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Channel: Nachrichten aus den Regionen Andernach und Mayen
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Dank aufmerksamer Zeugin: Polizei vereitelt Tankbetrug

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Dank einer Bürgerin, die genau hinschaute, konnten Einsatzkräfte der Polizei Mayen eine Straftat schon im Versuchsstadium beenden und Hinweise zu weiteren Straftaten erlangen. Die Frau hatte beobachtet, wie zwei Männer auf dem Parkplatz eines Bekleidungsmarktes in Mayen ein schwarzes Klebeband auf die Kfz-Kennzeichen ihres Autos aufbrachten. Sie verständigte sofort die Polizei. Die Beamten konnten den Pkw dann an einer nahe gelegenen Tankstelle antreffen, wo er schon an einer der Tanksäulen stand. Bei der Überprüfung der beiden 32- und 34-jährigen Insassen und der Durchsuchung des Autos fanden die Polizisten neuwertige Ware, die den Verdacht ergaben, dass das Duo auch in Ladeniebstähle verwickelt ist. Bei anschließenden VernehmungeZeugin n wurden solche Taten laut Polizei auch eingeräumt.


Polch: Motorradfahrer auf A 48 tödlich verunglückt

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Wie die Autobahnpolizei Mendig mitteilte, war der 51-Jährige aus dem Raum Boppard gegen 18.53 Uhr gerade auf dem Heimweg. Er hatte zusammen mit seiner Frau ein Motorrad bei einem Händler abgeholt und war mit dem Gefährt unterwegs, während seine Gattin ihm mit dem Auto folgte.

Aus noch ungeklärter Ursache machte das Zweirad plötzlich einen Satz und kam nach links von der Fahrbahn ab. Es prallte gegen die Mitteleitplanke, wo der Fahrer liegen blieb. Anschließend schleuderte es nach rechts und rutschte in den Straßengraben. 

Der Motorradfahrer musste noch auf der Autobahn reanimiert werden. Er wurde in eine Koblenzer Klinik gebracht, wo er verstarb. Nach Angaben der Polizei steht noch nicht fest, ob ein technischer Defekt oder ein Fahrfehler den Unfall ausgelöst hat. Das soll durch ein Gutachten geklärt werden.

Weitere Personen waren an dem Unfall nicht beteiligt. Die Frau des Motorradfahrers erlitt einen Schock.

 

Cabriofahrer durch Dach seines Wagens geschleudert

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Der 28-Jährige aus der Verbandsgemeinde Maifeld war am Mittwochmorgen gegen 5.20 Uhr auf der Koblenzer Straße in Ochtendung in Richtung Bassenheim unterwegs. Am Ortsausgang überholte er  den Pkw eines vor ihm fahrenden 55-jährigen Maifelders. Beim Wiedereinscheren berührte das Cabrio eine Verkehrsinsel, es geriet ins Schleudern und überschlug sich.

Der Fahrer wurde durch das Faltdach des Autos nach draußen geschleudert und erlitt hierbei schwere Verletzungen. Nach derzeitigem Ermittlungsstand geht die Polizei davon aus, dass er nicht angeschnallt war. Den Materialschaden schätzten die Beamten auf 3000 Euro.

 

 

 

Andernach: Noch keine Spur der Vermissten [Update]

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Ralf Schomisch von der PI Andernach erklärt am Dienstag auf RZ-Anfrage: "Elena Wolf ist immer noch spurlos verschwunden." Die Polizei habe das Stadtgebiet weitgehend durchkämmt,  alle Krankenhäuser in der Region, alle Taxi- und Busunternehmen abgefragt. "Gezielte Suchmaßnahmen gibt es nicht, weil wir nicht wissen, wo", erklärt Schomisch.

Die 63-Jährige leidet an fortgeschrittener Demenz und ist auf Medikamente und Hilfe angewiesen. In den vergangenen Monaten ist sie öfter verschwunden, aber immer nach drei bis fünf Stunden irgendwo im Stadtgebiet aufgefallen, sodass sie nach Hause gebracht werden konnte. "Im Moment hatten wir Probleme wegen dem Michelsmarkt", sagt Schomisch. In den Menschenmengen fallen einzelne Personen weniger auf. Elena Wolf lebt bislang allein und wir von Angehörigen und Pflegekräften betreut.

