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Channel: Nachrichten aus den Regionen Andernach und Mayen
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Andernach: 78-Jährige aus dem Rhein gezogen

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Andernach - Ein tragischer Zwischenfall hat sich am späten Dienstagabend bei Andernach ereignet: Eine 78-jährige Frau war in den Rhein gestürzt und wurde nach intensiver Suche bei Brohl-Lützing gefunden und aus dem Wasser gezogen.

Vermisstensuche bei Andernach.

Wie die Polizeii auf Anfrage mitteilte, war ihr Zustand kritisch. Um 21.44 Uhr war die Frau vermisst gemeldet worden, Wasserschutzpolizei, Einsatzkräfte der Polizei, ein Hubschrauber, DLRG und Feuerwehr waren am folgenden Sucheinsatz beteiligt. Gegen 23 Uhr wurde die Frau gefunden, es folgten Reanimationsversuche.

Unter welchen Umständen die Frau in den Fluss gestürzt war, dazu konnte die Polizei zunächst keine Angaben machen. Einen Zusammenhang mit dem Hochwasser soll es aber nicht geben


Unwetter setzt Kreis Mayen-Koblenz unter Wasser

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Kreis Mayen-Koblenz - Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstag in Teilen der Region für überflutete Straßen und vollgelaufene Keller gesorgt. Besonders betroffen war Mayen.

In der Eifelstadt verzeichnete die Feuerwehr mehr als 50 Alarmierungen in der Kernstadt, in Alzheim und in Hausen.

Neben 40 Feuerwehrleuten waren weitere zehn Kräfte bis in den Nachmittag hinein im Einsatz, darunter auch Mitarbeiter des Betriebshofes. Sie pumpten Keller aus und sperrten und reinigten überflutete Straßen. Ausgerechnet am Wasserturm war ein Auto, in dem sich Personen befanden, vom Wasser eingeschlossen. Als die Wehr anrückte, hatten Passanten bereits eingegriffen und die Leute befreit. Zudem wurde der Wehr eine Rauchentwicklung bei der Nordwestdeutsche Papierrohstoffe gemeldet. „Das hat sich dann aber nicht bestätigt. Die Mitarbeiter haben alles kontrolliert, wir mussten nicht eingreifen“, sagte Wehrleiter Andreas Faber auf RZ-Nachfrage.

Auf dem Maifeld behinderten in Ochtendung Schotter und Unrat den Verkehr auf der L 98 im Nettetal. In Polch wurde das Rathaus der Verbandsgemeinde arg in Mitleidenschaft gezogen. Hier musste Wasser aus dem Keller und dem Aufzugsschacht abgepumpt und der Boden vom Schlamm gereinigt werden. Überlastet waren die Abwasserkanäle auch in Münstermaifeld. Die Flut ergoss sich in den Keller des Seniorenzentrums St. Josef. Dank der schnellen Hilfe der Wehr hält sich der Schaden aber in Grenzen. Auch die Kellerräume der VR-Bankfiliale waren betroffen. In Mörz war die Kreuzung am Bürgerhaus durch angeschwemmten Schutt stark verunreinigt.

Die Landwirte haben nach einer ersten Einschätzung des Kreisbauernvorsitzenden Rudolf Schneichel wahrscheinlich keine größeren Schäden erlitten.

„Wir sind noch mal mit einem blauen Auge davongekommen“, meint Hermann-Josef Schmitt, Wehrleiter der Vordereifel. Hier hatte sintflutartiger Regen Langenfeld unter Wasser gesetzt. Mehrere Gullydeckel sprangen auf den Straßen in die Höhe, eine Firmenhalle im Pfaffental stand unter Wasser, und etliche Keller mussten ausgepumpt werden. Zeitweise unpassierbare Straßen wurden auch aus Ettringen gemeldet.

In Oberbaar stand die dem heiligen Donatus geweihte Kapelle unter Wasser, und in mehreren Häusern mussten die Keller ausgepumpt werden. „Es goss wie aus Kübeln, die Gullys haben es einfach nicht gepackt“, berichtet eine Bürgerin.

Vergleichsweise weniger schlimm war die Lage in Andernach: Sechs Einsätze verzeichnete die Feuerwehr, die unter anderem Wasserreste aus dem Keller des Kindergartens St. Hedwig pumpen musste. Kurios: Die Andernacher Wehrleute wurden auch zu einem Haus gerufen, an dem ein Fenster während des Wolkenbruchs sperrangelweit offen stand. Ein Nachbar hatte dies beobachtet und Alarm geschlagen. Auf ihrer Leiter kletterten die Floriansbrüder in die Höhe und schlossen das Fenster. atk/ef/hi

Andernach: Neues Logistikzentrum eröffnet

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Andernach - Das Traditionsunternehmen Finzelberg, Hersteller von Pflanzenextrakten für die pharmazeutische Industrie, hat am Standort Andernach ein neues Logistikzentrum eröffnet.

Von unserem Mitarbeiter Heinz Israel

Das Projekt gilt als Meilenstein in der Geschichte des 1875 gegründeten Unternehmens, das seit 25 Jahren zur Martin Bauer Group gehört. Unter deren Dach haben sich Spezialanbieter zu einer weltweit agierenden Unternehmensgruppe im Bereich pflanzlicher Produkte zusammengeschlossen.

Adolf Wedel, geschäftsführender Gesellschafter der Martin Bauer Group, sprach bei der Eröffnungsfeier von einem Tag, der in die Geschichte von Finzelberg eingehen werde. Das Andernacher Unternehmen sei zu einer tragenden Säule in der Gruppe geworden. "Wir setzen auf stabile, nationale Standorte", betonte Wedel und wertete die Investitionen von 5,7 Millionen Euro als einen wichtigen Schritt in die Zukunft. Peter Wolfgang Schmidt, einer der beiden Geschäftsführer von Finzelberg, bedankte sich für das Vertrauen, das die Bauer Group in das Haus gesetzt habe. Landrat Alexander Saftig hatte gleich einen Slogan für die Produkte von Finzelberg parat: "Aus Mayen-Koblenz in die ganze Welt", lautete sein Vorschlag. "Sie helfen uns, dass wir als Landkreis besser sind als andere", fügte Saftig an. Der Landrat hatte allerdings vorrangig die 270 Arbeitsplätze im Kopf, die das Unternehmen in Andernach vorhält. "Da, wo man einen Arbeitsplatz hat, kann man auch aufbauen", sagte Saftig.

Auch Oberbürgermeister Achim Hütten legte den Fokus auf Arbeitsplätze und Mitarbeiter. Es mache den Erfolg der Firma Finzelberg aus, dass sie immer sehr gute Mitarbeiter hatte, meinte Hütten. Der Tag der Einweihung sei ein historischer Moment für die Stadt. Als Symbol der Verbundenheit der Stadt mit Finzelberg hatte der OB Produkte der "Essbaren Stadt" in einem großen Korb mitgebracht. Für die bauausführenden Firmen sprach Gangolf Reinhold, der Geschäftsführer der Firma Systeambau. Die reine Bauzeit betrug 14 Monate.

Kreis Mayen Koblen Keine Rosinenpickerei im Nahverkehr

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Von unserem Redakteur Albrecht Kahl

Wurden bisher einzelne Linien genehmigt, so wird künftig der Schwerpunkt wohl eher auf der Ausschreibung von Teilnetzen liegen. Somit wird die Festlegung von Linienbündeln wesentlich an Bedeutung gewinnen. Dadurch will man vermeiden, dass bei der Neukonzessionierung oder Verlängerung von Genehmigungen nur noch ertragsstarke Linien Berücksichtigung finden, während die weniger rentablen - insbesondere im ländlichen Raum - der öffentlichen Hand überlassen bleiben. Es soll so also eine Rosinenpickerei verhindert werden. Die Linienbündel müssen so konzipiert sein, dass ein Verkehrsunternehmen seine Gewinne aus dem Betrieb der rentablen Linien in die Finanzierung der ertragsärmeren steckt. Das heißt aber auch: Die Bündel müssen so zugeschnitten sein, dass sie einem Busunternehmen eine günstige Angebotskalkulation ermöglichen.

