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Channel: Nachrichten aus den Regionen Andernach und Mayen
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Bagger umgekippt: Fahrer verletzt

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Mayen - Schwerer Unfall am Nachmittag im Nettetal: Kurz vor 15 Uhr am Montag ist dort ein Bagger umgekippt. Der Baggerführer wurde bei dem Arbeitsunfall verletzt und vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

Im Nettetal wird derzeit entlang der Landesstraße 83 eine Wassertransportleitung verlegt (die RZ berichtete). Nach RZ-Informationen soll der Baggerführer versucht haben, einen schweren Stein aus dem Erdreich zu heben, dabei sei dann der 11,5 Tonnen schwere Bagger umgekippt. Um den Bagger wieder aufzurichten, musste ein Spezialkran angefordert werden. Die L 83 war voll gesperrt. Die Freiwillige Feuerwehr Mayen sicherte die Unfallstelle ab.


Mit Herzschrittmacher 250 Kilometer durch die Alpen gelaufen: Sportler erzählt

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Polch - Mehr als 250 Kilometer in acht Tagen – und das Ganze zu Fuß: Der Transalpine Run in den Alpen mit rund 15500 Höhenmetern gilt als eine der spektakulärsten Herausforderungen für Ausdauersportler.

Mirko Dreiser aus Thür (Kreis Mayen-Koblenz) kann ein Lied davon singen: Der 38-Jährige, der seit 20 Jahren mit einem Herzschrittmacher lebt, hat diesen Lauf im vergangenen Jahr bewältigt und in diesem Zusammenhang erfolgreich um Spenden geworben für die Regionale Stiftung für Jugend und Sport. In Kooperation mit der Stiftung lädt Dreiser nun am Samstag zu einer Filmvorführung über dieses Event. Zwei Filmemacher haben zwei Zweierteams während des Laufs begleitet und eine 60-minütige Dokumentation mit dem Titel „Heaven and Hell“, zu deutsch „Himmel und Hölle“, gedreht.

Anschließend werden Dreiser und sein Laufpartner Christof Knebel in einer Diskussionsrunde mit Sportarzt und Stiftungsgründer Professor Peter Billigmann und der Sportpsychologin Ute Simon-Adorf das Thema vertiefen. Die Veranstaltung beginnt am Samstag um 17 Uhr in den Räumen der Frank Gerardy Gmbh in Polch, Rudolf-Diesel-Straße 12. Der Eintritt kostet zehn Euro, die Einahmen kommen der Regionalen Stiftung für Jugend und Sport zugute.

Andreas Weiler sticht mit Thürer Narrenschiff in See

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Thür - Unter dem Motto "Mir brauchen känn Costa, Aida oder MSC, dadt Thürer Narrenschiff sticht och su in See" ging - im Jahr 901 nach der ersten urkundlichen Erwähnung der Ortsgemeinde - die Damensitzung des Karnevals- und Theatervereins Thür 1935 über die Bühne. Im Fokus der Veranstaltung stand die Ernennung des neuen Sitzungspräsidenten Andreas Weiler. "Keine Angst, die Kaiserzeit wird nicht wieder eingeführt", beruhigte Friedel Arndt die bunt kostümierten Jecken mit Blick auf die Thürer Zeitrechnung.

Der Ehrenpräsident der KG Thür hatte anlässlich der Tage der Offenen Höfe seine Majestät Kaiser Wilhelm verkörpert. Gemeinsam mit dem Ehrenvorsitzendem Jockel Fuchs hatte Arndt die ehrenvolle Aufgabe, den neuen Kapitän des Narrenschiffes, Andreas Weiler, der nun mit seinen Passagieren aus dem Heimathafen Somp in See stechen sollte, in sein Amt einzuführen. Besiegelt wurde die Ernennung mit einem Schwertschlag, den Jockel Fuchs unter dem Jubel der Anwesenden vornahm. Die beiden Karnevalisten, die selbst lange Jahre das Ruder in der Hand hatten, wünschten ihrem neuen Präsidenten und Kapitän allzeit gute Fahrt und stets eine Handbreit Wasser unter dem Kiel.

Den Reigen der Tanzdarbietungen in der bereits stimmungsgeladenen Narrhalla eröffneten im Anschluss die Tanzmäuse. Passend zum Motto der Session präsentierten die jüngsten Mitwirkenden des Abends einen flotten Piratentanz.

Weitere tänzerische Darbietungen präsentierten die Thürer Eigengewächse: die Gardegirls, die Hot Bunnys, das Herrenballett sowie die Mädche vom Somp. Einen würdevollen Empfang hatte das Publikum dem eine Woche zuvor gekrönten Riedener Prinzenpaar Prinz Peter II. "von Papp on Schiefer" und Prinzessin Sabine III. "von Frohsinn und Komede" und ihrem Hofstaat sowie den Husaren aus Köln-Hürth bereitet.

Auch bei den anschließenden Auftritten der Akteure saß niemand mehr still auf den Stühlen, es wurde gelacht, geschunkelt und gesungen und sogar auf den Stühlen getanzt. Eine besondere Freude war es für Sascha Ebke, Ilona Krings für ihr Engagement mit dem Karnevalsorden der Rhein-Zeitung auszuzeichnen. Darüber hinaus überreichte der neue Vorsitzende der KG Jürgen Fuchs, Horst Dietrich und Rainer Kedak für ihre 25-jährige Mitgliedschaft eine Urkunde und dazu ein Weinpräsent.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

Serie von Trickdiebstählen reißt nicht ab

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Kreis MYK/Mayen - Sie geben vor, Spenden zu sammeln, klingeln an Haustüren, werden in Wohnungen gelassen, und wenn sie wieder weg sind, haben sie Schmuck und Bargeld gestohlen: Die Kripo Mayen warnt vor einer Frau und einem Jungen, die zurzeit auf Diebestour in der Region sind.

Die Landkreise Mayen-Koblenz und Ahrweiler scheinen ein beliebtes Pflaster für Trickdiebe zu sein. Immer wieder legen sie mit ihrer fiesen Masche arglose Bürger rein. So reisen eine 30- bis 45-jährige Frau und ein circa zehnjähriger Junge seit Anfang November durch die Region und haben mutmaßlich mindestens sieben Trickdiebstähle begangen.

Davon geht die Kriminalpolizei Mayen aus. Und die Kripo-Beamten warnen: "Weitere Taten sind zu erwarten."

Die jüngsten Vorfälle ereigneten sich Mitte vergangener Woche. Da klingelte das Duo an Wohnungstüren in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ramersbach und Spessart. Unter einem Vorwand gelangte es in die Wohnungen und erbeutete hierbei in zwei Fällen hochwertigen Schmuck. Bei vorherigen Taten wurde zudem Bargeld entwendet. Die Taten laufen in der Regel ähnlich ab. Die Frau und der Junge klingeln und geben zunächst an, eine Spende sammeln oder etwas kaufen beziehungsweise verkaufen zu wollen. Dann bitten sie, kurz die Toilette benutzen oder sich aufwärmen zu dürfen; so kommen sie in die Wohnung. Sind sie erst mal drin, werden in einem günstigen Moment gezielt hochwertiger Schmuck und Bargeld entwendet. Nach den Erfahrungen der Polizei sind die Opfer meist allein zu Hause - und sie bemerken den Diebstahl erst, wenn die Täter das Haus längst verlassen haben.

Das diebische Duo wird wie folgt beschrieben: Die Frau soll 30 bis 45 Jahre alt, etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß und schlank sein. Sie hat schwarze, lange Haare und ist vermutlich Deutsche. Der ungefähr zehnjährige Junge hat kurze dunkle Haare, eine normale Statur und ist etwa einen Kopf kleiner als die Frau. Auch bei ihm dürfte es sich um einen Deutschen handeln.

Die Polizei rät: "Sollten die Personen an Ihrer Haustür klingeln, öffnen Sie diese nicht. Lassen Sie unter keinen Umständen Unbekannte in Ihre Wohnung. Sollten diese mit einem Fahrzeug unterwegs sein, notieren Sie sich das Kennzeichen sowie den Fahrzeugtyp, und verständigen sie umgehend die Polizei."

Die Taten der Frau und des Jungen gehören zu einer Serie von Trickdiebstählen in der Region. So wurden am 11. Januar einer 92-jährigen Andernacherin zwei Goldringe und eine Goldkette gestohlen. Sie hatte einer 50- bis 70-jährigen, korpulenten Trickdiebin die Tür geöffnet. Diese hatte vorgegeben, selbst gehäkelte Schals verkaufen zu wollen. Mitte Dezember hatte eine circa 1,55 Meter große und 16 bis 17 Jahre alte Trickdiebin in der Fußgängerzone in Mayen einen Senior reingelegt. Die angebliche Spendensammlerin ergaunerte 180 Euro.

Erfreulich: Im Sommer war es der Polizei gelungen, in Remagen einen Kriminellen festzunehmen. Er hatte auf Parkplätzen vornehmlich ältere Menschen angesprochen und gebeten, ihm Geld zu wechseln. Dabei hatte er diese abgelenkt, ins Portemonnaie der Geschädigten gegriffen und Geldscheine aus dem Scheinfach gezogen.