Bis in die frühen Morgenstunden des Montags wurde nach der Vermissten gesucht. Dabei wurde auch ein Personenspürhund eingesetzt. Er verfolgte die Fährte von ihrer Wohnung in der Südstadt bis in die Andernacher Innenstadt. Im Bereich Krankenhaus/Stadtmauer verlor er die Fährte. Die Hoffnung, dass Elena Wolf Passanten im Stadtgebiet auffällt und der Polizei als hilflose Person gemeldet wird, hat sich bislang nicht erfüllt. Deshalb haben sich Polizei und Angehörige zur Öffentlichkeitsfahndung entschlossen.

Elena Wolf wird wie folgt beschrieben: 

- circa 170 cm groß und 75 kg schwer (normale Statur)

- glatte, graue bis hellbraune schulterlange Haare

- grünbraune Augen

- keine Brille

- geschwollene Unterschenkel und Füße

- trägt vermutlich einen Schlüsselbund um den Hals gehangen.

Die Polizei fragt: Wer weiß, wo sich Elena Wolf aufhält? Wer hat Elena Wolf seit Sonntagnachmittag gesehen oder mit ihr gesprochen? Wer hat die Vermisste beispielsweise als Anhalterin mitgenommen?

Vermutlich ist Elena Wolf bekleidet mit einer grauen Caprihose und einem beigefarbenen Strickpulli. Aufgrund ihrer Demenz verfügt sie über kein Auto. Sie ist aber körperlich in der Lage, mehrere Kilometer zu Fuß zurückzulegen. Inzwischen schließt die Polizei auch nicht aus, dass sie von Autofahrern mitgenommen wurde und den Raum Andernach verlassen haben könnte – konkrete Hinweise hierfür gibt es allerdings nicht.

Hinweise bitte an die Polizei Andernach, Tel. 02632/921-0, oder jede andere Polizeidienststelle.

Spektakulärer Einsatz bei Finzelberg

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Dabei wurde ein Einsatz beim Unternehmen Finzelberg geprobt: Dort brannte es, weil ein Lastwagen in Feuer geraten war. Um 14.35 geht der Notruf in der Feuerwache ein. Die Brandmeldeanlage des Unternehmens Finzelberg ist ausgelöst worden. Sofort gibt der Wachhabende Hausalarm und wenige Minuten später saust schon der erste Feuerwehrwagen durch die Koblenzer Straße zur Brandmeldezentrale im Eingangsbereich der Firma. Dort informiert ein Finzelberg-Mitarbeiter die Feuerwehrleute, dass es am neuen Versandgebäude brennen soll. Alle weiteren Einsatzfahrzeuge rücken über den Füllscheuerweg an.

Dichter Rauch quillt dort aus einem Lastwagen an einer der Verladerampen. Zahlreiche Besucher und Feuerwehrleute aus den Löschzügen der anderen Stadtteile können sehen, wie Hauptbrandmeister Paul Kraemer, Leiter des ersten Löschzuges der Kernstadtwehr, als Einsatzleiter die 34 ihm zur Verfügung stehenden Feuerwehrleute und die sieben Fahrzeuge koordiniert.

Da zwei Personen als vermisst gelten, machen sich zwei Trupps mit Atemschutzgeräten im Gebäude auf die Suche nach ihnen. Zur Unterstützung fährt die Drehleiter an eines der Fenster im Treppenhaus. Weitere Kräfte bemühen sich, den brennenden Lastwagen von zwei Seiten zu löschen, während eine Gruppe den Auftrag hat, mit einem sogenannten Wasserriegel zu verhindern, dass das Feuer auf die benachbarten Gebäude übergreift. Nachdem festgestellt wird, dass keine Personen im Gebäude sind, wird auch von der Drehleiter aus gelöscht. Besonders beeindruckend ist der Einsatz von Löschschaum, mit dem der Lastwagen eingehüllt wird.

Nach etwa 40 Minuten ist die Übung erfolgreich beendet. Auch zehn Betriebssanitäter und Mitglieder des Selbsthilfetrupps des Unternehmens beteiligten sich an dem Training. Sie haben im Ernstfall unter anderem die Aufgabe, die Tore für die Rettungskräfte zu öffnen und eine erste Wasserversorgung für die eintreffende Feuerwehr herzustellen. Als ortskundiger Mitarbeiter des Unternehmens hatte Oberbrandmeister Axel Weber, stellvertretender Leiter des zweiten Löschzuges der Kernstadt, die Übung gemeinsam mit den anderen Zugleitern ausgearbeitet.

