für problematisch. Wenn die Kübel rund 40 Zentimeter hoch wären und eine Bepflanzung mit Stauden noch einmal so hoch, "was ist dann mit Kindern, die die Straße überqueren wollen?" Sie wären für Autofahrer unter Umständen nicht rechtzeitig zu sehen, argumentierte Bergermann.

Diesen Punkt griff Klaus Hillesheim (FWM) auf. Er sprach sich dafür aus, die Engstelle so zu gestalten, dass man dort ein dauerhaftes Pflanzbeet anlegen könne. Diesen Vorschlag verwarf Ingenieur Göbel. Ein dauerhaftes Beet komme an dieser Stelle nicht infrage. "Wenn es - so wie im Moment - in Mayen Straßenbaustellen gibt, brauchen wir für die Umleitung in der St.-Veit-Straße einen zweispurigen Verkehr", erläuterte er. Daher sei kein Platz für ein dauerhaftes Beet, sondern lediglich für die Pflanzkübel, die bei Bedarf wieder abgebaut werden können.

Ein weiterer Punkt, der im Ausschuss kritisch gesehen wurde, waren zwei Parkplätze, die in Fahrtrichtung St.-Veit-Park auf der rechten Straßenseite vor dem Haupteingang der KSK angelegt werden sollen. Als problematisch erachteten einige Ausschussmitglieder, dass der Fahrer seine Tür zum fließenden Verkehr hin öffnen muss. Das sei "nicht ganz ungefährlich", sagte Heinz Bergermann. Klaus Hillesheim rechnete vor, dass es bei Tempo 50 keine zwei Sekunden dauert, bis ein Auto, das von der Einmündung zum Bannen kommt, die geplanten Parkplätze passiert hat. "Wir schaffen da zusätzliche Probleme", sagte er. Und auch Franz Grober (CDU) stimmte in die Kritik ein: "Wir verschärfen durch die beiden neuen Parkplätze die bestehende Situation, auch mit Blick auf die schon jetzt schwierige Ausfahrt vom KSK-Parkplatz in die St.-Veit-Straße."

Günter Göbel erläuterte, dass die Parktaschen sowohl breiter als auch länger sind, als man sie üblicherweise planen würde. Die Breite inklusive des Bordsteins beträgt statt der üblichen 2 Meter nun 2,70 Meter. "So bleibt Platz, um die Fahrertür zu öffnen, ohne dass sie gleich in den fließenden Verkehr hineinragt", sagte der Ingenieur. Und bei einer Länge der Parktasche von 6,70 Metern sei es möglich, dort einzuparken, ohne zurücksetzen zu müssen. Vor diesem Hintergrund sprach Göbel von einer "relativen Sicherheit", auch im Vergleich zu den bereits bestehenden Parkplätzen auf der anderen Seite der St.-Veit-Straße. "Dort steht der Beifahrer beim Aussteigen direkt auf der Straße."

Siegmar Stenner (SPD) brachte in diesem Zusammenhang ein weiteres Argument ein. "Es ist viel gefährlicher, wenn die Fahrer, die auf der linken Straßenseite parken, zwischen den geparkten Autos die St.-Veit-Straße überqueren", sagte Stenner.

Bei der Abstimmung sprach sich der Rat mehrheitlich dafür aus, den vorliegenden Plan zu beschließen. Fünf Ausschussmitglieder enthielten sich der Stimme.

Hilko Röttgers


Feuerwehr der VG Mendig: Neues Rettungsboot für den Riedener Waldsee

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"Das rund 9000 Euro teure Boot wird von den Mitgliedern der Feuerwehren in Rieden und Volkesfeld betreut", erklärte Wehrleiter Stephan Schüler. Da am See selbst keine Möglichkeit besteht, das Boot unterzubringen und die Feuerwehr Rieden über kein geeignetes Zugfahrzeug verfügt, um das Boot im Falle eines Einsatzes an den Waldsee zu transportieren, wird das RTB 1 künftig im Volkesfelder Feuerwehrhaus stationiert sein. Der Standort des Rettungsbootes war im Mendiger Verbandsgemeinderat umstritten (siehe Artikel rechts). Das Besondere an dem neuen Ruderboot ist, dass alle begehbaren Flächen aus Riffelblech bestehen.

Zur Sicherheit am Riedener Waldsee tragen darüber hinaus auch mehrere Rettungsringe mit langen Wurfleinen bei, die in signalroten Gehäusen mit Rettungsring-Symbol untergebracht sind. Mit ihnen könne jeder Badegast am Waldsee im Notfall sofort Hilfe leisten, sagte Andreas Loeb, der bei der Mendiger VG-Verwaltung für die Feuerwehren zuständig ist.

Der Verbandsgemeindefeuerwehrtag hatte am Sonntagmorgen mit einer heiligen Messe und einer öffentlichen Tagung im Dorfgemeinschaftshaus begonnen. "Mit mehr als 100 Feuerwehrkameraden war die Veranstaltung so gut besucht wie lange nicht mehr", resümierte Wehrleiter Stephan Schüller. Mit von der Partie war auch Kreisfeuerwehrinspektor Walter Weber.

Auf Beachtung bei den Besuchern stieß auch eine 44 Meter hohe Teleskop-Gelenkmast-Bühne der Werksfeuerwehr Rasselstein. "Unser Feuerwehrkamerad Stephan Weilberg aus Rieden ist Wehrführer der Werksfeuerwehr", erklärte VG-Bürgermeister Jörg Lempertz. "Er machte es möglich, dass der Kran heute hier in Volkesfeld in Augenschein genommen werden kann."