Hinweise zu den aktuellen Fällen erbittet die Polizei an die die örtlichen Polizeiinspektionen oder die Kriminalinspektion in Mayen, Telefon 02651/8010.

Von unserem Redaktionsleiter Albrecht Kahl

Rosenmontagszug in Andernach: OKYouthTube überträgt live

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Andernach - Der Rosenmontagszug in Andernach soll in diesem Jahr auch live über das Netz verfolgt werden können. Eine Jugendgruppe des Offenen Kanals plant die Übertragung.

Für Andernacher ist es schon ein liebgewordene Angewohnheit, dass der Rosenmontagszug auch vom Offenen Kanal Andernach aufgezeichnet wird. Dafür zeichnet in diesem Jahr der OK YouthTube, eine Jugendgruppe des Offenen Kanals verantwortlich. Und die will auch ermöglichen, dass Zuschauer den Zug am Rechner verfolgen können - ein Angebot insbesondere auch für Andernacher in der Ferne. Per Live-Stream wird das bunte Treiben übertragen. Der Stream ist direkt auf der Website der YouthTube zu finden. Die Übertragung startet am Rosenmontag mit dem Eintreffen des Zuges in der Koblenzer Straße um etwa 15 Uhr.

Die Aufzeichnung soll wie auch in den vergangenen Jahren später auf DVD im Offenen Kanal gekauft werden können. Bereits im Laufe des Rosenmontags wird es auch auf den Seiten der Rhein-Zeitung viele Bilder vom Zug geben.

Umbauarbeiten im Kaufhaus Pellenz

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Pellenz - Probleme ansprechen, sich den Frust von der Seele reden, und Lösungen finden: Auch beim dritten Stammtisch der Gewerbetreibenden in der Pellenz kam es wieder zu einem regen Austausch. 20 Unternehmer nahmen an dem Treffen im Gasthaus Breitbach teil, darunter waren auch einige neue Gesichter. Außerdem mit von der Partie: die Vertreter der Verbandsgemeinde.

Unter der Moderation von VG-Chef Klaus Bell wurden zunächst Themen angesprochen, die bei den vorherigen Treffen nicht mehr diskutiert werden konnten. Dazu gehörte neben dem Anstoß des Nickenicher Unternehmers Christian Schmitz, eine Verbesserung der Internetanbindung zu überprüfen, das Thema Ausbildung. Im Gespräch stellte sich heraus, dass viele der Gewerbetreibenden Probleme haben, geeignete Azubis zu finden. „Wir müssen den Jugendlichen vermitteln, dass sie gar nicht in die Städte gehen müssen, sondern dass wir auch hier gute Ausbildungsplätze haben“, erklärte Genoveva Bleser, die mit ihrem Mann in Plaidt ein Heizungs- und Sanitärgeschäft betreibt. Nach einigen Diskussionen, die auch Image- und strukturelle Probleme umfassten, schlug Bell ein Schulkonzept vor. Dazu sollen bei einem der nächsten Treffen Schulleiter dabei sein, um mit den Gewerbetreibenden zu überlegen, wie sie ihre Unternehmen und Berufe in den Schulen präsentieren können. Außerdem soll überlegt werden, ob die jährliche Lehrstellenbörse in Kruft ausgeweitet wird.

Schließlich ging es dann erneut um die Aktion „Pellenz ist offen“, die am zweiten Wochenende im Juni stattfinden soll. In diesem Zusammenhang trug VG-Mitarbeiterin Martina Drubel den Zwischenstand der bisherigen Planungen vor. Bisher sieht es so aus, als ob sich alle Gemeinden an der Aktion beteiligen würden. Es wurde trotzdem noch einmal darauf hingewiesen, dass sich interessierte Gewerbetreibende bei den Ortsbürgermeistern melden sollen.

Mehrere Anwesende baten im Zusammenhang mit „Pellenz ist offen“ darum, dass die Sperrung der Plaidter Bahnhofsstraße in diesem Jahr richtig durchgeführt werden sollte. Dabei habe es bei den letzten Malen immer wieder Schwierigkeiten mit Umleitungen gegeben. Für die Besucher des Aktionstags kündigte Bell einen Buspendelverkehr an.

Der VG-Chef hatte, ganz gegen seine Intention, wohl den größten Redeanteil bei dem Stammtisch. So informierte Bell unter anderem über das Nahversorgungskonzept. Bisher sei keine Vollversorgung für die Verbandsgemeinde gegeben, dies will er unbedingt in den nächsten Jahren ändern.

„40 Prozent kaufen, statistisch gesehen, woanders ein – die will ich auch noch im Kaufhaus Pellenz haben“, sagte Bell. Bei der Diskussion über Lebensmittelgeschäfte wurde schließlich auch das Thema „Lebendige Ortsmitten“ angesprochen. Alle waren sich einig, dass der Trend der Verwaisung gestoppt werden muss. Doch Bell fasste zusammen: „Wir können nur aussäen. Das Pflänzchen muss aber gepflegt werden. Und dafür sind die Kunden zuständig.“ Christina Nover

Sauberes Ende für den Karneval in der Region

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Andernach/Mayen/Region - Die Narren in der Region haben trotz Minustemperaturen kräftig gefeiert, wobei es fast überall friedlich zuging. Das hat eine Umfrage unserer Zeitung ergeben.

Sehr ruhig verlief etwa der Rosenmontag in Andernach. Das bestätigte sowohl die Polizei als auch die Leitung des Rosenmontagszugs: "Es war Karneval, wie man sich ihn vorstellt", sagt Ralf Schomisch, stellvertretender Leiter der Polizeiinspektion Andernach. Laut seiner Aussage gab es keinerlei Störungen der Veranstaltung, lediglich nach dem Zug kam es zu einigen Handgreiflichkeiten, bei denen aber niemand schwer verletzt wurde.

Insgesamt musste die Polizei Andernach drei Anzeigen wegen Körperverletzung aufnehmen. Grund bei den Auseinandersetzungen waren laut Mitteilung alkoholbedingte Aggressionen. Komasaufen blieb nach Angaben von Sven Schmitz vom Ortsverein des DRK Andernach in diesem Jahr glücklicherweise aus: Die Sanitäter mussten während des Zugs kein einziges Mal ausrücken.

Auch Rainer Adams von der Andernacher Feuerwehr zieht eine positive Bilanz - kein sammelwütiges Kind kam unter die Räder der Prunkwagen. Er merkte allerdings Probleme mit einigen Zuschauern an: Es kam wohl öfters vor, dass Wurfmaterial aus dem Publikum auf die Wagen zurückgeschleudert wurde. "Das muss doch nicht sein. Wer etwas nicht will, der kann es doch an seinen Nachbarn weitergeben", meint Adams.

Solche Vorfälle waren Lutz Schnitzendöbel vom Festausschuss Andernacher Karneval nicht bekannt. "Es war ein wunderbarer Rosenmontagszug mit fantastischer Stimmung", resümierte er. Ganz so rosig lief es zwar bei den Sitzungen in diesem Jahr nicht, Schnitzendöbel zieht aber trotz rückläufiger Zuschauerzahlen eine positive Bilanz der Session.

Sehr zufrieden ist Christoph Schwab, der Präsident der Alten Großen Karnevalsgesellschaft Mayen. "Es ist alles super klasse gelaufen. Wir hatten tolle Sitzungen mit super Programmpunkten - auch in den Stadtteilen - volle Säle und einen super Mayener Rosenmontagsumzug, bei dem nichts passiert ist." Letzteres kann die Polizei so unterschreiben. Lediglich am Markt mussten die Beamten wiederholt gegen betrunkene Störenfriede vorgehen, wie aus einer Mitteilung der Polizei hervorgeht.

Vor allem in den späten Nachmittags- und Abendstunden kam es zu einigen Provokationen und Grobheiten, mehrere Jugendliche mussten des Platzes verwiesen werden. Die Sanitäter des DRK waren mehrmals im Einsatz, um übermäßig alkoholisierte Jecken zu behandeln. Aber auch hier blieb es laut Polizei unter dem Vorjahresniveau.

Auch in Kottenheim trafen sich Tausende Menschen, um gemeinsam den Straßenkarneval zu feiern. Hier kam es allerdings zu einigen Sachbeschädigungen - an vier Pkw wurden die Seitenspiegel beschädigt. Gesitteter ging es beim Veilchendienstagszug in Rieden zu. 14 große Prunkwagen und fünf Musikkapellen waren bei dem närrischen Lindwurm dabei, der sich alle zwei Jahre durch die Straßen von Ridde am See in Bewegung setzt. Ein krönender Abschluss für eine gelungene Session, findet auch die Karnevalsgesellschaft Rieden: "So viele Besucher hatten wir seit Jahren nicht mehr", erklärt Manfred Brüser, der Erste Vorsitzende der KG Rieden, äußerst zufrieden. Während Michael Hamann, der Vorsitzende der KG Obermendig, von drei ausverkauften Damensitzungen im Obermennijer Hexenkessel (Schützenhalle) schwärmt, spricht Jürgen Mittler, der Vorsitzende der Karnevalsgesellschaft Niedermendig, im unteren Stadtteil von rückläufigen Besucherzahlen. "Sowohl bei den beiden Damen- als auch bei der Herrensitzung hatten wir trotz eines erstklassigen Programms einen Besucherrückgang von 10 Prozent zu verzeichnen", bedauert Mittler zutiefst. Er hofft nun darauf, dass eine gute Mund-zu-Mund-Propaganda der diesjährigen Sitzungsbesucher den Niedermendiger Karnevalisten im nächsten Jahr wieder mehr Gäste im Bereich des Saalkarnevals beschert.