Bei der anschließenden Manöverkritik im Gerätehaus erläuterte Wehrleiter Rainer Adams die Auswahl des Objektes für die Übung. So sei es beispielsweise wichtig, dass sich die Feuerwehrleute in großen neu errichteten Gebäuden auskennen. Außerdem ist das Unternehmen, das 1875 in Andernach gegründet wurde und Nahrungsergänzungsmittel sowie Pflanzenextrakte für die pharmazeutische Industrie erzeugt, einer der Partner der Freiwilligen Feuerwehr Andernach. Ebenso gehören dazu die Rhein-Mosel-Fachklinik und das St.-Nikolaus-Stiftshospital. Zehn Mitarbeiter von Finzelberg sind zudem Mitglieder der Feuerwehr.

Neben Wehrleiter Adams lobte auch Oberbürgermeister Achim Hütten die Feuerwehrleute. Die Übung sei sehr professionell ausgearbeitet und durchgeführt worden. Dabei betonte Hütten noch einmal, dass alle Feuerwehrleute ihren Dienst ehrenamtlich ausüben.

Silvin Müller

Ochtendung: Jetzt stehen beim Basalttagebau größere Sprengungen an

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Mitten in den Arbeiten wird es jetzt erneut spannend: Nachdem es bereits kleinere Sprengungen auf dem Areal gegeben hatte,  stehen nun größere an. Die erste erfolgt am Mittwoch, 16. Oktober. Die kleineren Flächensprengungen waren erforderlich, als die Rheinischen Provinzial Basalt- und Lavawerke (RPBL) den Abraum über den Basaltvorkommen großflächig abgetragen hat. Diese Sprengungen waren akustisch allerdings nicht wahrnehmbar. Nun werden größere Einsätze nötig. Ab Mittwoch können regelmäßig wöchentliche Sprengungen montags bis freitags zwischen 10 und 12 oder 13 bis 15 Uhr stattfinden. Die Bürgerinitiative Nettetal (BI) wird die Sprengtermine auf ihrer Internetseite veröffentlichen.

Die Zusammenarbeit zwischen dem Abbauunternehmen und der BI funktioniert hervorragend, wie die Vorsitzende Annette Lehnigk-Emden betont. Das zwischen der RPBL und der BI vereinbarte Monitoring verlaufe völlig transparent und offen. Auch der größte Teil der betroffenen Anwohner aus dem Bereich "Im Bergfrieden" und "Krufter Weg" in der Ortslage von Ochtendung sehe dem Abbau inzwischen gelassen entgegen. Das hat seinen Grund: Bei allen infrage kommenden Gebäuden habe man den derzeitigen Stand festgehalten und bei ausgesuchten Gebäuden ein Rissmonitoring vorgesehen. Dadurch können Veränderungen des Ursprungszustands nachgewiesen werden. Zudem werden bei den Sprengungen an fünf Standorten Sprengerschütterungsmessgeräte aufgestellt.

Die offizielle Eröffnung der Abbauanlagen ist im Frühjahr 2014 möglich. Thomas Blau, RPBL-Geschäftsführer erklärt: "Wir haben den Abbaubeginn für die Monate März/April eingeplant." Die Bauarbeiten liegen voll im Zeitplan. Der Stahlbau steht bereits komplett. Von der Kapelle an den "Drei Kreuzen" nahe der L 117 sind die mächtigen Silos bereits sichtbar. Die Aufbauten werden bald eingehaust. Die aufgeschütteten Halden ums Betriebsgelände herum werden mit heimischen Gehölzen bepflanzt - so sieht es ein Kultivierungsplan vor. Das Abbaugebiet wird über eine gesonderte Linksabbiegespur auf der L 117 erschlossen. Laut Plan gehören zum Bauvorhaben auch die Errichtung eines Werkstattgebäudes mit Büro- und Sozialräumen sowie einer Betriebstankstelle. Das komplette Betriebsgelände wurde inzwischen eingezäunt.

Durch die Initiative der BI wurde die Einrichtung einer flexiblen Pufferzone zwischen der Abbaukante und dem NSG-Nettetal erreicht; das heißt ein Abstand zum NSG am alten Steinbruch, Wiese/ Weide und im Norden zu alten Gehölzbeständen bis zu 50 Meter. Ansonsten gilt ein Mindestabstand der Abbaukante zum NSG-Nettetal von durchschnittlich 13 Meter.