Gemeinsam mit Lempertz, dem Chef der VG-Feuerwehren, nahm Wehrleiter Schüller zahlreiche Ehrungen, Bestellungen, Verpflichtungen und Beförderungen vor. In seiner Ansprache dankte Lempertz den ausgezeichneten Brandbekämpfern für ihr Engagement. In die Alterswehr verabschiedet wurde Oberlöschmeister Wendelin Hilger aus Rieden. Für ihre 35-jährige Mitgliedschaft wurden Gerd Schüller (Mendig), Bertram Portz und Stephan Weilberg (Rieden) sowie die drei Volkesfelder Brandbekämpfer Matthias Degen, Manfred Müller und Udo Schüller ausgezeichnet. Die lange Zugehörigkeit zeigt, wie sehr sie sich mit ihrem Ehrenamt identifizieren.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Als Technikfan in Schule und Klinik unterwegs: Andernacher macht Praktikum im Stiftshospital

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Tobias Heikenfeld weiß, wie ein Rechner von innen ausschaut: Er kann ihn in Einzelteile zerlegen und wieder zusammensetzen. Das tut er gern, und er bastelt in seiner Freizeit auch an Tabletcomputern und Smartphones herum. Außerdem interessiert ihn, wie Daten auf Servern gespeichert und verwaltet werden, wie Netzwerke aufgebaut und Betriebssysteme geschrieben sind. Alles eben, was mit Informationstechnik und Datenverarbeitung zu tun hat. Tobias Heikenfeld gehört zum ersten Jahrgang der Mendiger Fachoberschule, die im vergangenen Sommer gestartet ist. Bald nimmt der zweite Jahrgang die Schullaufbahn in Angriff.

Bei seiner Leidenschaft war es kein Wunder, dass der 17-jährige Tobias Feuer und Flamme war, als er vor mehr als einem Jahr von dem neuen Angebot hörte, dass es bald in Mendig geben sollte: Eine Fachoberschule mit dem Schwerpunkt technische Informatik. Er erzählt: "Da wusste ich, das ist perfekt für mich." Er meldete sich an und hat es bis heute nicht bereut.

In Rheinland-Pfalz gibt es 25 Fachoberschulen (FOS). Schüler können dort innerhalb von zwei Jahren ihre Fachhochschulreife machen und anschließend an einer Fachhochschule studieren. Die Schulen haben unterschiedliche Schwerpunkte. Die einen bieten Wirtschaft und Verwaltung sowie Gesundheit an (Kobern-Gondorf, Adenau, Kaisersesch), andere den Schwerpunkt Metalltechnik (Asbach, Höhr-Grenzhausen). In Mendig ist es eben die technische Informatik. FOS-Koordinator Dirk Wehner berichtet: "Egal welchen Schwerpunkt die Schule hat: Die Schüler können mit dem Abschluss an jeder beliebigen Fachhochschule studieren."

An der FOS Mendig lernen Tobias Heikenfeld und seine 17 Mitschüler innerhalb von zwei Jahren Grundlagen, die ihnen bei einer Bewerbung im IT-Bereich hilfreich sein werden. Zudem stehen die Stellenchancen besser, wenn sie statt der mittleren Reife die Fachholschulreife im Zeugnis vorweisen können.

Zur Schulstruktur gehört ein einjähriges Betriebspraktikum. Die RZ hat Tobias Heikenfeld am Ende seines Praktikums besucht. Der 17-Jährige hat zwölf Monate lang in der EDV-Abteilung des Stiftshospitals in Andernach gearbeitet: Montags und dienstags drückte er die Schulbank, mittwochs bis freitags war er in der Klinik.

Wer ihn dort aufsuchen möchte, muss sich in den Keller begeben. Dort liegt das Rechenzentrum des Krankenhauses, eingebettet zwischen Serverräumen und dem Schwimmbad. Zwei Männer und eine Frau kümmern sich darum, dass der elektronische Informationsfluss in dem riesigen Komplex störungsfrei verläuft und dass Medizingeräte und Labore ihre Daten reibungsfrei versenden.

Tobias Heikenfeld wusste, dass er gern in einem Krankenhaus arbeiten wollte. Als Realschüler in Andernach hatte er ein zweiwöchiges Praktikum in der Haustechnik der Rhein-Mosel-Fachklinik absolviert. Weil ihm die Arbeit gut gefiel, bewarb er sich für sein Jahrespraktikum im Stiftshospital.

Der Elftklässler ist ein ruhiger, bedachter Praktikant. Sein Betreuer, IT-Teamleiter Thomas Fey, schätzt ihn sehr: "Das IT-Umfeld ist generell nicht nur ein Beruf, sondern auch ein Hobby. Das spürt man bei Tobi ganz deutlich." Tobias Heikenfeld erzählt: "Mich haben schon immer Technik und Computer interessiert." Während er das sagt, grinst er verlegen, schaut dem Gegenüber in die Augen und dann wieder auf seine Arbeit. Gerade sucht er Kabel und Geräte zusammen, um gleich der Klinikgeschäftsführerin einen Computer im neuen Büro aufzustellen.

Kontakt zu Patienten hat der 17-Jährige selten - höchstens, wenn er einen Datenstick an einem Privatlaptop installieren muss. Mit einigen der 500 Mitarbeiter des Krankenhauses hatte er aber recht viel zu tun: Er musste rund 170 Drucker austauschen und neue installieren.

Die Arbeit im Rechenzentrum eines Krankenhauses unterscheidet sich von der in anderen Einrichtungen - nicht nur, weil Labore und Medizingeräte mit am Netzwerk hängen. IT-Teamleiter Thomas Fey erzählt: "Der Datenschutz wird hier extrem großgeschrieben wegen der Patientendaten." Deshalb kann Tobias Heikenfeld einige Aufgaben nur in Begleitung erledigen: Als Praktikant darf er das Generalpasswort nicht wissen und kann sich nicht selbstständig in die Rechner und Server einloggen.

Dennoch unterstützt er die Gruppe: Zuletzt sind etliche Rechner kaputtgegangen. Diese mussten ausgetauscht werden. Der Andernacher ging mit dem Auszubildenden mit, und sie haben zusammen die Computer aufgestellt und gecheckt, ob alles funktioniert.

Der FOS-Schüler hat sich in seinem Jahrespraktikum sehr gut gemacht. Teamleiter Thomas Fey betont: "Wir werden ihm eine Ausbildungsstelle anbieten." Tobias Heikenfeld lächelt. Fey fügt hinzu: "Wir haben gesagt, er soll sich nach seinem FOS-Abschluss in einem Jahr bei uns bewerben."