Obwohl das Konzept erst 2021 wirksam wird, wurde es jetzt schon verabschiedet. Denn in den kommenden Jahren laufen immer wieder Konzessionen aus, andere enden erst 2021. Die auslaufenden Konzessionen werden dann bis maximal 2021 verlängert, um einen einheitlichen Starttermin für die Linienbündelung zu haben.

Sechs Linienbündel hat der Kreistag jetzt geschnürt: Maifeld, Linke Rheinseite, Pellenz, rechte Rheinseite, Andernach und Vordereifel.

Sprecher von CDU und SPD hoben die Bedeutung eines funktionierenden Nahverkehrs hervor. Dieter Winkel bemerkte, immer mehr alte Menschen seien auf den öffentlichen Nahverkehr angewiesen, der aber auch für Arbeitnehmer und den Ausbau des Tourismus wichtig sei. Herbert Keifenheim zeigte sich zuversichtlich, dass es durch das Linienbündelungskonzept gelinge, den ländlichen Raum zu stärken.

Miesenheim bereitet seine 2000-Jahr-Feier vor

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Von unserer Redakteurin Katrin Franzen

Grundlage für die Datierung sind archäologische Funde, die ins 1. Jahrhundert vor Christus zurückgehen. Kulturamtsleiter Klaus Schäfer erklärte, dass die Gemarkung Miesenheim archäologisch zu den fundreichsten am Mittelrhein gehört. Durch den Bimsabbau wurde vieles freigelegt. "Wir können zwei große Siedlungskomplexe belegen. Der eine befand sich in Richtung Burgerberg und der zweite zur Gemarkung Saffig hin, auf der anderen Netteseite." Die landwirtschaftlichen Güter hatten zum Teil Fußbodenheizung und Mosaikböden. Sie dienten der Versorgung der Stadt Andernach und des römischen Militärs, dessen 2000 bis 3000 Soldaten auf der anderen Rheinseite entlang des Limes stationiert waren.

In römischer Zeit bauten die Menschen in der Gemarkung zudem ein gigantisches Wasserleitungssystem. Ausgehend von zwei Quelltöpfen auf dem Burgerberg und dem Kettiger Berg errichteten sie ein Geflecht aus unterirdischen Wasserleitungen. Fragmente der Hauptleitungen sind heute unter anderem im Kurfürst-Salentin-Gymnasium und in der Grundschule St. Kastor zu sehen. Andere Grabungsfunde wie Keramiken sind in Publikationen beschrieben und liegen bei der Denkmalpflege auf der Festung Ehrenbreitstein. Die Gemarkung war durch die Jahrhunderte hinweg besiedelt, jedoch nicht immer an derselben Stelle: Es gab sogenannte Siedlungsverlagerungen. Urkundlich erwähnt wird der Ort Miesenum oder Miesenom erst um 1000 nach Christus.

Oberbürgermeister Achim Hütten betonte: "Es ist ein großartiges Datum, wenn eine Gemeinde 2000 Jahre alt wird." Deshalb hätten sich die Verantwortlichen im Ort ein tolles Programm ausgedacht. Ortschef Gerhard Masberg erzählte: "Unser zehnköpfiger Festausschuss hat in mehreren Sitzungen ein Grundprogramm erstellt, dass wir noch erweitern werden." Masberg erklärt, dass es auch noch Jugendveranstaltungen geben wird. Zudem feiert der Fußballverein seinen 90. Geburtstag, und der Kirchturm wird 900 Jahre alt.

Das Festjahr beginnt am 1. Januar 2014: Die Jagdhornbläser Miesenheim begrüßen das neue Jahr auf dem Dorfplatz mit einem Konzert. Zweieinhalb Wochen später, am 17. Januar, findet ein Festkommers für geladene Gäste im Bürgerhaus statt. Am Tag darauf sind dann alle Miesenheimer eingeladen. Nach einem ökumenischen Festgottesdienst geht es im Fußmarsch mit Musik und Fackeln zum Bürgerhaus. Dort erwartet die Gäste ein Tanzabend mit Livemusik. Zudem wird die 2000 Jahre alte Geschichte des Ortes beleuchtet. Ein Dorffest wird für den 31. Mai organisiert. Auf dem Parkplatz des Bürgerhauses präsentieren sich die Vereine und Nachbarschaften mit Aktionen. Am Abend spielt die Band Macatus Tanzmusik.

Höhepunkt soll das Historische Wochenende am Nettehammer am 13. und 14. September werden. Neben einem Handwerkermarkt wird an der alten Turnhalle ein Römerlager gestaltet. Kulturamtsleiter Klaus Schäfer erzählt: "Wir sind da auf Römergruppen angewiesen. Das soll kein Mittelalter- oder Scheinmarkt werden." In der Halle wird es eine Buchmesse mit Publikationen aus der und über die Region geben. Eine Oldtimerausstellung und Ortsteilführungen runden das Programm ab. Ortschef Masberg berichtete stolz: "Wir wollen zudem etwas Besonderes auf dem ehemaligen Spielplatz an der Bachstraße machen. Da werden wir einen alten Backes selbst bauen, den Nachbarschaften oder Vereine für Pizza- oder Kuchenbacken nutzen können." Ein großer Silvesterball beendet das Festjahr.

Z Wer sich fürs Historische Wochenende interessiert, meldet sich unter Telefon 02632/922 371 (Schäfer). Allgemeine Informationen gibt es unter Telefon 0171/ 484 71 93 (Masberg).

Das Zentrum für Frühe Hilfen in Polch soll erhalten bleiben

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Maifeld - Zwar in einer abgespeckten, aber grundsätzlich in der bisherigen Form soll das Zentrum für Frühe Hilfen (ZfFH) in Polch erhalten bleiben. Das ist das Ziel der evangelischen Kirchengemeinde Maifeld, die neben dem Caritasverband Rhein-Mosel-Ahr Träger der Einrichtung ist. Konzeptvorschläge der Kreisverwaltung, die eine Anbindung der Angebote an den Kitas vorsehen, lehnte die Kirchenleitung in ihrer jüngsten Sitzung wegen fachlicher Bedenken einstimmig ab. Dennoch will die Gemeinde mit Caritas und Jugendamt weiter nach Lösungen suchen, die ihren Einwänden Rechnung tragen.

Die Modellphase des Zentrums, das präventive Unterstützungsangebote für werdende Eltern und junge Familien anbietet, läuft Ende des Jahres aus. Jetzt suchen die beiden Träger gemeinsam mit der Kreisverwaltung nach Möglichkeiten, wie das sehr gut angenommene Hilfenetz auf den ganzen Kreis ausgedehnt werden kann (die RZ berichtete).

Ein Vorschlag des Landkreises zielt darauf, die Angebote in Kitas anzubieten, damit die Familien flächendeckend erreicht werden. "Dadurch gehen wichtige Bausteine für eine erfolgreiche Arbeit verloren, deshalb können wir das bisher erarbeitete Konzept nicht mittragen", meint dagegen Pfarrer Ingo Schrooten. Entscheidend sei, dass durch die gute Vernetzung, die das ZfFH inzwischen aufgebaut habe, und die persönliche Bekanntschaft Vertrauen entstanden sei: "Dadurch erreichen wir belastete Familien aus bildungsfernen Milieus, die dringend Unterstützung brauchen, diese Bindung entfällt mit dem neuen Konzept", ist sich der Geistliche sicher. Gerade die individuelle Beratung zu Hause sei ein entscheidendes Element der derzeitigen Arbeit des Zentrums.