Heinz Israel

Andernach/Mayen: Bei Blitzmarathon gingen der Polizei keine Extremraser ins Netz

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Von Donnerstag, 6 Uhr, bis Freitag, 6 Uhr, hatten sie rund um die Uhr den Verkehr in und um Mayen und Andernach überwacht. Die Stellen waren vorab in den Medien bekannt gegeben worden. Vielerorts hatte man denn auch den Eindruck, dass die Autofahrer förmlich über die Straßen schlichen. Einige fielen dann aber doch aus dem Rahmen. So mussten im Bereich der der Polizeiinspektion Andernach (Stadt Andernach, VG Pellenz, VG Weißenthurm) zwölf gebührenpflichtige Verwarnungen (bis 35 Euro) und zwei Ordnungswidrigkeitenanzeigen (Strafe höher als 35 Euro) verhängt werden. Dort wurde neben vier "sonstigen Verstößen" (zum Beispiel Fahren ohne Gurt) auch ein alkoholisierter Autofahrer registriert. Ihn erwartet ein Fahrverbot. Insgesamt hatte die Polizei Andernach zwölf Kontrollstellen eingerichtet - davon sieben auf Wunsch von Bürgern. Diese hatten per Internet die Örtlichkeiten nennen können, wo ihres Erachtens oft zu schnell gefahren wird. Im Bereich der Polizei Mayen (Stadt Mayen, VG Maifeld, VG Mendig, Teil der VG Vordereifel) waren 43 gebührenpflichtige Verwarnungen und fünf Ordnungswidrigkeitenanzeigen fällig.

"Extremraser" konnten weder die Beamten rund um Mayen noch die rund um Andernach feststellen. Im Mayener Bereich war der Spitzenreiter 28 km/h zu schnell, in Andernach 16 km/h. atk

Lukasmarkt: Wenn 4500 Gäste evakuiert würden

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Im Rauch wurden keine Giftstoffe gemessen, die gesundheitsgefährdend wären. Dennoch: Auf eine Evakuierung wären die Einsatzkräfte vorbereitet gewesen, wie die RZ bei ihren Recherchen erfuhr.

Rainer Nell, Referatsleiter für Zivil- und Katastrophenschutz in der Kreisverwaltung, erklärt: "Jede Stadt und Verbandsgemeinde hat einen allgemeinen Evakuierungsplan. In Mayen gibt es zusätzlich einen Alarm- und Einsatzplan für das Großereignis Lukasmarkt." Das Schriftstück wurde von der federführenden Feuerwehr Mayen in Abstimmung mit der Polizei, dem DRK und dem THW sowie den umliegenden Gemeinden erarbeitet.

Rainer Nell sagt: "Da sind die Szenarien festgelegt, wer was im Notfall zu tun hat." So steht darin beispielsweise auch, welche Straßen abgesperrt werden müssen, damit keine Autos ins Evakuierungsgebiet einfahren - und wo Sammelplätze eingerichtet werden, um die Marktgäste vorübergehend aufzunehmen, bis sich die Wolke verzogen hat. Dies können Turnhallen oder Feuerwehrhäuser in Mayen und Umgebung sein.

Mayens Wehrleiter Andreas Faber erzählt, was am Samstagnachmittag bei einer Evakuierung der 4500 Besucher vom Festgelände abgelaufen wäre. Polizei- und Feuerwehrwagen wären übers Gelände gefahren, Fußtrupps mit Megafonen hätten sich ins Getümmel gestürzt. Auch die Beschallungsanlagen der Fahrgeschäfte hätten genutzt werden können. Eine der vorbereiteten Durchsagen lautet: "Lieber Lukasmarktbesucher. Leider muss wegen einer technischen Störung der Lukasmarkt geschlossen werden. Bitte verlassen Sie das Gelände über ausgeschilderte Fluchtwege."

Tausende Besucher, teils enge Gassen: Wäre es da nicht zum Chaos gekommen? Wehrleiter Faber erklärt, dass es neben den Transparenten mit den markierten Fluchtwegen überall Lotsen gegeben hätte: "Wir würden die Leute vom Rauch wegleiten. Die externen Gäste sollten die Stadt am besten mit dem Auto verlassen, Einheimische in Nachbarorte gebracht werden." Dies läuft per Fahrdienst, der im Alarmplan organisiert ist.

Und der Verkehr? Wenn Hunderte Autos zeitgleich gestartet werden? "Das würde ohne Verkehrschaos nicht vonstatten gehen", gibt Faber zu. Man könne vieles planen, aber eben nicht alles.

Wie knapp stand die Stadt denn nun vor diesem Ausnahmezustand? Der Wehrleiter von Mayen hatte zu keiner Zeit Bedenken, dass die Lukasmarktbesucher tatsächlich durch den Rauch gefährdet waren. Andreas Faber sagt: "Eine Evakuierung stand nicht im Raum. Die Messungen waren reine Vorsichtsmaßnahme."