Landesweite Zahlen belegen: Tatsächlich möchte, trotz der Fachhochschulreife, nur ein Drittel der Absolventen studieren. Zwei Drittel streben eine Ausbildung an. Auch Tobias Heikenfeld möchte eine Ausbildung machen. Der Elftklässler erzählt: "Ich habe dann ja immer noch die Option, anschließend zu studieren." Er ist sichtlich stolz, dass das Stiftshospital seine Leistung zu schätzen weiß und ihm die Stelle anbietet.

FOS-Koordinator Dirk Wehner hat die 18 Schüler von Tobias Heikenfelds Jahrgang allesamt in ihren Betrieben besucht. Er weiß: "Tobias ist kein Einzelfall. es gibt mehrere Betriebe, die unseren Schülern eine Ausbildungsstelle angeboten haben." Spätestens im Herbst wird es dann auch für Tobias Heikenfeld konkret. Dann muss er seine Bewerbung schreiben. Und er muss noch einige Monate fleißig weiterbüffeln, damit er den Abschluss packt. Wenn alles glattgeht, kehrt er im Sommer 2014 als IT-Auszubildender ins Krankenhaus zurück

Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

MYK-Imker freuen sich über Pestizidverbot

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Die genannten Pflanzen werden besonders gern von Bienen angesteuert. Kommen die Insekten mit den drei umstrittenen Nervengiften Clothianidin, Imidacloprid und Thiamethoxam in Berührung, verlieren sie ihren Orientierungssinn. Die Arbeiterinnen finden nicht mehr zu ihrem Volk zurück und sterben.

Ohne Honigbienen stünde es beispielsweise beim Raps schlecht um die Bestäubung, sagt Rudolf Schneichel. Der Kreisvorsitzende des Bauern- und Winzerverbandes erläutert: "Wenn die Wirkstoffe in den Pestiziden und in den Beizmitteln des Saatgutes den Bienen schaden, dann ist es richtig, dass sie verboten werden. Wir Landwirte brauchen die bestäubenden Insekten, vor allen Dingen im Rapsanbau.

Wenn die Zahl der Bienenhalter weiter zurückgeht und die Bienenvölker noch weniger werden, dann wird es mit dem Rapsanbau in unserer Region immer schwieriger, und wir Bauern sind dann gezwungen, die Bienenvölker selbst zu halten."

"Das Verbot von bestimmten Pflanzenschutzmitteln ist der Schritt in die richtige Richtung", betont Holger Linscheidt von der Imkerei Doll in Mendig. "In den vergangenen Jahren gab es immer wieder vermehrt Bienenverluste, die auf den Einsatz von Pflanzenschutzmittel, aber auch auf die Varroamilbe zurückzuführen waren."

Walter Schmal vom Imkerverband Rheinland begrüßt die Durchsetzung des von der EU vorgeschlagenen Verbots bienengefährlicher Anwendungen von Pestiziden. "Diese wenig selektiv wirkenden Pestizide schädigen nicht nur die Honigbiene, diese ist wegen der genauen Beobachtung allerdings der wichtigste Indikator für alle betroffenen Insekten."

Hobbyimkerin Maike Frings aus Mendig sieht in den Pestiziden nicht nur Gefahren für die Honigbienen. Sie seien auch für die Menschen schädlich. "Wenn drei Gifte aus der Gruppe der Neonicotinoide nach langem Zögern und unter Vorbehalt verboten werden, ist das Verbot an sich natürlich erst einmal zu begrüßen, aber es ist auch deutlich, wie weit der Weg zu einer nachhaltigen, gesunden Landwirtschaft und einer lebendigen Landschaft noch ist."

Dr. Christoph Otten, Leiter des Fachzentrums für Bienen und Imkerei in Mayen, weist allerdings darauf hin, "dass von den rheinland-pfälzischen Imkern bisher kaum Klagen über Pestizide vorliegen". Die Bienen seien nicht stärker bedroht als früher. "Wir führen regelmäßig Befragungen durch und fordern die Imker immer wieder auf, uns ihre Beobachtungen zu melden, wenn sie Bienenschäden an ihren Völkern finden."

Im Kreis Mayen-Koblenz gibt es laut Otten keine Verdachtsmeldung. Von den insgesamt 4500 Imkern in Rheinland-Pfalz gibt es zehn Verdachtsmeldungen, wobei in zwei oder drei Fällen - aufgrund von Fehlanwendungen durch die Landwirte - negative Auswirkungen nachgewiesen wurden.

Fakt ist einer Umfrage des Fachzentrums zufolge, dass deutschlandweit aus verschiedenen Gründen, in erster Linie jedoch durch die Varroamilbe, 15 Prozent aller Bienenvölker den Winter nicht überlebt haben. Das nördliche Rheinland-Pfalz liegt sogar noch etwas über dem Bundesdurchschnitt.

"Je höher die Belastung der Bienenvölker durch den Befall der Varroamilbe im Herbst ist, umso wahrscheinlicher ist es, dass diese Völker nicht durch den Winter kommen", erklärt Otten. Walter Schmal vom Imkerverband betont, für den Kampf gegen die flächendeckend vorhandene Varroamilbe stünden in ausreichendem Maße völlig unbedenkliche Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung. Die mehrmalige Behandlung der Bienenvölker durch die Imker töte die Milben ab, beeinträchtigte allerdings nicht die Qualität des Honigs.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Integrationsbegleiter helfen Migranten weiter

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Darin sind sich die beteiligten Akteure einig: das Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, das Jobcenter Mayen-Koblenz sowie die Migrationserstberatungsdienste und die Andernacher Volkshochschule. Nun soll der Integrationssprachkurs durch weitere Angebote, insbesondere Integrationsbegleitung und migrationsspezifische Beratungsangebote, ergänzt werden, teilt die VHS Andernach in einem Presseschreiben mit.

Die Integrationsbegleitung hat zwei Seiten: Sie besteht zum einen aus der Förderung der Migranten, zum anderen wird von den Menschen die aktive Mitarbeit gefordert. Angesprochen sind vor allem Menschen mit Migrationshintergrund, insbesondere Integrationskursteilnehmer, die SGB-II/III beziehen und einen Aktivierungsgutschein haben.