Von Christina Nover und Elvira Bell

Mayener Messerstecher: Ich wollte meine Freundin töten

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Mayen/Koblenz - Der Messerstecher (21) aus Mayen steht vor Gericht: Er wollte seine Freundin (20) zur Rede stellen. Er wollte wissen, ob sie ihn betrügt. Er wollte Schluss machen und nach Berlin ziehen. Ob es tatsächlich so war, ist nicht restlos geklärt. Fest steht nur: Der 21-Jährige massierte seine Freundin - und rammte ihr plötzlich ein Messer in den Rücken. Immer wieder stach er zu. Jetzt steht er wegen versuchten Mordes vor dem Landgericht Koblenz. Ihm droht eine lange Haft.

Es muss ein Bild des Grauens gewesen sein an jenem 18. Oktober 2012, kurz vor 22 Uhr: Mehrere Polizisten rasen im Streifenwagen zum Tatort in Mayen. Auf der Straße stürzt ihnen die 20-Jährige entgegen, sie trägt einen Morgenmantel, blutet am ganzen Körper. Und sie schreit: "Er ist drin! Er will meine Mutter abstechen!" Die Polizisten stürmen ins Haus. Dort sitzt die Mutter, der Täter kauert vor ihr, hält sich sein Messer an den Hals. Die Polizei überwältigt ihn. Die Mutter bleibt unverletzt, die Tochter kommt mit Stichwunden in Rücken, Bauch, Mund, Beinen und Händen in die Klinik. Zwei Wunden waren laut einem Arzt potenziell tödlich.

Jetzt, vier Monate später, trafen sich alle in Gerichtssaal 102 in Koblenz wieder. Der Messerstecher, seine Ex-Freundin, ihre Mutter. Der 21-Jährige - Turnschuhe, Gelfrisur, Halskette von der Ex-Freundin - erzählte mit ungewöhnlichem Eifer zur Selbstbelastung seine Lebensgeschichte: Hauptschulabschluss, keine Ausbildung, keinen Führerschein, Streit mit den Eltern, psychische Probleme. Meist sitzt er vor dem Computer, zockt das Rollenspiel "World of Warcraft" ("Welt des Kriegshandwerks"). Er spielt Level für Level, erbeutet neue Waffen, tötet "Bosse" und "Monster". Zum Schluss hat er 30 Charaktere, spielt rund um die Uhr, manchmal ein bis zwei Tage durch. In der Computerwelt ist er angesehen. Dort ist er wer. 2007 lernt er in der Schule seine Freundin kennen. Wenn er nicht am Computer sitzt, reden sie über Musik, übers Ritzen, über Drogen. Mal macht er Schluss, mal sie. Mal kommt sie zurück, mal er.

Der Angeklagte erzählte im Prozess von seinen sämtlichen Beziehungen - bis ihn der Vorsitzende Richter Ralf Bock unterbrach: "Könnten wir mal in den Oktober 2012 wechseln? Wir sind hier ja nicht beim Paartherapeuten."

Dann schilderte der 21-Jährige die Wochen vor der Tat: Er denkt über sein Leben nach - und bekommt "grenzwertige Fantasien". Er glaubt, sein Problem sei seine Freundin. Er will ihr wehtun, dann beschließt er, sie zu töten. Er kommt am 18. Oktober zu ihr, sie gehen in ihr Zimmer. Er beendet die Beziehung und überredet sie zu einer letzten Massage. Dann sticht er zu - bis die Mutter dazwischen geht und das Opfer flüchten kann. Bei der Polizei erklärt der Mann: "Das war heimtückischer Mord." Und: "Ich wollte meine Freundin umbringen."

Im Prozess sagte der Täter zu seiner Ex-Freundin: "Es tut mir leid, dass ich dir das angetan habe." Die erwiderte: "Ich weiß nicht, was ich damit anfangen soll." Sie hat bis heute Schmerzen, die Wunden verheilen schlecht. Sie will umziehen, die Schule wechseln. Weil sie das Getuschel der Mitschüler nicht erträgt - und weil sie vergessen will. Der Prozess geht am Montag weiter.

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner


Krufter gesteht: Ich habe meine Familie getötet

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Kruft/Koblenz - Volles Geständnis im Prozess um den Dreifachmord von Kruft: Er wartete zu Hause auf seine Familie, auf seine Frau Antonella (43), seine Söhne Aurelio (7) und Salvatore (9). Dann tötete er sie der Reihe nach - mit einem Kissen, einer Bratpfanne und einem Küchenmesser.

Silvio B. (48) wirkt eiskalt und emotionslos, als er das Blutbad schildert. Er sitzt in Saal 105 des Landgerichts Koblenz und krault seinen Backenbart. Er blickt den Hinterbliebenen seiner Opfer direkt ins Gesicht, seinen Schwiegereltern, seinem Stiefsohn und seiner Schwägerin. Aber: Er spricht kein Wort der Entschuldigung.

Die Gefühlskälte von Silvio B. sorgte mehrfach für Verwunderung. Als der Prozess am Donnerstag beginnt, sagt er als allererstes: "Also ich habe auf keinen Fall 25-mal auf die Frau eingestochen. Das wollte ich mal sagen." Er hat seine Familie ausgelöscht. Aber ihm ist in erster Linie daran gelegen, einen vermeintlichen Rechenfehler der Rechtsmedizin aufzudecken. Sein Anwalt erklärte dieses Verhalten mit Beruhigungspillen, die der Angeklagte vor Prozessbeginn geschluckt habe. Doch ein Polizist verglich Silvio B. mit einem Kinderschänder - die seien oft ähnlich emotionslos. Der Angeklagte sei wenige Stunden nach der Tat "nicht sonderlich beeindruckt oder mitgenommen" gewesen.

Die Staatsanwaltschaft wirft dem früheren Familienvater dreifachen Mord vor. Der räumte ein, dass die Anklage korrekt ist, mit Ausnahme der 25 Messerstiche. Tattag war der 22. November 2012 - der siebte Hochzeitstag des Ehepaares B. So schilderte der Angeklagte seine furchtbare Tat: In den Jahren und Monaten zuvor hatte er immer öfter Streit mit seiner Frau. Weil sie plötzlich mehr auf ihre Figur achtete, weil sie nachts oft nicht nach Hause kam und weil er vermutete, dass sie ihn betrügt. Schließlich entdeckte er auch Fotos, die seinen Verdacht bestätigten. Am Abend vor dem Hochzeitstag besuchte seine Frau eine Weihnachtsfeier - und kündigte an, erst am nächsten Tag nach Hause zu kommen. Der Ex-Alkoholiker brachte die Kinder zu Bett, fuhr dann an eine Tankstelle, kaufte Bier und Jägermeister. Er betrank sich, rauchte mehrere Joints. Morgens stand er mit den Kindern auf, frühstückte mit ihnen und schickte beide in die Schule. Dann trank er wieder und fühlte sich plötzlich wie "ein dreckiger Straßenköter".

Gegen 12 Uhr kam Aurelio zurück nach Hause. Sein Vater ging mit ihm nach oben. Sie legten sich aufs Bett, wollten kuscheln und ein wenig spielen. Plötzlich hielt er seinem Jungen Mund und Nase zu, drückte sein Gesicht in ein Kissen.

Dann kam seine Ehefrau nach Hause. Er schlug ihr von hinten eine Bratpfanne auf den Kopf. Beim zweiten Schlag brach der Griff ab. Er wollte seine Frau mit Klebeband fesseln. Als sie sich wehrte, stach er in der Küche mit einem 20 Zentimeter langen Messer auf sie ein.

Um 13.30 Uhr kam der ältere Sohn nach Hause. B. forderte, dass dieser seine Augen schließt. Er habe eine Überraschung. Er führte ihn in die Küche zur Leiche seiner Mutter. Dort versetzte er ihm von hinten einen tödlichen Halsschnitt.

Nach der Tat spülte er das Messer und steckte es zurück in den Messerblock. Er setzte sich ins Wohnzimmer und trank eine Flasche Wein. Abends fuhr er mit dem Auto nach Luxemburg, um noch schnell billig zu tanken. Später besuchte er in Saarbrücken seine Brüder - und stellte sich dort morgens der Polizei. Um 6 Uhr hatte er 0,07 Promille Alkohol im Blut.