Als die Feuerwehren am Brandort eintrafen, stellten sie schnell fest, dass viele Atemschutzgeräte benötigt werden, weil die Qualmentwicklung so stark war. Deshalb forderten sie den Gerätewagen Atem- und Strahlenschutz des Landkreises an, der beim Gefahrstoffzug Weißenthurm stationiert ist. So gingen sie sicher, dass sie nach diesem Einsatz genügend Atemschutzgeräte für den nächsten bereit haben, während die benutzten Geräte gesäubert und gewartet werden. Auf dem angeforderten Wagen befinden sich auch Messinstrumente. Wehrleiter Andreas Faber erklärt: "Wir haben die Messungen direkt in der ersten Stunde beauftragt, einfach um sicherzugehen." Gefährliche Stoffe sind beispielsweise Blausäure, Salzsäure, Kohlenstoffdioxid und Kohlenmonoxid oder Nitrosegas.

Hätten die Geräte angeschlagen - sie können nur angeben, ob Giftstoffe in der Luft sind oder nicht -, hätten Einzelmessungen gefolgt, erklärt Thorsten Machwirth, Gefahrstoffzugführer des Kreises Mayen-Koblenz. Dabei hätte man beispielsweise feststellen können, wie hoch die Konzentration etwa von Nitrosegas in einem Kubikmeter Luft ist. Im Notfall wären dann alle Messtrupps des Kreises eingesetzt worden, um die Belastung in verschiedenen Gebieten zu überprüfen, und auch der ABC-Erkunder des Landkreises wäre mobil unterwegs gewesen.

Machwirth betont, dass auch das Wetter in solchen Situationen eine wichtige Rolle spielt: "Meist ist es so, dass diese ekelhaften Giftstoffe nach oben abziehen." In diesem Fall war das Wetter nicht optimal. "Der Rauch konnte sich nicht nach oben verdünnisieren, sondern hat sich im Mayener Loch festgesetzt", erklärt Machwirth. Umso besser, dass er keine giftigen Stoffe enthielt.

Katrin Franzen


Wieder schnelles Internet für Gering

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In Gering laufen die Vorbereitungen eines neuen Anbieters. Dort wird am kommenden Montag eine Satellitenanlage der Firma Filiago in Betrieb genommen. Von dann an steht am Dorfgemeinschaftshaus ein Computer, der über eine Antenne mit dem Internet verbunden ist. Nach Angaben von Joachim Mangold, einem Vertriebsleiter des neuen Anbieters, sollen dann Geschwindigkeiten von bis zu 10 Megabit pro Sekunde erreicht werden, also das zehnfache Tempo des jetzt noch verfügbaren Zugangs. Und das sei erst der Anfang: Das Internet per Satellit ist nur eine Übergangslösung und soll die Zeit bis zum Glasfaserausbau überbrücken.

"Derzeit laufen verschiedene Gespräche mit Glasfasernetzbetreibern", sagte Gerings Ortsbürgermeister Klaus Scherer. Denn es müsse das Ziel sein, in Zukunft den modernen Standard im ganzen Ort zu schaffen - nicht zuletzt weil schnelles Internet ein wichtiger Standortfaktor sei. Der neue Anbieter will mit RWE zusammenarbeiten, um die Glasfaserleitungen schon vom kommenden Jahr an in der Gemeinde verlegen zu lassen. Damit wären nach Aussage von Mangold Geschwindigkeiten von 25 bis 50 Megabit pro Sekunde möglich.

Die neue Satellitenanlage ist inzwischen im Ort eingetroffen. In den nächsten Wochen haben die Geringer die Gelegenheit, sich über das neue Angebot zu informieren und es auf Wunsch auch zu nutzen. Zuvor hatte es bereits zwei Infoveranstaltungen gegeben. Dabei hätten sich bereits rund 30 Interessierte für den neuen Anbieter gefunden. Neben Filiago hatte sich eine weitere Firma als Partner angeboten. Diese habe aber eine bestimmte Zahl Vorverträge verlangt und sei deshalb weniger attraktiv für die Gemeinde, erklärte Ortsbürgermeister Scherer.