Sprachförderung allein ist auf dem Weg ins Berufsleben nicht ausreichend, heißt es. Neben der erforderlichen Einzelbegleitung vermittelt der Integrationsbegleiter zu den Angeboten der Migrationserstberatungsstellen und Regeldienste (Jugendamt, Sozialamt, Arbeitsagentur/Jobcenter, Schulamt). Außerdem übernimmt er in Kooperation mit den Erstberatungsstellen die Vermittlung in weiterführende und berufsvorbereitende Kurse.

Ein Vertrauensverhältnis soll schon vor Beginn des Integrationskurses entwickelt werden und sich bis zur Weiterleitung an die Regeldienste fortsetzen. Auch Migranten, die schon länger im Land sind, sollen mit ihren Problemen nicht zurückgewiesen, sondern in ihrem laufenden Integrationsprozess beraten und begleitet werden.

Eine wichtige Aufgabe der Begleiter ist es, die Migranten zum eigenständigen Weiterlernen anzuregen: in Fernseh- und Fernsprachkursen, durch Besuch von Bibliotheken, Internetcafés, Berufsinformationszentren und Jobcentern sowie die Hilfe zur Selbsthilfe bei Vereinsgründungen oder -beitritten und kulturellen Veranstaltungen.

Hinzu kommen Info- und Bildungsangebote. Die Berufswegplanung soll in enger Kooperation mit den Migrationserstberatungsstellen und der Berufsberatung des Jobcenters erfolgen. red

Staus bis zum Jahresende: Brohltalbrücke wird für 5,8 Millionen Euro saniert

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Die östliche der beiden Fahrbahnen ist bereits saniert und nimmt derzeit den gesamten Verkehr auf. 5,8 Millionen Euro lässt es sich der Bund kosten, die rund 600 Meter lange Brücke über das Brohltal fit für die Zukunft zu machen.

Nachdem in den vergangenen Jahren die Bengener Brücke und die Ahrtalbrücke, danach die Vinxtbachtalbrücke saniert wurden, ist es die vierte große Autobahnbrücke im Kreis Ahrweiler, die teilweise erneuert wird. Doch auch dann ist noch keine freie Fahrt bis Koblenz möglich. Denn erst vor vier Wochen haben die rund zwei Jahre dauernden und auf 6,7 Millionen Euro veranschlagten Sanierungsarbeiten an der 700 Meter langen Nettetalbrücke zwischen Kruft und Plaidt begonnen. Für die Jahre 2014 und 2015 soll nach derzeitigen Planungen zwischen Wehr und Mendig die Bücke bei Maria Laach folgen. Die Bauarbeiten dort entsprechen genau denen an der Brohltalbrücke und gehen ebenfalls komplett auf Kosten des Bundes.

60 000 Fahrzeuge pro Tag

Die 1975 fertiggestellte, damals 35 Millionen Mark teure Brücke über das Brohltal ist jetzt knapp 40 Jahre alt und zeigt erhebliche Nutzungsschäden. Immerhin rollen täglich im Durchschnitt bis zu 60 000 Fahrzeuge - davon 22 Prozent Lkw - über das Bauwerk. Im Grunde sind es zwei Brücken, denn die beiden Fahrbahnen verlaufen auf jeweils unabhängigen Brückentrögen. Die Brückenbauexperten rechnen mit einer Gesamthaltbarkeit von 80 Jahren, falls die Brücke nach 40 Jahren grundsaniert wird. Das geschieht nun.

Verantwortlich für die Durchführung ist Diplom-Ingenieur Michael Palm vom Autobahnamt Montabaur, der mit seinem Kollegen Rudolf Kahlenberg als Projektingenieur die Bauoberaufsicht hat. Korrosions- und Nutzungsschäden im Fahrbahnbereich und an den Brückenkappen haben dem Bauwerk zugesetzt, allerdings dessen Tragfähigkeit noch nicht beeinträchtigt. Wie Palm erklärt, würde die Stahlbetonkonstruktion selbst die Nutzung durch sogenannte Gigaliner verkraften.

Die hohe Tragfähigkeit resultiert aus dem damals gewählten Bauverfahren, dem sogenannten Taktschiebeverfahren (siehe unten stehenden Bericht). Damit solch schlimme Unfälle wie im Dezember 2008, als ein Sattelzug über die Leitplanke krachte und das Zugfahrzeug ins Tal stürzte, nicht wieder passieren können, werden die Leitplanken durch zusätzliche Kastenprofile verstärkt und bis auf 1,20 Meter erhöht. Zudem werden an neuralgischen Stellen wie über der Bundesstraße und über Häusern zusätzliche Sicherungswände von 2,20 Meter Höhe angebracht.

Schutz vor Flaschenwerfern

Damit sollen die unter der Brücke wohnenden und durchfahrenden Menschen vor achtlos aus dem Fahrzeug geworfenen Dosen und Flaschen geschützt werden sowie vor allem, was von der Brücke fallen kann. Am aufwendigsten ist sicherlich das Betonieren der neuen Außenkappen entlang der gesamten Brückenlänge. Diese müssen dem möglichen Andruck, der von den Schutzplanken und dem starken Geländer bei einem Unfall kommen kann, standhalten.

Dazu haben Gerüstbauer derzeit an der westlichen Brückenseite ein Trag- und Montagegerüst unter die Fahrbahnplatte gehängt. Das sieht waghalsig aus, ist für die Arbeiter aber Alltagsgeschäft. Die schadhafte Brückenkappe ist bereits abgeschlagen und eine neue, stärkere anbetoniert. Gleichzeitig wird auch die Fahrbahn komplett erneuert.

Wurde der Stahlbeton früher durch Kupferriffelblech vor dem Eindringen von Wasser geschützt, so wird heute dazu eine Schweißbahn, bestehend aus einem Bitumengemisch, verwandt. So wird sichergestellt, dass kein Wasser eindringen und den Beton bei Frost zersprengen kann. Zum Schluss wird auf die Fahrbahn eine ebenfalls wasserundurchlässige, bituminöse Gussasphaltdeck- und Schutzschicht aufgebracht.