Die Ehefrau hatte tatsächlich ein Verhältnis und wollte Silvio B. wohl verlassen. Der akzeptierte dies laut Anklage nicht. Vor Gericht sagte er: "Ich wollte uns aus der Lage befreien - die Jungs und mich." Der Prozess geht am Freitag weiter.

Von unserem Redakteur Hartmut Wagner

Kreis MYK: Gebrauchte Häuser sind beliebt

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Kreis MYK - Im Kreis Mayen-Koblenz stehen die Chancen gut, dass es dort trotz des demografischen Wandels auch in 20 Jahren noch viele Städte und Dörfer mit intakten Ortskernen gibt. Das ist eine der positiven Schlussfolgerungen aus dem Landesgrundstücksmarktbericht, der jetzt veröffentlicht wurde.

So wechselten zwar auch im Kreis MYK 2012 mehr Neubaugrundstücke den Besitzer, als gebrauchte Häuser zum Beispiel in den Ortskernen gekauft wurden. Aber das Verhältnis ist im Vergleich besser als anderswo: Auf zehn verkaufte unbebaute Grundstücke kamen im Kreis MYK 2012 sieben sogenannte Bestandsimmobilien. Zum Vergleich wechselten im Kreis Ahrweiler auf zehn unbebaute Grundstücke nur vier Bestandsimmobilien den Besitzer.

Steffen Albert, Stabsstellenleiter beim Vermessungs- und Katasteramt Osteifel-Hunsrück in Mayen, sagt: "Das ist sehr positiv, auch wenn die Kommunen noch viel tun müssen, damit die Ortskerne weiterentwickelt werden." Das Amt hat die Daten für den Bericht aus den Landkreisen Mayen-Koblenz, Ahrweiler, Cochem-Zell und dem Rhein-Hunsrück-Kreis erhoben.

Der Landkreis Mayen-Koblenz gehört insgesamt zu den attraktiveren in der Region. Das liegt nach Ansicht von Steffen Albert vor allem an der Nähe zum Mittelzentrum Koblenz. "Da es in Koblenz selbst nur ein beschränktes Angebot an Grundstücken und Immobilien gibt, hat dies positive Auswirkungen auf die Nachfrage im Kreis, weil den Leuten egal ist, ob sie ein paar Kilometer weiter weg wohnen", erklärt Albert. Für 276 Millionen Euro wechselten insgesamt 2757 Immobilien im Kreis MYK 2012 den Besitzer, im Kreis Ahrweiler waren es Immobilien im Wert von 187 Millionen Euro.

Die Flucht in Immobilienwerte ist nach Ansicht von Steffen Albert insgesamt aber vorbei. Das schlägt sich auch in den Umsätzen nieder: 2011 wurden im Kreis noch Immobilien und Grundstücke für 304 Millionen Euro gehandelt. "Die Schmuckstücke sind weg, und durch das niedrige Zinsniveau ist in den vergangenen Jahren auch noch mehr weggegangen, als normalerweise", sagt er. Erfahrungsgemäß bedeute das auch, dass die Zahl der Zwangsversteigerungen in nächster Zeit wieder ansteige.

Innerhalb des Kreises Mayen-Koblenz haben Albert zufolge Städte wie Andernach und Mayen sowie Gegenden, die nahe an Koblenz gelegen sind, besonders gute Chancen, sich positiv zu entwickeln. "Es gibt aber auch Leuchttürme wie Anschau, die sehr viel für die Entwicklung tun und sich gut entwickeln", sagt Albert. Ebenso seien Regionen mit guter Anbindung an die Autobahnen sowie mit schnellem Internet im Vorteil.

Insgesamt 440 Immobilien und Grundstücke und damit die meisten im Kreis MYK wurden 2012 in der Verbandsgemeinde (VG) Weißenthurm gekauft. Andernach folgt mit 375 Verkäufen, auf Platz drei liegt die VG Maifeld mit 369 Verkäufen. In Mayen wechselten 232 Immobilien und Grundstücke den Besitzer, die VG Rhens bildet mit 87 Verkäufen das Schlusslicht.

Das teuerste Bauland gab es in Urbar in der VG Vallendar zu kaufen: 360 Euro kostete hier der Quadratmeter. Wer besonders günstigen Grund haben wollte, musste 2012 in die VG Vordereifel nach Acht ziehen. Dort kostete der Quadratmeter nur 28 Euro. Der durchschnittliche Bodenpreis im Kreis MYK ist seit 2003 sehr stabil. Der Indexwert lag 2012 nur um 1 Punkt über dem Wert von 2003.

Weitere Informationen gibt es im Internet auf der Seite des Vermessungs- und Katasteramts Osteifel-Hunsrück unter www.katasteramt.rlp.de/osteifel-hunsrueck.

Von unserem Reporter Johannes Bebermeier

Zwei Chorverbände bekommen MYK-Kulturförderpreis

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Plaidt/Kreis MYK - Der 16. Kulturförderpreis des Landkreises Mayen-Koblenz ist in diesem Jahr an zwei Preisträger vergeben worden: Ausgezeichnet wurden die Kreis-Chorverbände Mayen und Rhein-Mosel.

Die Plaidter Hummerichhalle war am späten Nachmittag ein lichter Raum und ein angemessener Ort für die zu einer Tradition entwickelte Veranstaltung. Schon das Eingangslied "Singen macht Spaß", das der Kinder- und Jugendchor Plaidt unter der Leitung von Ingeborg Müller-Fetik vortrug, hob die Stimmung der etwa 180 Gäste. Unter den Zuhörern waren zahlreiche Kommunalpolitiker wie die Landtagsabgeordnete Hedi Thelen und der Vertreter der Hausherrn, Ortsbürgermeister Wilhelm Anheier. Die 33 Kinder verbreiteten eine unverkrampfte Atmosphäre, die bis zum Schluss anhalten sollte.

Landrat Alexander Saftig, der zu diesem Anlass von Monika Hoffmann begleitet wurde, hielt die Laudatio auf die Preisträger und bewertete den Chorgesang als Gemeinschaft stiftende Aufgabe. Im Kreis-Chorverband Mayen sind 23 Männer-, 8 Frauen- und 19 gemischte Chöre sowie elf Jugend- und Kinderchöre organisiert. Die Zahlen für den Kreis-Chorverband Rhein-Mosel lauten: 23 Männer-, sechs Frauen- und sieben gemischte Chöre, außerdem vier Kinder- oder Jugendchöre. Beide Verbände waren von 1982 bis 1993 vereint. Doch ein zu hoher Aufwand für unentgeltlich tätige Funktionäre und lange gewachsene Gewohnheiten führten zu einer Trennung, die heute nicht mehr wehtut.

Das Motto "Kultur ist gut für unsere Region" wird von den beiden Sponsoren des Kulturförderpreises beherzigt. Die Kreissparkasse Mayen, vertreten durch Karl-Josef Esch, und die Sparkasse Koblenz, vertreten durch Matthias Nester, stifteten je 1500 Euro an die Preisträger. Landrat Saftig betonte: "Ohne unsere Sparkassen wäre uns Kulturförderung in dieser Form nicht möglich." Die Vorsitzenden der Preisträger, Peter Weiler (Mayen) und Joachim Rünz (Rhein-Mosel), bekamen Urkunden und Schecks überreicht. Sie schienen gerührt vom Augenblick. Beide dankten für die ideelle und finanzielle Unterstützung, die einen "Schub in die Zukunft bedeutet", wie Weiler sagte.

Ein solcher Tag bleibt den Beteiligten auch deshalb in Erinnerung, weil neben dem Kinderchor zum Auftakt zwei weitere Chöre ihren Auftritt hatten. Der Männerchor Ars Musica aus Ochtendung sang drei Lieder, darunter "Vineta" von Ignatz Heim. Die Leitung hatte Chordirektor Marco Herbert. Der Gemischte Chor GV Germania 1870 aus Vallendar sang unter anderem "Hab mein Wagen vollgeladen" von Heinz Lemmermann; die Leitung hatte Chordirektor Tristan Kusper.

Kusper war es auch, der den musikalischen Ausklang leitete und dabei mehr als 80 Sänger der beiden Chöre zum Sängerspruch des Chorverbandes Rheinland-Pfalz "Du Land der Burgen" animierte. Spontan erhoben sich die übrigen Gäste von ihren Plätzen und sangen mit.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Mehr als 500 Stände beim Mayener Pfingstmarkt

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Mayen - Das Fazit für den Pfingsttrödelmarkt fällt sehr gespalten aus: Während am Pfingstsonntag bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein Tausende Besucher in die Eifelstadt Mayen strömten und an den rund 500 Hobby- und 70 Profitrödelständen manche Schnäppchen machen konnten, fiel der Pfingstmarkt am Montag buchstäblich ins Wasser.

So war auch das Fazit des Marktmeister Horst Krämer eindeutig: "Den Montag lassen wir mal lieber außen vor." Denn nur wenige Hartgesottene trotzten am Montag dem nasskalten Wetter und versprühten Optimismus, so gut es ging. Daniel Paaßen aus Wachtburg sagte schmunzelnd: "Ich glaube, wer heute bei dem Wetter aufbaut, muss ein Optimist sein."