Nötig wurde die neue Kooperation, weil der vorherige Funk-DSL-Anbieter, die Firma Disquom, Insolvenz angemeldet und das Netz abgestellt hatte (die RZ berichtete). Gegenüber unserer Zeitung gab das Unternehmen an, das Geschäft auf dem Maifeld sei unwirtschaftlich gewesen. Auch in Naunheim beendete der Anbieter seinen Betrieb. Mehr als 20 betroffene Kunden insgesamt erhielten die Kündigung. Für das Netz in Gering hatte die Firma 26 000 Euro an Zuschüssen bekommen, für das in Naunheim rund 49 000 Euro. Die Gelder sollten garantieren, dass die Funk-DSL-Lösung lange Zeit genutzt werden kann. Tatsächlich aber stellte Disquom seine Dienste in Naunheim und Gering nach zwei beziehungsweise weniger als zwei Jahren ein. Deshalb sollen die Mittel nun anteilsmäßig zurückgefordert werden.

Eine Lösung wie in Gering hat nun auch Christian Sommer im Blick. Der Bürgermeister von Naunheim führt nach wie vor Gespräche darüber, wie es in seiner Gemeinde in Sachen Internet weitergehen soll. Eine konkrete Vereinbarung gibt es dort noch nicht, deshalb wird es noch eine Weile dauern. Auch für Sommer wäre eine Satellitenlösung nur eine Überbrückung. "Unser großes Ziel ist es, Naunheim ans Glasfaser zu bekommen", sagte er.

Anne Fuhrmann

Verein unterstützt Behindertenbeirat Andernach und Pellenz

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Ziel von bisher 13 Mitgliedern ist es, dem Behindertenbeirat ideell den Rücken zu stärken, Spenden zu akquirieren, diese zu verwalten und an die Projekte des Beirates wie etwa die Notfallhilfe oder das therapeutische Reiten zu verteilen.

Nach der offiziellen Gründung im August haben die Mitglieder nun den Antrag gestellt, den neuen Verein, der ausschließlich gemeinnützige Zwecke verfolgt, ins Vereinsregister eintragen zu lassen. Vorsitzender des Fördervereins ist Karl-Emery Olck. Stellvertreterin ist Josefine Bonn. Diese unterstützen Schatzmeisterin Iris Klee und Schriftführerin Regina Pickel-Bossau.

Ein weiterer Grund für die Gründung ist die neue Gesetzeslage. Bisher konnte die Stadt Spendenquittungen ausstellen. Dies ist nun nicht mehr möglich. "Wir sind froh über jeden Betrag. Der Geldgeber soll dafür einen finanziellen Vorteil beim Finanzamt haben", sagt Karl-Emery Olck. Er betont, dass die Verteilung der Gelder nach wie vor vom Behindertenbeirat entschieden wird: "Wir zahlen nichts aus, ohne dass mit diesem Gremium zuvor Kontakt aufgenommen wurde." Er sieht die Notwendigkeit, dass sich Mitglieder eigens um die Finanzen kümmern. Die Spenden würden nicht mehr so reichlich fließen wie zuvor. Ohne persönliche Kontakte kämen Privatleute oder Firmen kaum auf den Behindertenbeirat zu.

Dass der Förderverein eng mit dem Beirat verzahnt ist, ist zum Beispiel an der Zusammensetzung des Vorstands zu erkennen. Regina Pickel-Bossau ist nicht nur Schriftführerin des neuen Vereins, sondern Vorsitzende des Behindertenbeirates. "Die Gründung des Fördervereins führt zur Entlastung des Beirates, und Kräfte werden für andere Aufgaben frei." Aus ihrer Sicht sei das Gremium beispielsweise in der Pellenz zu wenig wahrgenommen worden.

Der Behindertenbeirat hilft, die Lebenssituation von beeinträchtigten Menschen zu verbessern, und hat die Aufgabe, die Interessen dieser Gruppe etwa gegenüber Verwaltungen und Institutionen wahrzunehmen. So sollten die Mitglieder etwa um Rat gefragt werden, wenn Gebäude oder Fahrzeuge wie etwa Busse umgebaut werden. Auch Privatpersonen können sich an die Mitglieder wenden. Erst kürzlich konnten diese mit Tipps helfen, als zwei Ferienwohnungen in der Region barrierefrei umgestaltet werden sollten. Neben dem Rat und der Weitervermittlung an andere Institutionen werden die Mitglieder von Beeinträchtigten sehr oft an Feiertagen um Hilfe gebeten, wenn andere Einrichtungen geschlossen sind.