Der Zugang zu den Angeboten im Hauptsitz Polch, in Ochtendung und Münstermaifeld erfolgt in der Regel über Elterncafés. Der derzeitige Konzeptvorschlag sieht vor, auch in den Kitas des Kreises Cafés einzurichten. Zudem sollen die Kitamitarbeiter entsprechend geschult und Bildungsangebote in Form von Vorträgen angeboten werden. "Das ist nicht die Qualität von Betreuung, wie wir sie für unverzichtbar halten, weil es keine Angebote von Mensch zu Mensch mehr sind", betont Ingo Schrooten. Persönliche Ansprache, langfristige Begleitung, die möglichst vor der Geburt des Kindes beginnt, sei entscheidend. Selbst wenn, wie geplant, das Elterncafé in Polch eingeschränkt weitergeführt würde, sei bindungsorientierte Arbeit auf der Grundlage des entstandenen Netzwerkes nicht mehr möglich. Dabei hält auch Ingo Schrooten den Gedanken, in den Kitas Angebote zu Gesundheit und Ernährung und Beratung beispielsweise zu Schreibabys zur Verfügung zu stellen, für einen guten Gedanken, "aber nur als Ergänzung".

Die Caritas ihrerseits sieht sich mit dem Kreisjugendamt und der evangelischen Kirchengemeinde in einem Entwicklungsprozess. "Die Konzeptarbeit ist noch nicht abgeschlossen, wir müssen gucken, wie wir alle zusammenkommen können", sagt Werner Steffens, Geschäftsführer des Caritasverbandes Rhein-Mosel-Ahr.

Ziel des Landkreises sind dezentrale Angebote. Auch ab 2014 sollen weiterhin jährlich rund 90 000 Euro für frühe Hilfen zur Verfügung stehen. Für Mitte Juli ist das nächste Gespräch aller Beteiligten angesetzt.

Katharina Demleitner

Keldunger Friedhof wird saniert

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Die meisten Wege seien mit Kieselsteinen angelegt - ein Problem für einige Besucher, besonders für Rollstuhlfahrer und Fußgänger mit Gehhilfen.

Die Architektin Sabrina Geiermann hat mit einem 3-D-Laserscanner eine Bestandsaufnahme des gesamten Friedhofareals durchgeführt. Außerdem erstellte sie einen Belegungsplan und eine Neuplanung. Dies geschah ohne Kosten für die Gemeinde. Um das Befahren der Wege mit einem Bagger für das Ausheben der Gräber zu ermöglichen, sollten die künftigen Wege 1,40 Meter breit sein, sagte der Ortsvorsteher. Für die neue Anlage müssten die Wege 1,50 Meter breit und 30 Zentimeter tief ausgeschachtet werden. Dazu sei ein Bagger erforderlich. Die übrigen Arbeiten, das heißt Lava einbauen, Tiefbordsteine setzen und Pflaster verlegen, würden von der Dorfgemeinschaft auf ehrenamtlicher Basis erbracht. Die bereits vorhandenen Wege mit Steinplatten seien zu sanieren, was ebenfalls in Eigenleistung geschehen könne.

Der Stadtrat gab einstimmig grünes Licht für die vorgeschlagene Baumaßnahme. Er beauftragte den Stadtbürgermeister, Angebote einzuholen für die Arbeiten, die nicht durch die Helfer geleistet werden können, und für die Beschaffung der Materialien. Außerdem wurde Robert Müller ermächtigt, in Abstimmung mit dem Ortsvorsteher entsprechende Aufträge bis zur Gesamthöhe der zur Verfügung stehenden Mittel, also 7500 Euro, an den wirtschaftlichsten Bieter zu erteilen.

Unter dem Tagesordnungspunkt "Mitteilungen" ist Stadtchef Müller während der Sitzung auf die neue Einbahnstraßenregelung eingegangen. Er kündigte an, dass es hinsichtlich der Auffälligkeiten bei der Nutzung Gespräche mit dem Landesbetrieb Mobilität geben wird. Hierunter falle auch das Ausschildern der Radwege, die derzeit noch konträr zu der Einbahnstraße verlaufen. Für eine solche Regelung gibt es im Rat keinerlei Verständnis, was Barbara Böhlandt zum Ausdruck brachte. "Wir sind froh, dass alte Leute und Passanten mit Kinderwagen von bergabwärts fahrenden Radfahrern unbehelligt die Straße passieren können", sagte das Ratsmitglied der Fraktion von Pro MM. Der Bürgermeister versprach, sich um die Dinge zu kümmern.

Für die CDU-Fraktion trug deren Sprecher Bernd Halfen verschiedene Anregungen vor. So bat er darum, an der Einmündung Stationenweg/Raiffeisenstraße einen Verkehrsspiegel anzubringen, um den Autofahrern an der Haltelinie die Sicht in den Stationenweg zu ermöglichen. Durch eine Blockmarkierung könne der seitliche Verlauf der Vorfahrtstraße verdeutlicht werden. Auf dem Stationenweg stünden rot-weiße Pfähle, die nach Entfernen der Schwellen ihre Funktion verloren hätten. An der Bahnhofstraße, so Halfen weiter, werde die Sicht an den Einfahrten zum Maifeld-Center und der Maifeldstraße durch hochgewachsene Hecken und Sträucher eingeschränkt. Letztlich empfahl der CDU-Sprecher außerdem, die Regelung zur Öffnung des Schwimmbads zu überdenken, damit auch bei Temperaturen knapp unter 18 Grad das Bad geöffnet werden könne.

Heinz Israel

Andernach: Lotto-Elf kickt für psychisch Kranke

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Nachdem der Termin des Fußballspiels der Landeskrankenhaus-Auswahl gegen die Elf am 20. Juni wegen der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden musste, kam jetzt die Zusage für einen neuen Termin: Das Spiel soll nun am Dienstag, 9. Juli, ab 18.30 Uhr ausgetragen werden. Alle bisher erworbenen Karten behalten ihre Gültigkeit.

Andernach. Kicken für den guten Zweck: Die Lotto-Elf ist erneut in Andernach zu Gast. Nachdem der Termin des Fußballspiels der Landeskrankenhaus-Auswahl gegen die Elf am 20. Juni wegen der Unbespielbarkeit des Platzes abgesagt werden musste, kam jetzt die Zusage für einen neuen Termin: Das Spiel soll nun am morgigen Dienstag, 9. Juli, ab 18.30 Uhr ausgetragen werden. Alle bisher erworbenen Karten behalten ihre Gültigkeit.

Schirmherr und Staatssekretär David Langner wird zugunsten des Spendenprojekts "Tapetenwechsel" den Anstoß ausführen. Der Erlös kommt chronisch psychisch kranken Bewohnern der heilpädagogischen Heime des Landeskrankenhauses zugute. Denn diese haben selbst nicht die finanziellen Möglichkeiten, um an therapeutisch begleiteten Ferienfahrten teilzunehmen.

Bereits 2007 war die Lotto-Elf auf dem Sportgelände der Rhein-Mosel-Fachklinik zu Gast und siegte damals mit 10:2. Nun hat sich die Elf von Teamchef Horst Eckel wesentlich verjüngt. Neben Weltmeister Wolfgang Overarth sind dieses Mal Stephan Engels, Roger Lutz, Jürgen Mohr, Christian Springer, Alexander Löbe, Tomasz Waldoch, Darius Wosz, Thomas Riedl, Harry Koch sowie die Stürmer Matthias Scherz und Euro-Eddy Edgar Schmitt im Kader. Nach Meinung des Teamchefs der Landeskrankenhaus-Auswahl, Hans-Werner Bartz, ist wohl kein Sieg für seine Mannschaft zu erwarten. Aber ihm ist es wesentlich wichtiger, dass möglichst viele Zuschauer den Weg zur Sportanlage an der Kurt-Schumacher-Straße finden.

Bereits um 16 Uhr wird Ex-Nationaltorwart Wolfgang Kleff mit den E-Jugendlichen der SG Andernach 99 und des FC Plaidt ein Schnuppertraining absolvieren, bevor das große Spiel beginnt. Kurz vor dem Anpfiff werden die Junioren die Spieler mit den großen Namen auf den Platz begleiten. Nach dem Schlusspfiff geben die Prominenten Autogramme.