Positiv gestimmt waren auch die Geschwister Melanie, Verena und Domenik Nöthen, die einen der Hobbytrödelstände in der Marktstraße besetzt hatten: "Wir hätten eigentlich gedacht, dass es noch schlechter laufen würde. Wir sind ganz zufrieden", sagten sie über ihren Umsatz. Ein völlig anderes Bild ergab der Pfingstsonntag. Bereits in den frühen Morgenstunden herrschte dichtes Gedränge beim Aufbau, und alle der 500 begehrten Plätze waren besetzt. Um die Mittagszeit strömten dann auch immer mehr Besucher in die Eifelstadt und nutzten den freien Tag zu einem gemütlichen Bummel entlang der prall gefüllten Stände. Wie in jedem Jahr waren Spielsachen und Kleidung der Renner. Aber auch Elektroartikel, Küchenutensilien, Schmuck, Schuhe, Gartenartikel, Bücher, Kassetten, Schallplatten und vieles mehr fanden meist nach einigem Handeln einen neuen Besitzer. Die jungen Besucher kamen außerdem beim Kinderschminken, Karussellfahren und Trampolinspringen voll auf ihre Kosten.

Die meistens Trödler freuten sich am Abend über die gefüllte Kasse, so auch Tina Schumacher aus Mayen, die zum ersten Mal beim Trödelmarkt dabei war: "Das hat sich gelohnt und vor allem sehr viel Spaß gemacht. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei", sagte sie nach ihrem Debüt zufrieden. Traditionell kürte am Montag die Marktkommission den Trödelkönig. In diesem Jahr können sich gleich zwei Nachwuchsverkäufer über die Auszeichnung freuen: Die achtjährige Laura Sofie Sekouri und der elfjährige Jonas Windheuser wurden für ihren besonders schönen Stand und ihre ausgefallene Aufmachung mit einer Prämie von 10 Euro, einem Wasserball und einer Freikarte für das Mayener Nettebad belohnt.

Von unserer Mitarbeiterin Katrin Weber

Messe in Andernach: Schöner Garten ist keine Hexerei

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Andernach - Ein schöner Garten ist keine Hexerei, sondern das Ergebnis von Arbeit, Erfahrung und natürlichen Gegebenheiten. Wer sich hierzu anregen und ermutigen lassen wollte, der besuchte am Pfingstwochenende die Haus- und Gartenmesse Mittelrhein, die zum elften Mal in Andernach stattfand.

In der Mittelrheinhalle und auf einer erweiterte Fläche in den Rheinanlagen präsentierten mehr als 200 Aussteller ihre Angebote. Ständiger Begleiter aller Beteiligten war das Wetter. Messeleiter Jürgen Bürschel schaute am Aufbautag ständig in der Wetter-App seines Handys nach, um aktuelle Daten zu bekommen. Die Aussichten waren von Skepsis und Zuversicht geprägt. Ein kühler und trockener, am Nachmittag sogar sonniger Samstag gilt in der Branche eher als Aufwärmtag für den Sonntag und Montag, an dem der Besucherandrang erwartet wird. Bürschel zog am Montagnachmittag Bilanz: "Wir sind durchweg zufrieden." Der starke Sonntag habe den wegen des Wetters eher mäßig ausgefallenen Montag ausgeglichen.

Der Veranstalter hatte Unternehmen ausgewählt, die den interessierten Laien und den Fachmann gleichermaßen ansprachen. Die offizielle Eröffnung der Messe erfolgte auf dem Ledersofa eines Ausstellers, der erstmals in Andernach vertreten war. Platz genommen hatten Oberbürgermeister Achim Hütten, Bürgermeister Claus Peitz, Christian Heller und Kristina Neizert von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie Marius Müller und Jürgen Bürschel vom Veranstalter MesseCom. Das Sextett versicherte, gut zusammenzuarbeiten und startete den üblichen Messerundgang.

Erster Blickfang war ein Framo des Typs Barkas. Es handelte sich um einen Kleinlastwagen, Baujahr 1959, 900 Kubikzentimeter Hubraum, 28 PS, Zweitakter, hergestellt in Hainichen, Sachsen. Dem Besitzer kam es allerdings vor allem darauf an, Spanndecken zu verkaufen, die er im Laderaum des Wagens präsentierte.

Erstmals waren Fische im Angebot; eine Firma aus Bad Camberg zeigte Koi- und Teichfische, Teichzubehör und Futter. Die Stadt Andernach ließ einen Lkw-Anhänger in die Rheinanlagen rollen, bepflanzt nach den Vorgaben der "Essbaren Stadt". Wer sich im Garten den Rücken krumm gehackt hat, ist vielleicht angewiesen auf die Wellness- und Gesundheitsapparate, die ebenfalls zur Messe gehörten, beispielsweise ein medizinisches Massagesystem für die Wirbelsäule und Infrarotkabinen (anstelle von Saunen).

Das Auge möchte auch verwöhnt werden. Und so war eine ganze Reihe von Ausstellern vor allem um Ästhetik und Schönheit in Haus und Garten bemüht. Bettina Baltes und Kerstin Zurek gehörten dazu: Zwei junge Andernacher Unternehmerinnen, die sich erstmals auf dieser Messe zeigten und Raumausstattung zu ihrem Thema hatten. Etwa ein Viertel der Aussteller, so berichtete Marius Müller im RZ-Gespräch, waren Newcomer. Zu ihnen zählte Matthias Junker aus Herbolzheim an der Jagst. Unikate aus Eisen und Stahl waren bei ihm zu bekommen. Günter Krauß bot Tischdekoration für die Candle-Light-Party an, kleine, hübsch bedruckte Bögen, die sich zu einem Schirm um jedes Teelicht falten lassen. Wer beim Anblick von Fabian Schellong auf den Begriff "Wurzel-Sepp" gekommen wäre, hätte nicht ganz falsch gelegen. Der junge Mann aus Willich bei Düsseldorf verkaufte ein großes Sortiment von Blumenzwiebeln, Knollen und - Wurzeln.

Eine Shuttle-Bahn verband im 30-Minuten-Takt ein Einkaufszentrum mit dem Messegelände. Spielplatz, Fachvorträge, Imbiss- und Getränkestände: Das Rahmenprogramm trug zum Erlebnistag bei. Eine Sprechstunde mit Pflanzenexpertin Heike Boomgarden gab es kostenlos.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Kreis MYK: Im Notfall muss es ohne moderne Technik gehen

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Kreis MYK - Plötzlich geht gar nichts mehr. Der Computer findet keine Internetseiten, und E-Mails schickt er auch nicht ab. Das Telefon und auch das Handy sind tot. Die Kommunikationstechnik versagt den Dienst - und das in dieser hoch technisierten Welt.

Ein Horrorszenario, das das Zeug zu einem Hollywood-Film hätte. Im Siegerland ist dieses Szenario vor einiger Zeit Realität geworden. Für mehrere Tage fielen wegen eines Brandes in einer Siegener Telekom-Vermittlungsstelle das Internet sowie das Fest- und Mobilfunknetz komplett aus. Was würde passieren, wenn sich etwas ähnliches in unserer Region ereignete? Die Rhein-Zeitung hat nachgefragt.

Gerade dort, wo jede Minute zählt, ist die moderne Kommunikation heute unerlässlich. Doch was, wenn man zum Beispiel die Polizei nicht einfach anrufen kann? "Wir fahren in solchen Fällen verstärkt Streife in den betroffenen Gebieten, um dem Bürger unmittelbar als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen", sagt Helmut Zirfas, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Koblenz. Die Polizei informiert die Bürger in solchen Fällen auch über das Radio oder das Fernsehen darüber, wie die Beamten alternativ zu erreichen sind. Wenn nur das Telefonnetz an einer Dienststelle ausgefallen ist und nicht im gesamten Gebiet, werden Anrufe automatisch auf eine zentrale Leitstelle der Polizei weitergeleitet. Zur internen Kommunikation steht den Beamten der Digitalfunk zur Verfügung, den auch Feuerwehren, Rettungsdienste und der Katastrophenschutz nutzen und der unabhängig vom Telefonnetz funktioniert.

Und im Krankenhaus, wo Patientendaten heutzutage auch digital verwaltet werden? Die Verfügbarkeit der Daten im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Mayen wäre erst einmal nicht beeinträchtigt - außer die Daten liegen am Kemperhof in Koblenz. Denn beide Standorte des Gemeinschaftsklinikums haben separate Datenbanken. Sollten im Notfall Daten aus Koblenz in Mayen benötigt werden, käme nach Angaben von Peter Lampmann, Leiter der EDV-Abteilung des Gemeinschaftsklinikum, zur Übermittlung die gute alte Papierform zum Einsatz. Zur Kommunikation liegen an verschiedenen Stellen auch Handys bereit, mit denen telefoniert werden kann - sofern das Handynetz funktioniert.