Weitere Informationen zum Förderverein Behindertenbeirat Andernach und Pellenz gibt es unter www.andernach.de oder www.pellenz.de. Aufnahmeanträge für neue Mitglieder verschickt Karl-Emery Olck, Tel. 0170/237 00 47, oder E-Mail emery@olck.info

Silvin Müller

Burg Wernerseck: Sanierung wird fortgesetzt

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Seit etwa zwölf Jahren wirft der Ochtendunger Heimatverein ein Auge auf die Burganlage. Dabei ist den Mitgliedern nicht verborgen geblieben, dass das Gemäuer in einem schlechten Zustand ist. Auch beim jüngsten Tag der offenen Tür im Juni traten die Schäden zutage. "Dabei ist uns wieder bewusst geworden, dass die Burg verfällt und dass man eine Sanierung in irgendeiner Form angehen sollte", sagt Günther Gries, Vorsitzender des Heimatvereins. Vor einigen Jahren hatte die Gemeinde viel Geld in die Hand genommen. Damals wurde schon für weit mehr als 300 000 Euro der Turm der Burg saniert. Weitere Schritte wurden aus Kostengründen aufgeschoben.

Als Mitstreiterin für das Vorhaben des Vereins hat der Ochtendunger die Architekturprofessorin Corinna Rohn von der Hochschule Rhein-Main in Wiesbaden gewonnen. Im aktuellen Semester leistet sie mit der Studentinnengruppe Vermessungsarbeiten auf der Burg. Dabei wird das Objekt mit speziellen Kameras fotografiert, markante Punkte werden erfasst und zusammen mit den Fotos in Bestandspläne umgearbeitet. Sie sind die Grundlage für eine umfassende Schadenskartierung. Aus ihr ergibt sich das Sanierungskonzept.

Die ersten Arbeiten haben schon stattgefunden, weitere folgen. Spätestens bis Ende des Jahres soll die Bauaufnahme abgeschlossen sein. Im Anschluss daran wird ein Architekt die Schäden aufnehmen: Wo fehlt Mörtel? Wo sind Steine lose? Was muss sonst getan werden? Er hilft auch dabei, die weiteren Bauabschnitte zu definieren. Schließlich soll das Sanierungskonzept konkrete Schritte herleiten, wie das Vorhaben umgesetzt werden kann und wo Prioritäten gesetzt werden sollen. Am dringlichsten ist nach Einschätzung des Heimatvereins die Sanierung des kleinen Wirtschaftsgebäudes der Burg.

"Wir wollen die Gesamtsanierung in mehreren Etappen realisieren", erklärt Gries. Das sei aus finanzieller Sicht notwendig. Eine genaue Kostenkalkulation steht noch aus. Der Vorsitzende des Heimatvereins schätzt, dass die Sanierung insgesamt 250 000 bis 300 000 Euro verschlingen könnte. Keine geringe Summe wird von der Eigentümerin der Burg, also der Ortsgemeinde Ochtendung, zu tragen sein. Daher soll die finanzielle Belastung auf mehrere Jahre verteilt werden. So könnte die Sanierung vielleicht fünf bis sechs Jahre dauern. Noch bis Ende Dezember will der Heimatverein einen Förderantrag stellen, um Mittel von Bund und Land anzufragen. Daneben werden auch Spenden von Firmen und Privatleuten nötig, um das Projekt erfolgreich abzuschließen, betont Gries. Um beginnen zu können, hat sich der Heimatverein bereit erklärt, die Kosten für die Bestandaufnahme und das Erarbeiten des Konzepts zu übernehmen.

"Die Burgruine ist ein Kulturgut, deshalb gibt es das Bestreben, sie zu erhalten. Aber es geht nicht alles auf einmal", sagt Ochtendungs Bürgermeisterin Rita Hirsch. Aufgrund ihrer Haushaltslage sei die Gemeinde auf Unterstützung für das Vorhaben angewiesen.

Mehr Infos zur Historie der Burgruine und zu den Plänen gibt Günther Gries am Mittwoch, 23. Oktober, von 19.30 Uhr an bei einem Vortrag im Rahmen der Volkshochschule Ochtendung im Altenheim St. Martin. Es wird eine Gebühr von 2 Euro erhoben. Anmeldung unter Telefon 02625/954 093 12 oder per E-Mail an vhs@ochtendung.de

Anne Fuhrmann

Kfz-Versicherung: Bessere Regionalklasse für den Kreis MYK

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Die gute: Sowohl der Kreis als auch die Stadt werden in der Regionalklasse der Haftpflichtversicherung um einen Punkt besser eingestuft. Die schlechte: In der Teilkasko ist es im Landkreis genau umgekehrt. Das geht aus der aktuellen Regionalstatistik hervor, die der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft (GDV) vorgelegt hat.