Tourismus: Angebote am Mittelrhein besser vernetzen

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Dort warb die Initiative Mittelrhein für ein stärkeres Miteinander beim Ringen um Touristen und Standortfaktoren.

Manfred Graulich, Vorsitzender der Initiative, machte sich beim Festakt in der Mittelrheinhalle dafür stark, die Zusammenarbeit über die kommunalen Grenzen zu koordinieren. Die Region habe sich in den vergangenen Jahren mit gesunden Betrieben und niedrigen Arbeitslosenzahlen gut entwickelt. Dies müsste jedoch für die Zukunft gesichert werden: "Wir möchten helfen, sich von dem kleinteiligen Denken und Handeln zu lösen und einen regionalen Entwicklungsplan auf den Weg zu bringen."

Ulrich Kleemann, Präsident der Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Nord und stellvertretender Vorsitzender der Initiative, war ebenso der Ansicht, dass in der Region immer noch zu viele nur an sich selbst denken und nicht über den Tellerrand blicken. Das Kirchturmdenken sei nicht zeitgemäß. Es gebe zwar eine starke Identifikation mit dem Wohnort, der Eifel oder dem Westerwald, aber als eine Region sehe man sich nicht. Kleemann forderte mehr Gemeinsamkeit. Es sei wichtig, auch für die touristischen Attraktionen in den Nachbarorten zu werben.

Festredner Manfred Sattler, Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) Koblenz, stellte zum Beispiel das wirtschaftliche Potenzial heraus, das die Region habe, und betonte, wie bedeutsam es sei, dass sich die Mitarbeiter dort wohlfühlten. Dies seien die Voraussetzungen dafür, um neue Kräfte an den Rhein zu ziehen. Um Touristen länger in der Region zu halten, müssten neue Angebote geschaffen werden. Zum Programm des Tags der Region Mittelrhein gehörten auch eine Schiffsfahrt zum Andernacher Geysir sowie der Besuch des Europafestes und des Oldtimertreffens in Andernach.

Silvin Müller

St. Johann: Spielleute auf Schloss Bürresheim

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Sackpfeifen, Schalmeien, Fidel, traditionelle schwedische und andere historische Instrumente und Gesänge waren zu hören, passend zum Ambiente des bis 1938 von Adelsfamilien bewohnten Gemäuers. Darüber hinaus brachten die in bodenlange, teils dicke Gewänder gekleideten Spielleute auf Einladung der Generaldirektion Kulturelles Erbe Rheinland-Pfalz als Zeugnis der damaligen Kultur alte Gedichte und Anekdoten zu Gehör.

Entzückend waren die mittelalterlichen Tänze voll Kraft und Leidenschaft, mit denen sie die Besucher belustigten und ins Schwärmen brachten. "Es ist fantastisch hier", lobte eine vierköpfige Familie aus Holland, die es sich auf den Holzbänken im Burghof in der Sonne bequem gemacht hatte und das mittelalterliche Spektakel gespannt verfolgte.

Mannigfaltige Dudelsäcke

Großes Interesse zeigten die Gäste auch an den Instrumenten, wie etwa an den mannigfaltigen Dudelsäcken, die Ute Graßmann aus Dörscheid, die Leiterin von Ranunculus, den begeisterten Besuchern gerne ausführlich erklärte. "So etwas haben wir bisher noch nicht erlebt", freute sich Marcel Spermon aus dem niederländischen Goirle. "Man spürt förmlich, wie hier einst das Leben pulsierte und wie hier die Herrschaften gelebt haben."

Begeistert zeigten sich auch Manfred und Inge Friese aus Kirchwald. "Es ist immer wieder schön, wenn die wandernden Spielleute hier in Schloss Bürresheim zu Gast sind. Hier stimmt einfach alles", schwärmte das Ehepaar.

Die Frieses haben einen besonderen Bezug zu Ranunculus. "Unsere Tochter Sarah gehört zu der bunten Truppe." Die 27-Jährige, die viele verschiedene Schlagwerke beherrscht, ist ganz angetan von der mittelalterlichen Szenerie. "Sarah hat uns gehört und uns auf Anhieb lieben gelernt", erzählt Edith Frisch aus dem Taunus, die verschiedene Blasinstrumente sowie das Spielen von Schalmei und Laute beherrscht.

Anzügliche Verse

Besonderes Markenzeichen von Edith Frisch, die in ehemaligen Klostermauern lebt und auch die Kirchenorgel spielen kann, ist das Lied "Ich sollt eine Nonne werden und hat kein Lust dazu". Doch von einem Dasein als Nonne konnte, wenn man den Text aufmerksam verfolgte, keine Rede mehr sein. Ebenso wie der Gesang von Frisch ist auch das etwas anzügliche Gedicht von dem alten Ritter Brünzelschütz von den zahlreichen Gästen mit reichlich Applaus bedacht worden. Auch Christopher Minner bereicherte mit seinem Instrumentarium das Gastspiel des Ensembles: mit einer Drehleier, seinen deutschen Schäferpfeifen und mit seinem Grande Cornemuse Bourbonnaise - einem zentralfranzösischem Dudelsack, den ein kräftiger sonorer Klang auszeichnet.

Komplettiert wurde die Gruppe aus dem Tal der Loreley von Annett Binar-Siebenhaar, die ihr Können auf einer Fidel, einem Streichpsalter, einer Geige, einer Bassgambe und einer Nyckelharpe (schwedisches Instrument) präsentierte. In Schloss Bürresheim war Ranunculus lediglich mit fünf seiner rund 20 Mitglieder zu Gast. "Bei unserem Kirchenkonzert sind wir immer um die 20 Aktive, die mitmachen und die Zuhörer in die religiöse Welt des Mittelalters entführen", erzählt Graßmann. Seit 1994 zieht die Gruppe mit Dudelsack und Laute, Trommeln, Drehleier, Geigen und allerlei Getröte, so wie es allemal Sitte und Brauch war, durch die europäischen Lande. Im nächsten Jahr können sie ihr 20-jähriges Bestehen feiern.

Elvira Bell

Mayen: Schülern Lust auf die Wahl gemacht

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Die Schülervertretung (SV) des Mayener Megina-Gymnasiums organisierte die Podiumsdiskussion und kontaktierte vier junge Politiker, die sich mit den Schülern im Publikum austauschen konnten.

"Mit diesem Projekt knüpfen wir an eine frühere informative Vortragsreihe an, die es an der Schule gab", erklärte Sebastian Durben. Das Ziel der SV war es zunächst, das politische Interesse zu wecken und dann zu fördern, präzisierten Andreas Rosenbaum und Carina Brzezinski, die Moderatoren der Diskussion. "So etwas bietet sich vor einer Bundestagswahl eben an", fügte Brzezinski hinzu. Nach einer internen Abstimmung waren sich die Organisatoren einig, Vertreter der Jugendparteien einzuladen. Der Kontakt entstand durch bereits bestehende politische Engagements der SV-Mitglieder.

Die mehr als 200 Schüler der Stufen 11 und 12 waren gespannt auf die zweistündige Diskussion. Zunächst stellten sich die politischen Vertreter vor. Jan Paul Stich von der Grünen Jugend ist in diesem Jahr Kandidat für die Bundestagswahl. "Früher fand ich Parteien doof", erklärte Stich. "Ich habe das kleinste Übel gewählt." Nicolas Katte vertrat die Jungen Liberalen und erzählte, dass er zufällig auf einer Feier zur FDP kam. Seitdem setzt er sich für liberale Forderungen ein. Hartmut Stenz stammt aus Mayen und diskutierte für die Jungen Sozialisten. Er kam über die Kirchenpolitik und der "Lust am Diskutieren" schließlich in den Mayener Stadtrat. "Ich habe aber auch Vorstellungen, die nicht deckungsgleich mit meiner Partei sind", stellte Stenz klar. Für Martin Reis war es hauptsächlich eine inhaltliche Entscheidung, zur Jungen Union zu gehen. "Wir versuchen dort aufzuteilen: 50 Prozent Spaß, 50 Prozent Politik", formulierte Reis.