Auch die Banken und Sparkassen sind heute auf die Telekommunikationstechnik angewiesen. Bei der Kreissparkasse Mayen stünden die Systeme bei einem Ausfall der Netze wahrscheinlich erst einmal still, sagt Miriam Willberger vom Marketing der Kreissparkasse. An Bargeld sollen die Kunden aber auch in einem solchen Fall noch kommen, und auch andere Dienstleistungen sollen sie in Anspruch nehmen können. Wie die Notfallpläne genau aussehen, da will sich die Kreissparkasse aber nicht in die Karten schauen lassen.

Die Angst, dass es nach dem Ausfall der Kommunikationsnetze im Zweifel auch schwierig ist, im Falle eines zusätzlichen Stromausfalls Hilfe zu bekommen, ist nach Aussagen des Grundversorgers RWE unbegründet. Die Mitarbeiter, die bei einer Störung ausrücken, sind laut Pressesprecherin Gabi Press über Sammelpunkte und dort über ein internes Telefonnetz erreichbar. Fällt der Strom aus, sollten Kunden sich bei ihrer Polizei oder Feuerwehr melden. Die verfügen nach Angaben des Stromversorgers über gesicherte Kommunikationswege zu RWE, die unabhängig vom Telefonnetz funktionieren.

Für Unternehmen ist ein solcher Ausfall ebenfalls schmerzhaft. Rathscheck Schiefer aus Mayen hat sich deshalb intern mit zwei Telefonleitungen ins Unternehmen und zwei Rechenzentren abgesichert. Bei einem Brand in der Vermittlungsstelle würde das im Zweifel aber auch nicht helfen, denkt Dirk Ackermann von Rathscheck. Zumindest die Arbeiten im Bergwerk könnten aber weitergehen: "Wir haben sogenannte Induktionstelefone als Nottelefone. Funkgeräte funktionieren unter Tage nämlich nicht", erklärt Ackermann. Wer bei diesen Telefonen an der Kurbel dreht, erhält sogar ohne Strom Verbindung zu allen anderen angeschlossenen Geräten. Eine alte Technik, die in einem solchen Horrorszenario Gold wert ist.

Von unserem Reporter Johannes Bebermeier

Natur-Rowdys stören Ruhe der Thürer Wiesen

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Thür - Wird im als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereich der Thürer Wiesen, einem einzigartigen Lebensraum für Amphibien und Wasservögel, verbotenerweise geangelt? Hinweise darauf haben Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) in der Vergangenheit bereits häufiger in den Weihern gefunden.

Zum Beispiel im vergangenen Jahr: Da entdeckte Karl-Heinz Theisen, der sich regelmäßig um den Ablauf der Teiche kümmert, ein junges Teichhuhn. Das Tier hatte einen Angelhaken verschluckt und war daran zugrunde gegangen. "Ich finde regelmäßig Angelhaken und Dosen mit Ködern", berichtet der ehemalige Landespflegebeauftragte der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz.

Vor einiger Zeit hatte der 69-jährige naturverbundene Rentner aus Kruft eine Sporttasche und eine Angelrute gefunden und sichergestellt. "In den Thürer Wiesen wird geangelt", ist sich das ehemalige Nabu-Vorstandsmitglied sicher. "Zudem ist auch oft die Ufervegetation ganz platt getrampelt", berichtet Theisen, der oft morgens früh in diesem Gebiet unterwegs ist. Vor wenigen Tagen wurde neben dem Beobachtungsstand des Nabu am nördlichen Weiher sogar ein Schlauchboot mit Zubehör sichergestellt. Am selben Tag wurden Hinweise auf ein Stellnetz gefunden, das wohl mit dem Boot ausgebracht wurde.

Die Auswirkungen einer solchen Aktion sind fatal, weil sich Tiere wie Ringelnatter und Zwergtaucher, der bereits seit einiger Zeit im oberen Weiher nicht mehr gesehen wurde, darin verfangen können und qualvoll ertrinken. Für die brütenden Blesshühner, Teichhühner und andere Tiere stellen solche Aktionen eine erhebliche Störung dar.

Der Nabu hat bei der Polizei in Mayen inzwischen Strafanzeige erstattet. Und auch die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz wolle handeln, sagt Martin Gasteyer. Bei der Kripo in Mayen soll eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegebenenfalls eine weitere wegen fischereirechtlicher Verstöße erstattet werden, teilt der Mitarbeiter aus dem Büro des Landrats mit.

"Angeln ist im Naturschutzgebiet grundsätzlich verboten", informiert die Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe Mayen und Umgebung, Margot Bechtoldt. "Wir bitten Spaziergänger, auf illegale Angler zu achten, damit sie zur Anzeige gebracht werden können." Sorgen bereiten den Naturfreunden auch nicht angeleinte Hunde. So hat Karl-Heinz Theisen schon öfter Hundehalter beobachtet, die Stöckchen in das Gewässer werfen, die der Vierbeiner apportieren soll. "Es ist wichtig, dass Menschen die Natur mit Respekt und Rücksicht behandeln, statt das Naturschutzgebiet für ihr eigenes Vergnügen zu nutzen", sagt Theisen. Und mit Blick auf die Brutzeit ergänzt Margot Bechtoldt: "Gerade in der Zeit zwischen April und Juli sind die Thürer Wiesen auch Wochenstube für unterschiedliche Vogelarten." Gold- und Rohrammer, Sumpf- und Teichrohrsänger und viele andere brüten inzwischen regelmäßig in den geschützten Flächen, ebenso verschiedene Eulenarten wie Waldohr- oder Schleiereule. Darüber hinaus bieten die Thürer Wiesen vielen seltenen Durchzüglern Rastmöglichkeiten auf ihrem Weg vom und in den Süden. "Sogar Weißstörche und Kraniche rasten in dem Feuchtgebiet", weiß Ornithologe Karl-Heinz Euskirchen, der Zweite Vorsitzende der Mayener Nabu-Ortsgruppe. Neben den Vögeln nutzen zudem zahlreiche seltene Amphibienarten wie Kreuz- und Wechselkröten die Feuchtflächen als Lebensraum und pflanzen sich dort fort.

Die Einzigartigkeit der Thürer Wiesen erkannten Naturschützer Anfang der 1980er-Jahre. Auf Initiative des Nabu wurde 1987 der Antrag gestellt, insgesamt 26 Hektar der Thürer Wiesen in der ausgeräumten Landschaft zwischen Maifeld und Pellenz als Naturschutzgebiet auszuweisen. Die Pflege erfolgt nach einem im Jahr 1993 aufgestellten Pflege- und Entwicklungsplan durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell


Zwei Chorverbände bekommen MYK-Kulturförderpreis

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Plaidt/Kreis MYK - Der 16. Kulturförderpreis des Landkreises Mayen-Koblenz ist in diesem Jahr an zwei Preisträger vergeben worden: Ausgezeichnet wurden die Kreis-Chorverbände Mayen und Rhein-Mosel.

Die Plaidter Hummerichhalle war am späten Nachmittag ein lichter Raum und ein angemessener Ort für die zu einer Tradition entwickelte Veranstaltung. Schon das Eingangslied "Singen macht Spaß", das der Kinder- und Jugendchor Plaidt unter der Leitung von Ingeborg Müller-Fetik vortrug, hob die Stimmung der etwa 180 Gäste. Unter den Zuhörern waren zahlreiche Kommunalpolitiker wie die Landtagsabgeordnete Hedi Thelen und der Vertreter der Hausherrn, Ortsbürgermeister Wilhelm Anheier. Die 33 Kinder verbreiteten eine unverkrampfte Atmosphäre, die bis zum Schluss anhalten sollte.

Landrat Alexander Saftig, der zu diesem Anlass von Monika Hoffmann begleitet wurde, hielt die Laudatio auf die Preisträger und bewertete den Chorgesang als Gemeinschaft stiftende Aufgabe. Im Kreis-Chorverband Mayen sind 23 Männer-, 8 Frauen- und 19 gemischte Chöre sowie elf Jugend- und Kinderchöre organisiert. Die Zahlen für den Kreis-Chorverband Rhein-Mosel lauten: 23 Männer-, sechs Frauen- und sieben gemischte Chöre, außerdem vier Kinder- oder Jugendchöre. Beide Verbände waren von 1982 bis 1993 vereint. Doch ein zu hoher Aufwand für unentgeltlich tätige Funktionäre und lange gewachsene Gewohnheiten führten zu einer Trennung, die heute nicht mehr wehtut.

Das Motto "Kultur ist gut für unsere Region" wird von den beiden Sponsoren des Kulturförderpreises beherzigt. Die Kreissparkasse Mayen, vertreten durch Karl-Josef Esch, und die Sparkasse Koblenz, vertreten durch Matthias Nester, stifteten je 1500 Euro an die Preisträger. Landrat Saftig betonte: "Ohne unsere Sparkassen wäre uns Kulturförderung in dieser Form nicht möglich." Die Vorsitzenden der Preisträger, Peter Weiler (Mayen) und Joachim Rünz (Rhein-Mosel), bekamen Urkunden und Schecks überreicht. Sie schienen gerührt vom Augenblick. Beide dankten für die ideelle und finanzielle Unterstützung, die einen "Schub in die Zukunft bedeutet", wie Weiler sagte.