Die beiden Brückentröge unter den Fahrbahnen sind keine unbeweglichen, starren Kästen. Sondern sie bewegen sich bei Belastung und dehnen sich je nach Temperatur bis zu 3,3 Millimeter je Wärmegrad aus. Damit eine solche Ausdehnung ohne Schaden möglich ist, sind an beiden Brückenenden große Dehnungsfugen mit Spannern eingebaut. Der Autofahrer nimmt das aber nur wahr, wenn beim Überfahren die Stahlabdeckungen laut bollern.

Nach 40 Jahren Dauerbelastung sind nun an der Brohltalbrücke auch diese bis zu 52 Zentimeter Dehnung auffangenden Spanner ausgeschlagen. Sie werden im Zuge der Sanierung zusätzlich ausgetauscht. Wie Michael Palm berichtet, sind die Bauaufträge so gestaltet, dass die bauausführende Firma einschließlich an Samstagen das komplette Tageslicht ausnutzen muss. In den Monaten Juni und Juli muss in Zweischichtbetrieb gearbeitet werden. Wird der vereinbarte Fertigstellungstermin überschritten, droht eine Konventionalstrafe.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

A 61: Urlaubsverkehr rollt trotz Baustellen

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Die Brohltalbrücke bei Niederzissen und die Nettetalbrücke zwischen Kruft und Plaidt werden saniert, sind halbseitig gesperrt und können nur über verengte Fahrspuren passiert werden. Die A 61 durch den Ahrkreis ist derzeit für Bürger aus Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und den Niederlanden die Einflugschneise in den sonnigen Süden sowie an die Nordseeküsten.

Mehr als 60 000 Fahrzeuge, davon etwa 14 000 Lkw, rollen im Schnitt täglich über den Streckenabschnitt vom zwischen Meckenheimer Kreuz und Koblenz. Helmut Risser, Erster Polizeihauptkommissar der zuständigen Autobahnpolizei Mendig, sagt: "Vom Gefühl her sind es besonders an den Wochenenden noch mehr Fahrzeuge." Und das, obwohl am Wochenende zumindest die Lkw nicht so zahlreich auf der Strecke zu sehen sind.

Klar ist auch: Bei besonders großem Verkehrsaufkommen werden kurze Staus während der beiden Brückenbaustellen in Brohl- und Nettetal nicht zu vermeiden sein.

Die Bauwerke sind nahezu gleichzeitig Anfang der 1970er-Jahre errichtet worden und deshalb nun auch gleichzeitig sanierungsbedürftig. Weitere Baustellen gibt es zur Reisezeit in diesem Abschnitt nicht. In den Brückenteilsperrungen sieht Risser von der Mendiger Autobahnpolizei aber keine besonderen zusätzlichen Gefahrenpunkte. Schwere Unfälle passierten dort eher selten. Die Geschwindigkeiten seien geringer, und es komme höchstens zu sogenannten Spiegelunfällen: Da Fahrzeuge eng nebeneinander fahren, werde mal der Spiegel des Nachbarn abrasiert.

Auch diese Unfälle muss die Polizei registrieren, denn so ein Stück kostet schnell mehrere 100 Euro, und die Versicherungen erwarten eine polizeiliche Aufnahme. Regelrechte Unfallschwerpunkte gibt es vom Meckenheimer Kreuz bis Koblenz nicht. "Die Leute, die in den Urlaub fahren, sind vernünftig und meist bester Laune", sagt Polizist Risser.

Trotzdem macht die Polizei während der Urlaubszeit Ferienreisekontrollen, besonders bei Gespannen mit Anhängern. Oft kommt es vor, dass diese nicht richtig beladen sind oder durch seltenen Gebrauch technische Mängel bestehen. Im normalen Rahmen werden entlang der Strecke auch Blitzgeräte aufgebaut.

Nähere Auskünfte dazu behält sich Risser vor. Das ganze Jahr durchgängig kontrolliert wird die A 61 als "Rauschgiftautobahn" aus den Niederlanden. Hier wird auch zur Sommerreisezeit nicht nachgelassen, die Konsumenten und Dealer zu erwischen.

Von unserem Mitarbeiter Jochen Tarrach

Hafen: 100.000. Container für Rasselstein

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Die H & S Containerline mit Sitz in Duisburg vermarktet das Containerterminal Andernach, das von den Stadtwerken betrieben wird. Geschäftsführer Heiko Brückner berichtet: "Für unseren Kunden ThyssenKrupp Rasselstein packen wir in Andernach Container mit Weißblech und transportieren sie per Binnenschiff oder Bahn zu den Seehäfen Antwerpen und Rotterdam."

Für Rasselstein ist der Hafen das Tor zu den Weltmärkten. Als Tochtergesellschaft der ThyssenKrupp Steel Europe ist Rasselstein einer der größten Verpackungsstahlproduzenten Europas: 2400 Mitarbeiter produzieren in der Region jährlich etwa 1,5 Millionen Tonnen Verpackungsstahl für 400 Kunden aus 80 Ländern.

Die Stadtwerke freuen sich als Betreiber des Rheinhafens über die Entwicklung im Containergeschäft. Die Geschäftsführer Jan Deuster und Lars Hörnig betonen, wie bedeutsam die Kooperation sowohl mit dem Terminalvermarkter als auch mit Rasselstein für die Region ist.

"Die langjährige Zusammenarbeit mit H & S Containerline als Binnenschiffsoperator und die traditionsreiche Zusammenarbeit mit ThyssenKrupp Rasselstein ist ein Fundament für die Entwicklung des Andernacher Hafens. Wir sind froh, dass die Unternehmen der Stadt und der Region über den Hafen auch in ihrer Logistik Wertschöpfung in Andernach betreiben können", heißt es in der Pressemitteilung.

André Hoffmann, Niederlassungsleiter der Containerline in Andernach berichtet von guten Zahlen: "Im Jahr 2000 haben wir für ThyssenKrupp Rasselstein bereits 2000 Container verladen und seitdem jedes Jahr rund 10.000 Boxen."