In der Diskussion ging es hauptsächlich um Bildungsfragen und die Politikverdrossenheit der Jugend. Carina Brzezinski fragte, ob eine größere Bildung eine größere politische Beteiligung bedinge. "Junge Menschen sind eher politikerverdrossen", argumentierte Jan Paul Stich. Hartmut Stenz erwiderte: "Auch bildungsferne Schichten lassen sich mobilisieren." Des Weiteren sei es nicht nur ein Problem der Jugend. Im Anschluss stand die Bildung selbst im Mittelpunkt. "Man darf nicht versäumen zu investieren", forderte Stenz. Dies sei in Deutschland zu oft geschehen. Ein Beispiel sei die Abschaffung der Hauptschule. Ebenfalls problematisch sei der Lehrermangel.

Die Moderatoren lenkten das Gespräch anschließend auf die Inklusion behinderter Schüler. "Mir schlagen zwei Herzen in der Brust", sagte Stenz. Zum einen dürfe man diese Menschen nicht ausgrenzen, zum anderen brauchen sie eine besondere Förderung. Martin Reis unterstütze Stenz’ ersten Aspekt: "Wir müssen sie mitnehmen in die Gemeinschaft."

Weitere Themen waren Unterschiede zwischen dem Abitur am Gymnasium und an der berufsbildenden Schule sowie der Zweck einer Einheitsschule. Die Schüler hatten zwischendurch die Gelegenheit, Fragen und Anmerkungen beizusteuern. Vor und nach der Diskussion machten die Schüler ihr Kreuz bei einer der vertretenen Parteien. So konnte überprüft werden, welche Argumente in der Diskussion überzeugten.

Insgesamt war es eine gut organisierte Veranstaltung, die bisher einzigartig ist am Megina-Gymnasium. Die Schüler sowie die anwesenden Jungpolitiker waren interessiert und zufrieden. Eine Fortsetzung ist bereits im Gespräch.

Patrick Grosse

Kreis MYK: Wohnungen für Senioren werden knapp

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Auf der Basis der aktuellen Zensus-Zahlen und im Auftrag des Verbändebündnisses hatte das Pestel-Institut in Hannover das Thema des altengerechten Wohnraums in einer Studie beleuchtet. Die Wissenschaftler geben darin erstmals auf der Grundlage der neuen Zensus-Zahlen eine Prognose für die Bevölkerungsentwicklung. Demnach werden im Jahr 2035 im Landkreis Mayen-Koblenz rund 63 360 Menschen älter als 65 Jahre sein - 49 Prozent mehr als heute.

"Mit der starken Zunahme Älterer wird auch die Zahl der Pflegebedürftigen rasant wachsen", sagt Pestel-Studienleiter Matthias Günther. Die Prognose für Mayen-Koblenz gehe von rund 8900 Pflegebedürftigen im Jahr 2035 aus. Günther sagt: "Bei dieser Entwicklung wird es höchste Zeit, barrierearme Wohnungen für Senioren zu schaffen. Ziel muss es sein, die älteren Menschen so lange wie möglich in ihren eigenen vier Wänden wohnen zu lassen." Die Alternative zu einer ambulanten Pflege zu Hause sei nämlich die stationäre Pflege im Heim. Und die, so das Pestel-Institut, sei im Vergleich weit teurer, pro Jahr um rund 7200 Euro.

Nach Zahlen des Bundesbauministeriums sei für den Umbau einer barrierearmen Wohnung mit durchschnittlich 15 600 Euro zu kalkulieren, berichtet Günther. "Rein wirtschaftlich betrachtet, lohnt es sich also, in das altersgerechte Bauen und Sanieren zu investieren." Insgesamt müssen laut der Studie im Landkreis Mayen-Koblenz 98,1 Millionen Euro in das altersgerechte Bauen investiert werden. "Es ist dringend notwendig, den Neubau und das Sanieren von altersgerechten Wohnungen stärker zu fördern", sagt Matthias Günther.

So sieht es auch das Verbändebündnis "Wohnen 65 plus", der Auftraggeber der Studie. Zu dem Bündnis gehören der Sozialverband VdK Deutschland, der Bund Deutscher Baumeister, Architekten und Ingenieure, die IG Bauen-Agrar-Umwelt, die Deutsche Gesellschaft für Mauerwerks- und Wohnungsbau und der Bundesverband Deutscher Baustoff-Fachhandel. Das Verbändebündnis wirft den Parteien vor, das drängende Thema "Wohnen im Alter" zu vernachlässigen, und appelliert an die Bundestagskandidaten aller Parteien im Landkreis, sich wesentlich stärker um dieses Sozialthema zu kümmern.

Musicalproben in Plaidt: Ein Blick hinter die Kulissen

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Morgens, 10.30 Uhr, Hummerich-Halle in Plaidt: auf der Bühne ein heilloses Durcheinander von Kindern. Überdimensionale Flügel aus weißen Stoffstreifen flattern vorbei, bunte Hula-Hoop-Reifen wirbeln herum, Inlineskater sausen durch die Szene. Dann - eine kurze Ansage. Fetzige Musik erklingt, und das scheinbare Chaos löst sich in eine schnelle Abfolge unterschiedlicher Tanzszenen mit Akrobatik auf. Die Kinder sind konzentriert bei der Sache, die Trainerin scheint halbwegs zufrieden. Was hier abläuft, sind die Tanzproben für das Musical "Die geheimnisvolle Spieluhr", ein Projekt der Realschule plus/IGS Pellenz in Plaidt, das im November aufgeführt wird.

Das Stück, ein Werk der beiden Plaidter Lehrer Hans Bretz (Text) und Martin Becker (Musik), hatte bereits vor zehn Jahren erfolgreich Premiere und wird nun, in leicht veränderter Form, wieder aufgeführt. Beteiligt sind insgesamt 170 Schülerinnen und Schüler - als Tänzer, Sänger und Darsteller. "Ich tanze, seit ich klein bin", erzählt Catarina (12). "Ich mag Musicals, deshalb mache ich hier mit." Ihre Freundin Kim (14) ergänzt: "Es macht einfach Spaß mit den ganzen Leuten zu tanzen."

Bei aller Begeisterung bedeutet so ein Projekt eine Menge Arbeit, die ein Schulbetrieb in diesen Dimensionen nicht mehr alleine auffangen kann. Zur Unterstützung wurde eigens der Verein "On Stage" gegründet, der sich unter Federführung von Walter Mürtz um die Verwaltung der Finanzen und um die organisatorischen Details rund um die Aufführungen kümmert. Die Tanztrainerin beispielsweise wird zwar von einer Lehrerin unterstützt, aber aus Vereinsmitteln bezahlt, ebenso die professionelle Bühnentechnik. Eine Investition, die sich sicht- und hörbar auszahlt.

Szenenwechsel: Mensa der IGS in Plaidt - Probe der Darsteller. Martin Becker führt Regie. Er gibt die Szene und die Besetzung (es gibt deren vier) an. Die Schüler nehmen Position ein. Los geht's. Schülerin Tina wird von drei Zicken gemobbt, ihr einziger Trost ist zunächst eine Spieluhr. In Lissy, die neu auf ihr Internat kommt, findet sie eine Freundin, die sie akzeptiert und unterstützt. Aber Lissy hat ein Geheimnis, genau wie die drei Gestalten, die sich auffällig für das alte Spielzeug interessieren ...

Die Disziplin, mit der alle bei der Arbeit sind, ist beeindruckend. Ebenso die darstellerischen und stimmlichen Qualitäten der Kinder. Man spürt die Begeisterung, mit der sie bei der Sache sind. Kleine Fehler passieren, werden im anschließenden Feedback von den Schülern selbst benannt und korrigiert. Martin Becker greift während des Spiels nur punktuell ein, muntert auf, gibt dem Chor die Einsätze, hilft einem Mädchen bei Kreislaufproblemen, unterstützt den unsicheren "Lehrer Dr. Schmaal" bei seinem Solopart - voller Probeneinsatz.