Ein solcher Tag bleibt den Beteiligten auch deshalb in Erinnerung, weil neben dem Kinderchor zum Auftakt zwei weitere Chöre ihren Auftritt hatten. Der Männerchor Ars Musica aus Ochtendung sang drei Lieder, darunter "Vineta" von Ignatz Heim. Die Leitung hatte Chordirektor Marco Herbert. Der Gemischte Chor GV Germania 1870 aus Vallendar sang unter anderem "Hab mein Wagen vollgeladen" von Heinz Lemmermann; die Leitung hatte Chordirektor Tristan Kusper.

Kusper war es auch, der den musikalischen Ausklang leitete und dabei mehr als 80 Sänger der beiden Chöre zum Sängerspruch des Chorverbandes Rheinland-Pfalz "Du Land der Burgen" animierte. Spontan erhoben sich die übrigen Gäste von ihren Plätzen und sangen mit.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Mehr als 500 Stände beim Mayener Pfingstmarkt

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Mayen - Das Fazit für den Pfingsttrödelmarkt fällt sehr gespalten aus: Während am Pfingstsonntag bei angenehmen Temperaturen und Sonnenschein Tausende Besucher in die Eifelstadt Mayen strömten und an den rund 500 Hobby- und 70 Profitrödelständen manche Schnäppchen machen konnten, fiel der Pfingstmarkt am Montag buchstäblich ins Wasser.

So war auch das Fazit des Marktmeister Horst Krämer eindeutig: "Den Montag lassen wir mal lieber außen vor." Denn nur wenige Hartgesottene trotzten am Montag dem nasskalten Wetter und versprühten Optimismus, so gut es ging. Daniel Paaßen aus Wachtburg sagte schmunzelnd: "Ich glaube, wer heute bei dem Wetter aufbaut, muss ein Optimist sein."

Positiv gestimmt waren auch die Geschwister Melanie, Verena und Domenik Nöthen, die einen der Hobbytrödelstände in der Marktstraße besetzt hatten: "Wir hätten eigentlich gedacht, dass es noch schlechter laufen würde. Wir sind ganz zufrieden", sagten sie über ihren Umsatz. Ein völlig anderes Bild ergab der Pfingstsonntag. Bereits in den frühen Morgenstunden herrschte dichtes Gedränge beim Aufbau, und alle der 500 begehrten Plätze waren besetzt. Um die Mittagszeit strömten dann auch immer mehr Besucher in die Eifelstadt und nutzten den freien Tag zu einem gemütlichen Bummel entlang der prall gefüllten Stände. Wie in jedem Jahr waren Spielsachen und Kleidung der Renner. Aber auch Elektroartikel, Küchenutensilien, Schmuck, Schuhe, Gartenartikel, Bücher, Kassetten, Schallplatten und vieles mehr fanden meist nach einigem Handeln einen neuen Besitzer. Die jungen Besucher kamen außerdem beim Kinderschminken, Karussellfahren und Trampolinspringen voll auf ihre Kosten.

Die meistens Trödler freuten sich am Abend über die gefüllte Kasse, so auch Tina Schumacher aus Mayen, die zum ersten Mal beim Trödelmarkt dabei war: "Das hat sich gelohnt und vor allem sehr viel Spaß gemacht. Beim nächsten Mal bin ich wieder dabei", sagte sie nach ihrem Debüt zufrieden. Traditionell kürte am Montag die Marktkommission den Trödelkönig. In diesem Jahr können sich gleich zwei Nachwuchsverkäufer über die Auszeichnung freuen: Die achtjährige Laura Sofie Sekouri und der elfjährige Jonas Windheuser wurden für ihren besonders schönen Stand und ihre ausgefallene Aufmachung mit einer Prämie von 10 Euro, einem Wasserball und einer Freikarte für das Mayener Nettebad belohnt.

Von unserer Mitarbeiterin Katrin Weber

Messe in Andernach: Schöner Garten ist keine Hexerei

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Andernach - Ein schöner Garten ist keine Hexerei, sondern das Ergebnis von Arbeit, Erfahrung und natürlichen Gegebenheiten. Wer sich hierzu anregen und ermutigen lassen wollte, der besuchte am Pfingstwochenende die Haus- und Gartenmesse Mittelrhein, die zum elften Mal in Andernach stattfand.

In der Mittelrheinhalle und auf einer erweiterte Fläche in den Rheinanlagen präsentierten mehr als 200 Aussteller ihre Angebote. Ständiger Begleiter aller Beteiligten war das Wetter. Messeleiter Jürgen Bürschel schaute am Aufbautag ständig in der Wetter-App seines Handys nach, um aktuelle Daten zu bekommen. Die Aussichten waren von Skepsis und Zuversicht geprägt. Ein kühler und trockener, am Nachmittag sogar sonniger Samstag gilt in der Branche eher als Aufwärmtag für den Sonntag und Montag, an dem der Besucherandrang erwartet wird. Bürschel zog am Montagnachmittag Bilanz: "Wir sind durchweg zufrieden." Der starke Sonntag habe den wegen des Wetters eher mäßig ausgefallenen Montag ausgeglichen.

Der Veranstalter hatte Unternehmen ausgewählt, die den interessierten Laien und den Fachmann gleichermaßen ansprachen. Die offizielle Eröffnung der Messe erfolgte auf dem Ledersofa eines Ausstellers, der erstmals in Andernach vertreten war. Platz genommen hatten Oberbürgermeister Achim Hütten, Bürgermeister Claus Peitz, Christian Heller und Kristina Neizert von der städtischen Wirtschaftsförderungsgesellschaft sowie Marius Müller und Jürgen Bürschel vom Veranstalter MesseCom. Das Sextett versicherte, gut zusammenzuarbeiten und startete den üblichen Messerundgang.

Erster Blickfang war ein Framo des Typs Barkas. Es handelte sich um einen Kleinlastwagen, Baujahr 1959, 900 Kubikzentimeter Hubraum, 28 PS, Zweitakter, hergestellt in Hainichen, Sachsen. Dem Besitzer kam es allerdings vor allem darauf an, Spanndecken zu verkaufen, die er im Laderaum des Wagens präsentierte.

Erstmals waren Fische im Angebot; eine Firma aus Bad Camberg zeigte Koi- und Teichfische, Teichzubehör und Futter. Die Stadt Andernach ließ einen Lkw-Anhänger in die Rheinanlagen rollen, bepflanzt nach den Vorgaben der "Essbaren Stadt". Wer sich im Garten den Rücken krumm gehackt hat, ist vielleicht angewiesen auf die Wellness- und Gesundheitsapparate, die ebenfalls zur Messe gehörten, beispielsweise ein medizinisches Massagesystem für die Wirbelsäule und Infrarotkabinen (anstelle von Saunen).

Das Auge möchte auch verwöhnt werden. Und so war eine ganze Reihe von Ausstellern vor allem um Ästhetik und Schönheit in Haus und Garten bemüht. Bettina Baltes und Kerstin Zurek gehörten dazu: Zwei junge Andernacher Unternehmerinnen, die sich erstmals auf dieser Messe zeigten und Raumausstattung zu ihrem Thema hatten. Etwa ein Viertel der Aussteller, so berichtete Marius Müller im RZ-Gespräch, waren Newcomer. Zu ihnen zählte Matthias Junker aus Herbolzheim an der Jagst. Unikate aus Eisen und Stahl waren bei ihm zu bekommen. Günter Krauß bot Tischdekoration für die Candle-Light-Party an, kleine, hübsch bedruckte Bögen, die sich zu einem Schirm um jedes Teelicht falten lassen. Wer beim Anblick von Fabian Schellong auf den Begriff "Wurzel-Sepp" gekommen wäre, hätte nicht ganz falsch gelegen. Der junge Mann aus Willich bei Düsseldorf verkaufte ein großes Sortiment von Blumenzwiebeln, Knollen und - Wurzeln.

Eine Shuttle-Bahn verband im 30-Minuten-Takt ein Einkaufszentrum mit dem Messegelände. Spielplatz, Fachvorträge, Imbiss- und Getränkestände: Das Rahmenprogramm trug zum Erlebnistag bei. Eine Sprechstunde mit Pflanzenexpertin Heike Boomgarden gab es kostenlos.

Von unserem Mitarbeiter Axel Holz

Kreis MYK: Im Notfall muss es ohne moderne Technik gehen

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Kreis MYK - Plötzlich geht gar nichts mehr. Der Computer findet keine Internetseiten, und E-Mails schickt er auch nicht ab. Das Telefon und auch das Handy sind tot. Die Kommunikationstechnik versagt den Dienst - und das in dieser hoch technisierten Welt.