Im Andernacher Terminal, in dem kombinierter Ladeverkehr stattfindet (Lkw, Schiene, Schiff) sind im Jahr 2000 insgesamt 8000 TEU (20 Fuß große Container, die Maßeinheit im Containerverkehr) verladen worden. 2012 konnten die Stadtwerke 123 000 TEU verzeichnen - ein Rekordjahr.

In diesem Jahr wurden bis Ende Juni bereits 63 000 TEU umgeschlagen. Die Beteiligten freuen sich über die gesteigerte Auslastung. Der nächste Meilenstein steht auch schon an: Für den Kartonagehersteller Weig steht der 60.000. Container an. Im Andernacher Hafen wurden im Jahr 2012 insgesamt 2,74 Millionen Tonnen Güter umgeschlagen.


Hamburger Schauspieler gibt einen der Comedian Harmonists

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In Hamburg sind Runder Tisch und Mediation zwischen Bürgerwünschen und Kommunalverwaltung die angesagten Verfahren, sagt er. Aus Erfahrung weiß er, dass mit ein wenig Lokalstolz durchaus dem Globalisierungsdruck das Bedrohliche genommen werden kann. Bei den "Comedians Harmonists" der Burgfestspiele gibt er den jungen Harry Frommermann.

Bildstein erinnert sich, dass bereits in seinem Elternhaus, einem evangelischen Pfarrhaus in Weinsberg bei Heilbronn, die Öffentlichkeit mit am Tisch saß, wenn die damaligen Themen wie Grüne und Nato-Doppelbeschluss zur Diskussion standen. Vor dem Hintergrund des christlichen Versöhnungsgedankens war die Konfrontation im Elternhaus nicht ausgeprägt. Konfliktfähig werden, das war dem jungen Bildstein wichtig. Und wo fand er das? Beim Theater. Dort beherrschen konfliktfähige Figuren die Szene, dramatische Zuspitzungen sind die Regel.

Der Weg dorthin war am Anfang beschwerlich. Zivildienst an einer Kinderklinik, danach die Suche nach dem geeigneten Ausbildungsplatz. Bildstein absolvierte ein Lehrjahr an der privaten Schauspielschule Spielstatt in Ulm, danach drei Jahre an der Schule für Schauspiel in Hamburg. Dort schloss er seine Ausbildung im Jahr 1998 ab.

In diesen Jahren kam ihm seine Neigung zur Musik zugute. Bereits in Weinsberg hatte er in einem Chor Bachkantaten gesungen. Später nahm er privaten Gesangsunterricht. Rückblickend auf seine bisherige Karriere stellt er fest: Er spielte Theater, dann mit Gesang; er sang in der Oper, dann mit schauspielerischem Schwerpunkt.

Ein dritte Komponente trug zum Lebensunterhalt bei: der Hamburger Kammerkunstverein. Mehr als 700 Veranstaltungen sind in den vergangenen 15 Jahren über die Bühne gegangen - nicht immer mit einem Auftritt Bildsteins, doch immer mit ihm als Organisator und Antreiber.

Musik, Literatur, Kunst. Eine breite Palette, die Gefahr der Überarbeitung bestand. Davon ist bei der Tasse Kaffee nichts zu spüren, obwohl er seit 1998 bislang nur eine Woche Baltrum-Urlaub und drei Tage auf Mallorca verbracht habe, wie er selbst sagt. Rudern auf der Hamburger Alster hält offenbar von Grund auf fit.

Für grandios hält er das künstlerische Niveau der "Comedian Harmonists Teil 2" während der Burgfestspiele Mayen. Es sei sicher schon die siebte Produktion der Comedians, an der er mitwirkt, sodass er sich darüber ein Urteil erlaubt.

Die historischen Brüche des 20. Jahrhunderts finden sich in den Biografien der Protagonisten des Stücks authentisch wieder - heiter, bitter, ernst und unterhaltend zugleich. Ein Bonmot Peter Ustinovs erkennt Bildstein in der Mayener Inszenierung: "Überzeugungen trennen, Zweifel verbinden." Seinen Aufenthalt in der Stadt wird er, eigenem Bekunden zufolge, auch mit der besonderen Qualität des Umgangs unter den Schauspielerkollegen verbinden. Keine Selbstverständlichkeit.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Neue Broschüre vermittelt Andernacher Lebensgefühl

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Die Stadt blickt auf eine 2000-jährige Geschichte mit vielen Geschichten zurück, hat eine Altstadt mit etlichen Sehenswürdigkeiten, den welthöchsten Kaltwassergeysir, die rheinische Gastlichkeit und vieles mehr.

Wer das Werk aufschlägt, wird auf eine Reise durch die Bäckerjungenstadt mit all ihren Facetten mitgenommen - untermalt von ausdrucksstarken Bildern, heißt es in einem Presseschreiben der Stadt. Die Beschreibungen bringen das Werk den Gästen im Erzählstil näher, sodass diese bei der Lektüre in die Geschichte und das Leben eintauchen können, heißt es.

Die Broschüre legt den Schwerpunkt weniger auf trockene Daten, Zahlen und Fakten. Vielmehr geht es um die Vermittlung des besonderen Flairs und der Reize, die ein Besuch in der mehr als 2000 Jahre alten Stadt lohnenswert machen. Christian Heller, Geschäftsführer der für den Tourismus zuständigen städtischen Gesellschaft Andernach.net, betont: "Wir möchten mit der Broschüre Lust auf Andernach machen und das Besondere unserer so schönen Stadt hervorheben."

Tourismusleiterin Kristina Neitzert ergänzt: "Wichtig war uns auch, dass wir uns mit dieser Broschüre von anderen insofern bewusst abheben, als dass wir auf eine reine Faktenvermittlung verzichten und ein Lebensgefühl vermitteln."

Dennoch erfahren die Leser in dem Werk die wichtigsten Eckdaten zur Geschichte oder zu den größten Festen im aufklappbaren Infoteil. Auch das physikalische Phänomen Geysir kommt nicht ohne einige wenige harte Fakten aus. Aber das Hauptaugenmerk legen die Touristiker auf das Gesamterlebnis Andernach.