Im Hintergrund agiert Hans Bretz, seit zwei Jahren im Ruhestand, aber immer noch beim Musical dabei. Ein solches Mammutprojekt mit knapp 200 Beteiligten und einem Kostenrahmen, der schwindelig macht: Warum tut man sich das an? "Für die Kinder", antworten Becker und Bretz. "Es ist ein ganz anderer Umgang als der reine Unterricht, man entdeckt Seiten an ihnen, die sonst verborgen bleiben." Viele Schüler lernen hier, Teil eines Teams zu sein, ihre Stärken einzubringen, und erfahren Anerkennung für ihre Leistungen. Dies stärkt sie für den weiteren Lebensweg. Vom beeindruckenden Ergebnis überzeugen kann man sich ab dem 15. November: Dann ist Premiere.

Julia Heinrich

Andernach: FWG will "Ons Schwemmbad" sanieren

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Die Andernacher FWG hat jüngst das heimische Freibad besucht, um sich über den Zustand zu informieren. In einer Pressemitteilung heißt es: "Mit großer Sorge nahm die FWG den Zustand der 55 Jahre alten, unterirdischen Zuleitungen des Bades sowie die intensiven Alterspuren des Schwimmbeckens wahr."

FWG-Vorsitzender Egon Schäfer berichtet in dem Schreiben, dass der Freien Wählergruppe das Andernacher Freibad sehr am Herzen liegt. Gemeinsam mit der Stadtverwaltung sollte alles getan werden, um für das Schwimmbad eine langfristige Zukunftsperspektive zu entwickeln. "Hierfür müssen allerdings sowohl die Zuleitungen als auch die Becken des Freibades dringend saniert werden", meint Schäfer.

Die FWG fordert deshalb die Stadtverwaltung auf, "sich dringend diesem Thema zu widmen und eine aktuelle Kostenschätzung für die Sanierung des Bades zu erstellen". Darüber hinaus müsse ausgelotet werden, welche Möglichkeiten der Unterstützung durch Land oder Sportbund für die Deckung des Sanierungsbedarfes bestehen, heißt es weiter.

Das beliebte "Ons Schwemmbad" wurde am 26. Juli 1958 eröffnet und seitdem etliche Male saniert. In den vergangenen Jahren wurden die oberirdischen Rohrleitungen und die Schwimmbadtechnik erneuert.

Kreis MYK will an Schulsozialarbeit festhalten

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In Mayen und Andernach, die über eigene Jugendämter verfügen, hat die Politik noch nicht entschieden, wie es weitergehen soll.

Die Kreisverwaltung hat ihre Entscheidung in der vergangenen Sitzung des Jugendhilfeausschusses mitgeteilt. Das fehlende Geld soll im Zweifel durch Haushaltsmittel des Kreises ersetzt werden. Der Jugendhilfeausschuss entscheidet am 17. September über das Vorhaben.

Derzeit arbeiten an Schulen im Jugendamtsbezirk Mayen-Koblenz 27 Schulsozialarbeiter, die rund 16 Vollzeitstellen unter sich aufteilen. Die Zahl der Stellen hat sich durch Geld des Bundes in den vergangenen Jahren mehr als verdoppelt.

In Andernach gibt es an fünf Schulen Sozialarbeiter. In Mayen sind die städtischen Grundschulen sowie die Realschule plus und die Berufsbildende Schule versorgt. Welche Stellen in den beiden Städten im Zweifel wegfallen, weil sie mit Bundesmitteln finanziert werden, können die Pressesprecher der Städte noch nicht genau sagen.

Die Kreisverwaltung verweist darauf, dass sie eventuell gar nicht einspringen muss. Denn die Länder haben über den Bundesrat einen Gesetzentwurf eingebracht, damit die Bundesförderung weitergezahlt wird. Gut stehen die Chancen aber nicht: Die Bundesregierung, die mit den Fraktionen von CDU/CSU und FDP im Bundestag die Mehrheit besitzt, lehnt den Entwurf in einer Stellungnahme deutlich ab. Der Gesetzentwurf wurde nach einer ersten Lesung vom Bundestag an die Ausschüsse verwiesen, wo weiter über ihn beraten werden wird.

Staatssekretär: Länder und Kommunen sind zuständig

Ralf Brauksiepe (CDU), Parlamentarischer Staatssekretär im Bundesarbeitsministerium, sagte schon im Bundesrat: "Schulsozialarbeit kann nicht dauerhaft Aufgabe des Bundes sein." Länder und Kommunen seien zuständig. Und die könnten sich das künftig auch leisten, weil der Bund den Ländern und Kommunen von 2014 an andere Kosten komplett abnimmt: Die Kosten für die Grundsicherung im Alter und bei Erwerbsminderung nämlich. Brauksiepe sagte sogar: "Der Wegfall wird finanziell deutlich überkompensiert."

Dass diese Kosten 2014 komplett wegfallen, bestätigt auch die Kreisverwaltung. Dieses Jahr musste der Kreis bis Anfang Juni bisher insgesamt 1,2 Millionen Euro dafür aufwenden. 2012 waren es sogar noch 5,8 Millionen Euro, weil der Bund seine Beteiligung in den vergangenen Jahren langsam erhöht hat. Die Kreisverwaltung weist darauf hin, dass kein sachlicher Zusammenhang zwischen diesem Geld und dem Geld für Schulsozialarbeit bestehe. Gleichzeitig heißt es weiter: "Der Bund hat aber den Ländern die Mittel für Schulsozialarbeit zur Verfügung gestellt, obwohl das Sache der Länder ist."

Land wird die Lücke nicht schließen

Das Land aber wird die womöglich entstehende Lücke nicht schließen. Im Gegenteil hat Rheinland-Pfalz das finanzielle Engagement bei der Förderung der Schulsozialarbeit in den vergangenen drei Jahren drastisch gekürzt. Gab es 2011 landesweit noch mehr als 5 Millionen Euro für Schulsozialarbeit aus Mainz, ist die Förderung 2013 auf mehr als 2,5 Millionen Euro geschrumpft. Der Kreis Mayen-Koblenz, Andernach und Mayen bekamen davon 2011 insgesamt mehr als 285 500 Euro, 2013 nur noch mehr als 161 100 Euro.

In den Haushaltsberatungen für den Doppelhaushalt des Landes 2014/2015 soll entschieden werden, ob die Förderhöhe zumindest wieder auf das Niveau von 2011 angehoben wird. Das fehlende Geld vom Bund könnte das freilich bei Weitem nicht ausgleichen. Von dem Gedanken an einen weiteren Ausbau hat sich das Land schon verabschiedet: "Die Landesregierung wird vor dem Hintergrund der Schuldenbremse in naher Zukunft die Schulsozialarbeit nicht weiter ausbauen können", antwortet Astrid Eriksson, Pressesprecherin des Familienministeriums, auf Anfrage der Rhein-Zeitung.

Johannes Bebermeier


Lotto-Elf: Prominente kicken für den guten Zweck

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Dabei gab es ein Wiedersehen mit Weltmeistern, Deutschen Meistern und sogar mit einem Olympiasieger.

500 Zuschauer erlebten ein Fußballspiel, das weniger einseitig verlief als gedacht. Die mit internationalen Titeln ausgezeichneten Akteure der Lotto-Elf gewannen zwar mit 10:2 (Halbzeitstand: 3:1), doch die Spieler des Landeskrankenhauses kamen zu mehreren sehr guten Chancen, sogar drei Lattenschüsse waren darunter.

Gewinner waren vor allem Menschen mit chronischer psychischer Erkrankung. Ihnen galt aller Einsatz. Sie sollen Urlaubstage erleben - also einen Tapetenwechsel, den sie sich aus eigener Kraft nicht erwerben können. Den Spendenertrag gab Organisator Hans-Werner Bartz mit 21.000 Euro an. Die Auftritte der Lotto-Elf haben in den vergangenen 14 Jahren rund 1,5 Millionen Euro eingespielt.