Ein Horrorszenario, das das Zeug zu einem Hollywood-Film hätte. Im Siegerland ist dieses Szenario vor einiger Zeit Realität geworden. Für mehrere Tage fielen wegen eines Brandes in einer Siegener Telekom-Vermittlungsstelle das Internet sowie das Fest- und Mobilfunknetz komplett aus. Was würde passieren, wenn sich etwas ähnliches in unserer Region ereignete? Die Rhein-Zeitung hat nachgefragt.

Gerade dort, wo jede Minute zählt, ist die moderne Kommunikation heute unerlässlich. Doch was, wenn man zum Beispiel die Polizei nicht einfach anrufen kann? "Wir fahren in solchen Fällen verstärkt Streife in den betroffenen Gebieten, um dem Bürger unmittelbar als Ansprechpartner zur Verfügung zu stehen", sagt Helmut Zirfas, Pressesprecher des Polizeipräsidiums Koblenz. Die Polizei informiert die Bürger in solchen Fällen auch über das Radio oder das Fernsehen darüber, wie die Beamten alternativ zu erreichen sind. Wenn nur das Telefonnetz an einer Dienststelle ausgefallen ist und nicht im gesamten Gebiet, werden Anrufe automatisch auf eine zentrale Leitstelle der Polizei weitergeleitet. Zur internen Kommunikation steht den Beamten der Digitalfunk zur Verfügung, den auch Feuerwehren, Rettungsdienste und der Katastrophenschutz nutzen und der unabhängig vom Telefonnetz funktioniert.

Und im Krankenhaus, wo Patientendaten heutzutage auch digital verwaltet werden? Die Verfügbarkeit der Daten im St.-Elisabeth-Krankenhaus in Mayen wäre erst einmal nicht beeinträchtigt - außer die Daten liegen am Kemperhof in Koblenz. Denn beide Standorte des Gemeinschaftsklinikums haben separate Datenbanken. Sollten im Notfall Daten aus Koblenz in Mayen benötigt werden, käme nach Angaben von Peter Lampmann, Leiter der EDV-Abteilung des Gemeinschaftsklinikum, zur Übermittlung die gute alte Papierform zum Einsatz. Zur Kommunikation liegen an verschiedenen Stellen auch Handys bereit, mit denen telefoniert werden kann - sofern das Handynetz funktioniert.

Auch die Banken und Sparkassen sind heute auf die Telekommunikationstechnik angewiesen. Bei der Kreissparkasse Mayen stünden die Systeme bei einem Ausfall der Netze wahrscheinlich erst einmal still, sagt Miriam Willberger vom Marketing der Kreissparkasse. An Bargeld sollen die Kunden aber auch in einem solchen Fall noch kommen, und auch andere Dienstleistungen sollen sie in Anspruch nehmen können. Wie die Notfallpläne genau aussehen, da will sich die Kreissparkasse aber nicht in die Karten schauen lassen.

Die Angst, dass es nach dem Ausfall der Kommunikationsnetze im Zweifel auch schwierig ist, im Falle eines zusätzlichen Stromausfalls Hilfe zu bekommen, ist nach Aussagen des Grundversorgers RWE unbegründet. Die Mitarbeiter, die bei einer Störung ausrücken, sind laut Pressesprecherin Gabi Press über Sammelpunkte und dort über ein internes Telefonnetz erreichbar. Fällt der Strom aus, sollten Kunden sich bei ihrer Polizei oder Feuerwehr melden. Die verfügen nach Angaben des Stromversorgers über gesicherte Kommunikationswege zu RWE, die unabhängig vom Telefonnetz funktionieren.

Für Unternehmen ist ein solcher Ausfall ebenfalls schmerzhaft. Rathscheck Schiefer aus Mayen hat sich deshalb intern mit zwei Telefonleitungen ins Unternehmen und zwei Rechenzentren abgesichert. Bei einem Brand in der Vermittlungsstelle würde das im Zweifel aber auch nicht helfen, denkt Dirk Ackermann von Rathscheck. Zumindest die Arbeiten im Bergwerk könnten aber weitergehen: "Wir haben sogenannte Induktionstelefone als Nottelefone. Funkgeräte funktionieren unter Tage nämlich nicht", erklärt Ackermann. Wer bei diesen Telefonen an der Kurbel dreht, erhält sogar ohne Strom Verbindung zu allen anderen angeschlossenen Geräten. Eine alte Technik, die in einem solchen Horrorszenario Gold wert ist.

Von unserem Reporter Johannes Bebermeier

Natur-Rowdys stören Ruhe der Thürer Wiesen

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Thür - Wird im als Naturschutzgebiet ausgewiesenen Bereich der Thürer Wiesen, einem einzigartigen Lebensraum für Amphibien und Wasservögel, verbotenerweise geangelt? Hinweise darauf haben Mitglieder des Naturschutzbundes (Nabu) in der Vergangenheit bereits häufiger in den Weihern gefunden.

Zum Beispiel im vergangenen Jahr: Da entdeckte Karl-Heinz Theisen, der sich regelmäßig um den Ablauf der Teiche kümmert, ein junges Teichhuhn. Das Tier hatte einen Angelhaken verschluckt und war daran zugrunde gegangen. "Ich finde regelmäßig Angelhaken und Dosen mit Ködern", berichtet der ehemalige Landespflegebeauftragte der Kreisverwaltung Mayen-Koblenz.

Vor einiger Zeit hatte der 69-jährige naturverbundene Rentner aus Kruft eine Sporttasche und eine Angelrute gefunden und sichergestellt. "In den Thürer Wiesen wird geangelt", ist sich das ehemalige Nabu-Vorstandsmitglied sicher. "Zudem ist auch oft die Ufervegetation ganz platt getrampelt", berichtet Theisen, der oft morgens früh in diesem Gebiet unterwegs ist. Vor wenigen Tagen wurde neben dem Beobachtungsstand des Nabu am nördlichen Weiher sogar ein Schlauchboot mit Zubehör sichergestellt. Am selben Tag wurden Hinweise auf ein Stellnetz gefunden, das wohl mit dem Boot ausgebracht wurde.

Die Auswirkungen einer solchen Aktion sind fatal, weil sich Tiere wie Ringelnatter und Zwergtaucher, der bereits seit einiger Zeit im oberen Weiher nicht mehr gesehen wurde, darin verfangen können und qualvoll ertrinken. Für die brütenden Blesshühner, Teichhühner und andere Tiere stellen solche Aktionen eine erhebliche Störung dar.

Der Nabu hat bei der Polizei in Mayen inzwischen Strafanzeige erstattet. Und auch die Kreisverwaltung Mayen-Koblenz wolle handeln, sagt Martin Gasteyer. Bei der Kripo in Mayen soll eine Anzeige wegen Verstoß gegen das Bundesnaturschutzgesetz und gegebenenfalls eine weitere wegen fischereirechtlicher Verstöße erstattet werden, teilt der Mitarbeiter aus dem Büro des Landrats mit.

"Angeln ist im Naturschutzgebiet grundsätzlich verboten", informiert die Vorsitzende der Nabu-Ortsgruppe Mayen und Umgebung, Margot Bechtoldt. "Wir bitten Spaziergänger, auf illegale Angler zu achten, damit sie zur Anzeige gebracht werden können." Sorgen bereiten den Naturfreunden auch nicht angeleinte Hunde. So hat Karl-Heinz Theisen schon öfter Hundehalter beobachtet, die Stöckchen in das Gewässer werfen, die der Vierbeiner apportieren soll. "Es ist wichtig, dass Menschen die Natur mit Respekt und Rücksicht behandeln, statt das Naturschutzgebiet für ihr eigenes Vergnügen zu nutzen", sagt Theisen. Und mit Blick auf die Brutzeit ergänzt Margot Bechtoldt: "Gerade in der Zeit zwischen April und Juli sind die Thürer Wiesen auch Wochenstube für unterschiedliche Vogelarten." Gold- und Rohrammer, Sumpf- und Teichrohrsänger und viele andere brüten inzwischen regelmäßig in den geschützten Flächen, ebenso verschiedene Eulenarten wie Waldohr- oder Schleiereule. Darüber hinaus bieten die Thürer Wiesen vielen seltenen Durchzüglern Rastmöglichkeiten auf ihrem Weg vom und in den Süden. "Sogar Weißstörche und Kraniche rasten in dem Feuchtgebiet", weiß Ornithologe Karl-Heinz Euskirchen, der Zweite Vorsitzende der Mayener Nabu-Ortsgruppe. Neben den Vögeln nutzen zudem zahlreiche seltene Amphibienarten wie Kreuz- und Wechselkröten die Feuchtflächen als Lebensraum und pflanzen sich dort fort.

Die Einzigartigkeit der Thürer Wiesen erkannten Naturschützer Anfang der 1980er-Jahre. Auf Initiative des Nabu wurde 1987 der Antrag gestellt, insgesamt 26 Hektar der Thürer Wiesen in der ausgeräumten Landschaft zwischen Maifeld und Pellenz als Naturschutzgebiet auszuweisen. Die Pflege erfolgt nach einem im Jahr 1993 aufgestellten Pflege- und Entwicklungsplan durch die Struktur- und Genehmigungsdirektion Nord.

Von unserer Mitarbeiterin Elvira Bell

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