  • Die Broschüre gibt es bei Andernach.net, Konrad- Adenauer-Allee 40, Tel. 02632/ 987 94 80, E-Mail info@andernach.net

So viele Tiere wurden noch nie ausgesetzt

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Sie spricht von einem Drama, wie es seit vielen Jahren in einem solchen Umfang nicht mehr vorgekommen sei. Und das hat schon eine Woche vor den Sommerferien begonnen. Drießen betont: "Bei uns ist es rappelvoll." Was sie besonders erbost, ist die Art und Weise, wie sich viele Menschen ihrer plötzlich lästigen Haustiere entledigen.

So wurde kürzlich in Ettringen ein etwa ein Jahr alter, völlig verängstigter Pudelmischling in einem Hamsterkäfig gefunden. Ein Anwohner war nachts durch permanentes Bellen geweckt worden und hatte die Polizei verständigt. Die Beamten fanden das Tier, befreiten es aus dem Hamsterkäfig und brachten es zum Mayener Tierheim in den Polizeizwinger. In diesem Polizeizwinger quartiert die Polizei nachts Fundhunde ein.

Auch Thekla, eine ältere dunkelgetigerte Katze, wurde abgeschoben. In einer Hecke auf einem Parkplatz in der Nähe von Nürburg kauerte sie, ihr Fell war stark verfilzt. Eine junge Frau, die dort mit ihrem Pkw Rast machte, sah das hilflose Tier und handelte. "Eigentlich wäre das Tierheim Remagen zuständig gewesen, doch das konnte die Finderin nicht wissen", erläutert Drießen.

Ebenso sprachlos macht sie folgende Geschichte: Ohne ihre Mama wurden Anfang Juli in Mayen sechs winzige, höchstens fünf Wochen alte Katzenkinder ausgesetzt. Die Box stand geöffnet in einer Garageneinfahrt, sodass die Jungen jederzeit hätten auf die Straße laufen können. Sancta, die Ende Juni unmittelbar vor dem Tierheim ausgesetzt worden war, kümmert sich als Ersatzmama rührend um die Waisen. Sancta hatte wohl vor Kurzem selbst Babys, die man ihr viel zu zeitig weggenommen hat.

Im Gegensatz zum Mayener Tierheim hat das Andernacher bisher noch keine "Sommerferien-Schicksale" zu vermelden. "Wir rechnen jedoch auch für diese Sommerferien mit einer erhöhten Anzahl an Fund- und Abgabetieren", so Jennifer Willms.

"Im vergangenen Jahr überrollte uns eine wahre Flut an Fundkatzen, viele davon waren trächtig oder hatten bereits Welpen. Das stellt uns als kleines Tierheim natürlich vor enorme Herausforderungen, was Kosten, Personal und Unterbringungsmöglichkeiten angeht", so die Pressesprecherin.

Ohne Pflegestellen, die sowohl das Mayener als auch das Andernacher Tierheim gerade in den Sommermonaten unterstützen, könnte die Arbeit kaum geleistet werden. "Viele Tiere sind dem Stress im Tierheim nicht gewachsen, sie trauern ihren Familien hinterher und verstehen nicht, weshalb sie auf einmal verlassen wurden und sich in einer fremden Umgebung befinden", sagt Willms.

Manche wurden im vergangenen Jahr im Einzugsgebiet des Andernacher Tierheims einfach irgendwo angebunden und sich selbst überlassen, andere hingegen wurden wie ein Stück Altkleidung, das man nicht mehr will, dort abgegeben.

Gerade für diese Tiere benötigt das Tierheim oft vorübergehende Unterkünfte bei tierlieben Pflegefamilien, damit sie dort zur Ruhe kommen können und auch wieder Vertrauen zu Menschen aufbauen können. "Natürlich kommen wir für alle Kosten, die entstehen, auf", so Willms.

Gerade in den Sommermonaten sei man aber auf Spenden angewiesen. Tierheime seien keine staatliche oder städtische Institutionen, die von der öffentlichen Hand finanziert werden. Der Mayener und auch der Andernacher Tierschutzverein sind private Einrichtungen, die mit nur beschränkten öffentlichen Mitteln haushalten müssen und daher vor allem auf Spenden und Mitgliedsbeiträge angewiesen sind.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Ochsenknecht geht in Monreal aufs Ganze

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Mit beiden Händen krallt sich Uwe Ochsenknecht an der Brüstung des kleinen Balkons vom Hotel Löwenburg fest. Er blickt nach unten. "Willst du mir noch irgendwas sagen, Diana?", ruft er mit gespielter Verzweiflung Schauspielkollegin Amft zu. Von der Straße antwortet ihm nur Gelächter. Dem Hauptdarsteller des Krimis bleibt in Monreal die Mutprobe in luftiger Höhe nicht erspart.

Ochsenknecht und Amft schlüpfen im Auftrag von SWR und ARD wieder in die Rollen der Kleinstadtermittler Killmer und Kati. Dieses Mal haben es die beiden Hauptfiguren mit zwei Maskierten zu tun, die mit einem Monrealer Streifenwagen einen Geldtransporter überfallen haben. Der Verdacht wird auf die beiden Dorfpolizisten gelenkt. So werden sie suspendiert und das LKA in Person von Beamtin Melanie Marschall (verkörpert von Katharina Müller-Elmau) schaltet sich ein. Killmer und Kati versuchen dennoch, die Täter selbst zu überführen, und bringen sich in heikle Situationen.

So presst sich der Schauspieler nun mit weit aufgerissenen Augen an die Fassade des Monrealer Hotels - mit einem Fuß am Rand des Balkons, mit dem anderen auf einem schmalen Mauervorsprung an einem der Fenster, zwischen den Zähnen ein Mobiltelefon. Währenddessen schlendert Kollegin Amft einige Meter durch die Bahnhofstraße und spricht die einstudierten Sätze in ein zweites Smartphone, bis Regisseurin Vivian Naefe die Szene unterbricht. "Aus! Diana, lass' dir Zeit. Schön die Sätze dehnen", bestimmt sie. "Äh, nun ja, also...", setzt Ochsenknecht zum Widerspruch an und hat angesichts seiner unbequemen Körperhaltung wieder die Lacher auf seiner Seite. Dort oben muss er aber noch eine Weile ausharren, denn erst einmal muss bei beiden nachgepudert werden. Dann heißt es: "Alles auf Anfang!"