Vor dem Spiel hatten E-Jugendliche aus Andernach und Plaidt Gelegenheit, eine Trainingseinheit mit Wolfgang Kleff zu absolvieren. Der ehemalige Torwart von Borussia Mönchengladbach wurde an diesem Abend für seine 100 Einsätze in der Lotto-Elf geehrt. Die Scheu vor der ungewohnten Nähe zu den einstigen Fußballgrößen der Nation nahm mit Dauer der Veranstaltung ab. Nach dem Spiel begann der familiäre Teil, das heißt: Gespräche und das Schreiben von Autogrammen bestimmten die Atmosphäre bis in den Abend hinein.

Ursprünglich sollte das Spiel am 20. Juni stattfinden, was ein Sturm verhinderte. Der kurzfristig angesetzte neue Termin brachte nun für die Organisatoren zusätzliche Anstrengungen mit sich. Doch unter Leitung von Hans-Werner Bartz wurden alle Hindernisse aus dem Weg geräumt. Die Platzanlage war in bestem Zustand. Zelte, Pavillons, Getränke- und Speisenstände zierten das Gelände, und so war alles bereitet für ein Fußballertreffen der besonderen Art. Eine Wiederholung eines solchen Ereignisses ist noch nicht geplant, aber auch nicht ausgeschlossen.

Axel Holz

Gericht verurteilt räuberisches Trio aus der Pellenz

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Alle drei hatten im Mai 2012 nachts einen jungen Mann angegriffen und ihm das Handy, die EC-Karte und den Personalausweis entwendet.

Der jüngere Bruder war auch wegen Körperverletzung, Einbruchsdiebstahl sowie Fahren ohne Führerschein und unter Drogen angeklagt. Der 21-Jährige erhielt eine Haftstrafe von zwei Jahren, die für ein halbes Jahr auf Bewährung ausgesetzt ist. Sollte er innerhalb dieser Zeit die Auflagen nicht erfüllen, sich unter anderem um einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz zu kümmern, muss er die Strafe absitzen. Sein älterer Bruder bekam 20 Monate Haft ohne Bewährung, da er bereits mehrfach vorbestraft ist und erst kurze Zeit vor der Tat aus der Haft entlassen wurde. Der dritte Angeklagte wurde zu 15 Monaten auf Bewährung verurteilt, weil er bisher ein unbeschriebenes Blatt war.

Am Tatabend des 25. Mai 2012 streiften die drei Freunde durch Plaidt, als sie auf eine Gruppe Jugendlicher trafen. Sie gesellten sich dazu, und es wurde reichlich Alkohol konsumiert. Nach kurzer Zeit kam es zu Spannungen zwischen den Jugendlichen und den drei Angeklagten, wobei der jüngere Bruder einen aus der Gruppe angriff, ihn schlug und eine Kopfnuss verpasste. Sein 23-jähriger Bruder sagte vor Gericht, dass er ihn noch nie so aggressiv wie an diesem Abend erlebt habe.

Deshalb hätten er und der dritte Angeklagte dafür gesorgt, dass sie schnell von dort verschwanden. Doch schon wenige Meter später begegneten sie durch Zufall ihrem Opfer. Der 21-jährige Haupttäter schilderte vor Gericht, dass er mit diesem noch eine Rechnung offen hatte: "Er hat vor Gericht falsch ausgesagt. Deshalb musste ich 500 Euro zahlen. Dafür wollte ich mich jetzt rächen", erklärte er. Daher streckte das Trio den jungen Mann nieder, trat ihn und stahl ihm EC-Karte, Handy und Personalausweis. Das Handy konnte am nächsten Tag in der Wohnung der Brüder sichergestellt werden. Das Opfer machte während seiner Aussage vor Gericht noch immer einen recht verängstigten Eindruck.

Alle drei Angeklagten räumten diese Tat weitestgehend ein. Der jüngere Bruder gab vor Gericht auch zu, nur einen Tag zuvor mit einem frisierten Mofa ohne Führerschein und unter Drogen gefahren zu sein. Ebenso gab er zu, an einem größeren Einbruch in eine Koblenzer Villa beteiligt gewesen zu sein. Er stand Schmiere, während seine Mittäter sich durch das Küchenfenster Zutritt verschafften und Schmuck im Wert von rund 25.000 Euro mitgehen ließen. Für seine Dienste bekam er 400 Euro.

Katrin Weber

Programm: "Nacht der Vulkane" bietet Neues und Bewährtes

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Höhepunkt des Spektakels soll einmal mehr der simulierte Ausbruch des Laacher-See-Vulkans werden, der dieses Mal in Mendig inszeniert wird. Darüber hinaus bietet das Programm eine Mischung aus altbewährten und komplett neuen Punkten. Die RZ gibt einen Überblick.

Samstag, 20. Juli: Schwimmen im Vulkansee heißt es ab 18 Uhr am Laacher See. Vom Segelboothafen Maria Laach aus geht es zum freien Schwimmen oder auf Strecken über 400 beziehungsweise 2000 Meter. Anmeldungen werden im Internet unter www.djk-triathlon-andernach.de angenommen.

Sonntag, 21. Juli: Das Eröffnungskonzert der "Nacht der Vulkane" beginnt um 19 Uhr in der Abteikirche Maria Laach. Der englische Kammerchor Alamire singt Giovanni Pierluigi da Palestrinas "Missa Nigra sum" und seine Hohelied-Motetten von 1583. Infos und Vorverkauf bei der Tourist-Info Brohltal, Telefon 02636/194 33.

Montag, 22. Juli: Am traditionellen "Blauen Montag" gibt es wieder eine Sternfahrt an ein Überraschungsziel. Die Planwagen starten in Mendig am Parkplatz Museumslay (17 Uhr), in Nickenich am Rathaus (17.15 Uhr) und in Niederzissen am Rathaus (18 Uhr). Die Teilnahme kostet 18,50 Euro.

Dienstag, 23. Juli: Am Maria-Laach-Tag dreht sich alles um die Abtei und das Klostergelände. Es gibt unter anderem Führungen (3 Euro für Erwachsene, 1,50 Euro für Kinder, Anmeldung unter Telefon 02652/593 50), einen Edelstein-Such-Kurs für Kinder (6 Euro, Anmeldung unter Telefon 02652/ 584 500) und Schmiedevorführungen sowie um 16 Uhr einen Glockenguss. In den Klostergärten ist ein Pflanzendoktor zu Gast.

Mittwoch, 24. Juli: Der Pellenz-Tag bietet zum einen von 11 bis 17.30 Uhr Badespaß im Pellenzbad für die ganze Familie. Von 14 Uhr an gibt es dort auch ein Schnuppertauchen sowie viele weitere Aktionen (Eintritt: Erwachsene 4,40 Euro, Kinder und Jugendliche 2,20 Euro). Zudem gibt es um 14 Uhr eine märchenhafte Kräutersuche rund ums Römerbergwerk Meurin für Kinder von 7 bis 12 Jahre (5 Euro, Anmeldung unter Telefon 02632/987 50). Und um 19 Uhr liest Mischa Bach in der Kulturscheune Nickenich aus dem Krimi "Rattes Gift" (5 Euro, Infos bei der VG Pellenz unter Telefon 02632/299 444).

Donnerstag, 25. Juli: Der Brohltal-Tag bietet einen Familienerlebnistag am Neuen Maarhof in Niederdürenbach mit abwechslungsreichem Programm. Zudem liest dort um 19 Uhr Gabriele Keiser aus ihrem Krimi "Vulkanpark". Info und Kartenvorverkauf unter Telefon 02636/194 33.

Freitag, 26. Juli: Während vormittags unter anderem eine Genusswanderung durchs Brohltal (Infos unter Telefon 02636/194 33) und ein Ferienbrunch am Bahnhof Engeln samt Fahrt mit dem Vulkanexpress (Infos unter Telefon 02636/803 03) auf dem Programm stehen, gibt es in Mendig ab 20 Uhr die BigFM-Partynacht. Zunächst spielt Futile Quest, anschließend kümmert sich ein DJ des Radiosenders um die Musik. Der Eintritt kostet 7 Euro.

Samstag, 27. Juli: Jede Menge zu erleben gibt es auch am vorletzten Tag der "Nacht der Vulkane". Unter anderem ist ein Event für Geocacher in Mendig geplant, und im Vulkanbad steigt von 13 Uhr an eine Party. Um 18 Uhr öffnet die RPR1-Party ihre Tore (Eintritt 5 Euro). Das Musikprogramm eröffnen um 19 Uhr die Party Souldiers, bevor um 21 Uhr Still Collins auf die Bühne kommt. Für 23 Uhr ist der Höhepunkt der Veranstaltungswoche geplant: der inszenierte Vulkanausbruch. Aber damit ist in dieser Nacht noch nicht Schluss: Ab 0 Uhr gibt es in der Mendiger Innenstadt erstmals eine verkaufsoffene Nacht.

Sonntag, 28. Juli: "Die Museumslay lebt" heißt es zum Abschluss der "Nacht der Vulkane" beim Layer- und Steinhauertag in Mendig. Neben einer ganztägigen Ausstellung im Atelier Geilen sind über den ganzen Tag verteilt diverse Vorführungen geplant, die das alte Handwerk wieder lebendig werden lassen. hrö

Das komplette Programm gibt es unter www.nacht-der-vulkane.de.

Andernacher Hafen: Tonnenschwerer Laster kippt beim Ausladen um - Kein Einzelfall?

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Der Kempenicher Unternehmer Wolfgang Müller, dem der Lkw gehört, macht seiner Wut im Gespräch mit der Rhein-Zeitung Luft: „Das ist schon der zweite Lkw, der mir hier umkippt.“ Zwar habe der Fahrer einen Fehler beim Positionieren des Lkw gemacht. „Aber der Fisch stinkt sprichwörtlich vom Kopf“, sagt Müller. An dieser schrägen Stelle seien schon mehrere Wagen beim Abladen umgestürzt. Der Hafen sei in der Pflicht.

Das Problem: Die Abladefläche für Schüttgut vor dem alten Hafengebäude ist seiner Schilderung nach extrem schräg. Das bestätigen im RZ-Gespräch auch weitere Schüttguttransportunternehmen in der Region, die regelmäßig den Hafen ansteuern. Rainer Hinson, der für den Fuhrpark der Lava Union zuständig ist, berichtet: „Das ist schon sehr uneben und schräg dort. Es ist heikel, da zu kippen.“ Dafür benötige man erfahrene Fahrer. Dass es dort immer wieder zu Unfällen kommt, hat Hinson schon öfter gehört.

Michael Barbeln ist Lkw-Fahrer und steuert den Hafen seit 25 Jahren an. Der 51-Jährige erzählt: „Wir wissen, dass es da schwierig ist zu kippen. Wir leben ja schon seit Jahren mit der Schräge. Das beste ist immer eine gerade Fläche.“ Er hatte ebenfalls Bimssand geladen, als er kurz nach dem Unfall zum Abschütten eintraf. Barbeln, der für die Gebrüder Zieglowski aus Kruft fährt, erklärt, dass gerade Sattelzüge, die aus einer Zugmaschine und einem Schüttauflieger bestehen, ein Problem an der Schräge haben. Wenn diese sich parallel zur Neigung stellen und den Auflieger zum Kippen hochfahren, verlagert sich der Schwerpunkt, und es wird brenzlig. Wenn das Material dann nicht schnell genug rutscht, kippt der komplette Zug zur Seite. Eigentlich, so die einhellige Meinung, hätte der Fahrer senkrecht zum Rhein parken müssen; wie am Berg: mit dem Fahrerhaus oben, mit dem Kipper unten. Dann hätte er mit dem Gefälle den Sand abgeschüttet.

Die Nachricht vom am Morgen umgestürzten Lkw hat sich wie ein Lauffeuer in der Schüttguttransportbranche herumgesprochen. Auch Joachim Altenhofen vom Nickenicher Unternehmen Rausch und Altenhofen hat davon gehört – und auch er berichtet, dass es am Hafen immer wieder zu Unfällen kommt. Seine Wagen laden allerdings an einer anderen Stelle ab, an der es ebener ist. „Da vorn ist es schon sehr schräg. Das ist nicht optimal.“ Dennoch betont auch er: „Man kann den Lkw immer so stellen, dass das nicht passiert. Es ist eindeutig ein Fahrerfehler.“ Allerdings sagt Altenhofen auch, dass es wünschenswert sei, wenn diese Fläche waagerecht aufgefüllt würde.

Der betroffene Unternehmer Wolfgang Müller schätzt den Schaden an seinem Lkw auf insgesamt 80.000 Euro. Er kann nicht verstehen, dass die Stadtwerke als Hafenbetreiber diese Fläche nicht auf die Höhe der Kaimauer anheben. „Vielleicht kostet das denen einfach zu viel Geld?“, sagt Müller. „Aber was ist mit der Sicherheit? Hier wird doch ständig Schüttgut abgeladen. Da müssen doch auch die Voraussetzungen stimmen.“ Dann fügt er hinzu: „Irgendwann liegt mal einer drunter.“ Er hofft, dass es so weit nie kommen wird. Von den Stadtwerken traf bis Redaktionsschluss keine Stellungnahme ein.

Katrin Franzen

Polizei: Brutale Überfälle in Kruft sind aufgeklärt

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Nun kann die Polizei Erfolge vermelden: Beide Fälle sind ihres Erachtens weitestgehend aufgeklärt. Einer der Täter, die das Ehepaar überfielen ist geschnappt. Und die im Raiffeisenlager erbeuteten und zunächst verschwundenen Traktoren konnten in Rumänien sichergestellt werden.

Überfall auf Ehepaar: Die beiden 78- und 76-Jährigen waren am 11. Juni gegen 18.10 Uhr in ihr Haus zurückgekehrt. Dort überraschten sie drei Einbrecher, die sich an ihrem Tresor zu schaffen machten. Die Ganoven griffen den Mann und die Frau sofort an und zwangen sie den Tresor zu öffnen. Anschließend wurden die Senioren gefesselt. Der 78-Jährige erlitt Gesichtsverletzungen, seine Frau musste mit einem Knöchelbruch stationär im Krankenhaus behandelt werden. Das räuberische Trio brauste mit einem Wagen davon. Im Zuge der umfangreichen Ermittlungen kamen die Polizeibeamten einem 19-jährigen Niederländer mit Migrationshintergrund auf die Spur. Dieser Tatverdächtige konnte am 30. Juni in den Niederlanden festgenommen und Teile des Diebesgutes beschlagnahmt werden. Von seinen Komplizen fehlt noch jede Spur

Überfall auf das Raiffeisenwarenlager: Auch hier waren es drei Männer, die an der Tat beteiligt waren, aber offenkundig noch weitere Komplizen hatten. Das Trio hatte sich am 29 Juni abends auf das Raiffeisenlager in Kruft geschlichen, um dort Traktoren zu stehlen. Dabei wurden es von einem  Mann, der auf dem Gelände wohnt gestört: Als dieser aus dem Wohnhaus kam, überfielen die Männer den 48-Jährigen, zerrten ihn in einen abgelegenen Bereich und hielten ihn dort in Schach. Anschließend stahlen sie drei Traktoren und flüchteten. Sie kamen allerdings nicht weit: Eine Polizeistreife, die auf dem Weg zum Tatort war, fiel der Fluchtwagen auf. Die Beamten stoppten das Auto und nahmen die Männer im Alter von 20, 25 und 37 Jahren fest. Diese befinden sich in Untersuchungshaft. Die erbeuteten drei Traktoren im Gesamtwert von rund 210000 Euro konnten einige Tage nach der Tat in Rumänien sichergestellt werden.

Der ziemlich schnelle Fahndungserfolg ist laut Polizei nicht zuletzt der engagierten Mitarbeit der Geschädigten und der Anwohner und Zeugen in Kruft zu verdanken.

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