Dass die Atmosphäre locker ist und die Hauptdarsteller Spaß an dem Filmen in der Vordereifel haben, ist ihnen anzumerken. Trotz 12 bis 14 Drehstunden am Tag sei die Arbeit in Monreal angenehm entspannt, gesteht Ochsenknecht. "Es ist viel weniger anstrengend als in Berlin", sagt er. Er sei froh, schon zum vierten Mal im Fachwerkort vor der Kamera zu stehen. "Inzwischen kennt man sich. Die Leute hier sind herzlich und freundlich. Wir halten Schwätzchen und trinken abends etwas zusammen", erklärt der Schauspieler. Auch die Landschaft gefalle ihm gut. Nicht zuletzt hätten ihn aber auch das Projekt an sich, die Besetzung und das Drehbuch davon überzeugt, für weitere Folgen zur Verfügung zu stehen.

Erst am 6. August sollen die insgesamt 22 Drehtage beendet sein. Die dritte Folge wird am 16. Oktober in der ARD zu sehen sein, die vierte nicht vor dem kommenden Jahr. Wegen des Erfolgs der "Der Bulle und das Landei"-Reihe sind aber schon jetzt weitere Fortsetzungen geplant. Im Herbst soll der fünfte Teil in Monreal entstehen, 2014 folgen dann noch zwei weitere Episoden.

Daran, dass Filmteams durch die Gemeinde streifen, haben sich die meisten Monrealer inzwischen gewöhnt. Die malerische Kulisse lockt Fernsehleute schon seit Längerem an. Zuletzt drehte die Filmmannschaft der RTL-Serie "Alarm für Cobra 11" im vergangenen September im Ort (die RZ berichtete).

Dass die Dreharbeiten viele Monrealer schon längst nicht mehr aus der Ruhe bringen können, erlebt auch Ochsenknecht an jedem der Drehtage. Niemand beschwere sich über grelle Scheinwerfer oder Lärm in den Abendstunden, lobt er. Die Unterstützung sei groß.

Vor allem Fremde bleiben jedoch immer wieder gern neugierig und verwundert stehen, um bei den Arbeiten zuzusehen. Erst recht, wenn ein bekannter Schauspieler gerade auf einem Fenstersims balanciert.

Anne Fuhrmann

Römer schlagen Lager auf dem Mayener Grubenfeld auf

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 Und der Standortwechsel kam offenkundig gut an. Auf dem Gelände der Terra Vulcania konnten die Besucher ein ganzes Wochenende lang dem römischen Leben zuschauen. Bei herrlichem Sonnenschein waren verschiedenste Stationen auf dem gesamten Areal aufgebaut, und es gab nicht nur für die jungen Gäste einiges zu entdecken.

Claudia Schick, Leiterin des Tourist-Infozentrums, zeigte sich mit der neuen Lösung sehr zufrieden: "Der Standort wird mehr als gut angenommen", freut sich die Organisatorin. Zwar wurde auch die Römerwarte in den vergangenen Jahren gut besucht, jedoch gab es dort einige logistische Probleme: "Die Strom- und Wasserversorgung war nicht gegeben, außerdem machte das unebene Gelände es schwierig, das Zeltlager aufzubauen", berichtet Schick.

Um den alten Veranstaltungsort mit der römischen Festung jedoch miteinzubeziehen, wurde ein Pendelbus zwischen beiden Standorten organisiert und eine Führung über das Gelände angeboten. Neben den Legionären, die in Schaukämpfen das römische Kriegsleben näherbrachten, waren verschiedene Händler und Aussteller vor Ort.

Der Archäologe Dr. Thomas Kreckel zum Beispiel zeigte den Besuchern die Münzprägung der Römerzeit. Dabei wurde sehr viel Kraft benötigt, um mit einem speziellen Hammer die Prägung auf das Metall zu bekommen. "Viele wissen nicht mehr, warum man von Münzen schlagen spricht. Ich zeige es hier", erklärt der Fachmann. Er war selbst bei etlichen Ausgrabungen dabei und ist spezialisiert auf Fundmünzbestimmung. An einem anderen Stand konnten die Besucher verschiedene römische Schminktechniken kennenlernen und Kosmetikprodukte und Salben ausprobieren.

Damals zerrieb man Halbedelsteine, die dann mit Öl zu Schminke verarbeitet wurden. Kohle diente als damaliger Kajal.

Den Vorläufer vom heutigen Stricken und Häkeln, das sogenannte "Nadelbinden", demonstrierte Wera Kupser aus Vallendar. Schnell wurde den Besuchern klar, man braucht für diese Tätigkeit viel Geduld. "Diese Technik, die übrigens schon in der Jungsteinzeit etwa 3000 vor Christus bekannt war, wurde verdrängt, weil es einfach länger dauert", sagt sie.

Wie und woraus der Römer sein Brot backte, das demonstrierte Karl Bosse. Er beherrscht alle Rezepte, hat allerdings rund zwölf Jahre gebraucht, alle Geheimnisse der Zusammensetzung zu entschlüsseln. "Einiges Wissen über die Zutaten konnten zum Beispiel durch Ausgrabungen in Pompeji erlangt werden. Dort gefundenes Brot konnte man analysieren", erklärt er. Allerdings hat er im Laufe der Zeit die Rezepte der heutigen Zeit angepasst, denn der Römer neigte zum starken Würzen: "Dadurch wurden die Backwaren allerdings auch haltbarer", verrät Bosse.

Die Besucher zeigten sich begeistert, wie der siebenjährige Raphael Reuter aus Binningen. Er sammelt alles, was mit Römern zu tun hat, und kam zum Fest in authentischer Verkleidung: "Ich finde es toll. Sobald ich sehe, dass es etwas über Römer gibt, muss ich dahin." Auch Urlauber aus den Niederlanden freuten sich über das Mayener Angebot: "In Holland gibt es mehr Ritter- oder Fantasiefeste. Römer so wie hier sind eher selten", stellte ein Besucher fest.

Katrin Weber

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