In der Haftpflichtversicherung gilt in der Stadt künftig Regionalklasse 6 (bisher 7) und im Landkreis 5 (bisher 6); in der Teilkasko wie bisher die Klasse 5 in der Stadt, aber 8 statt 7 im Landkreis. Dafür ändert sich in der Vollkaskoversicherung nichts: Die Stadt hat die Klasse 3, der Landkreis ist in Klasse 4 eingestuft.

Hintergrund ist, dass sich das Unfallaufkommen bei KO- und MYK-Fahrzeugen leicht verbessert hat. In der Haftpflichtversicherung liegt der Index nunmehr in der Stadt bei 100,24 und hat sich damit um 2,28 Punkte verbessert; im Landkreis liegt er sogar nur bei 98,04, das heißt 1,67 Punkte besser als bisher. Der Satz von 100 markiert den Durchschnittswert in ganz Deutschland. Das bedeutet: Wer in ein KO-Auto lenkt, der baut im Schnitt ungefähr so viele Unfälle wie der Rest der fahrenden Bevölkerung, wer ein MYK-Auto fährt, ist hingegen weniger oft in Unfälle verwickelt.

In der Vollkasko haben die deutschen Versicherer dagegen viel weniger Kummer mit Automobilen aus Koblenz. Hier liegt der Index nur bei 95 und damit klar unter dem Durchschnitt, in Mayen-Koblenz beträgt er 99,07.

Pech haben die Autofahrer im Landkreis, was die Teilkaskoversicherung betrifft. Hier liegt der Index bei 104,68 und legt um 2,32 Punkte zu. Die Folge ist, dass sie jetzt von der Regionalklasse 7 in die Klasse 8 hochgestuft werden. Sehr viel besser sieht es da in Koblenz aus, wo der Index nur 88,04 beträgt.

Wie sieht es in den Nachbarkreisen aus? Die Autofahrerkollegen aus dem Kreis Cochem-Zell können ein freudiges Hupkonzert anstimmen: Ihre Regionalklasse in der Haftpflicht verbessert sich um 3 auf 2 und in der Vollkasko von 5 auf 4. Dafür schneiden sie in der Teilkasko schlechter ab. Keine Veränderungen sind in den Landkreisen Neuwied und Rhein-Hunsrück festzustellen. Im Kreis Ahrweiler erhält lediglich die Vollkasko eine schlechtere Regionalklasse.

Im Vergleich zu Koblenz werden nur Trier und Mainz bei der Haftpflicht auch - wie die Rhein-Mosel-Stadt - um eine Klasse besser eingestuft. Koblenz weist übrigens, was die Haftpflicht anbetrifft, einen relativ günstigen Indexwert auf. Nur Trier ist bei den Großstädten mit 98,23 besser.

Dass Koblenz und Mayen-Koblenz in der Haftpflichtversicherung in eine bessere Regionalklasse eingestuft werden, heißt nicht zwangsläufig, dass die Versicherungsbeiträge sinken. Einfluss auf die Beitragshöhe hat auch die Unfallstatistik in Bezug auf die einzelnen Fahrzeugmodelle, was sich in der Typklasse widerspiegelt. Verursachen etwa Golffahrer mehr Unfälle als im Vorjahr, kann der Beitrag für alle VW-Golf steigen. atk/mp

Lukasmarkt: Edle Pferde bei Schau präsentiert

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Um 7.30 Uhr ist Marktleiter Uwe Stefener kurz vor der Eröffnung des Pferdemarktes die Ruhe selbst. Auf dem Platz an der Polcher Straße herrscht reichlich Bewegung. Händler bauen ihre Stände auf, Pferdebesitzer fahren mit ihren Anhängern vor, Imbissstandbetreiber treffen die letzten Vorbereitungen. 2500 bis 3000 Besucher erhofft sich Stefener, dessen Gelassenheit auf den ganzen Platz ausstrahlt. Er macht das jetzt zum 27. Mal.

Es gab Zeiten, da war um diese Zeit das Hauptgeschäft schon gelaufen. Heute hat es noch gar nicht begonnen. Pferdehändler Ralf Schilberz (Jahrgang 1963) aus Valwiger Berg bei Cochem wird von seinen sechs Pferden um 9.15 Uhr noch keines verkauft haben. Er kommt trotzdem gern, wie schon sein Vater und seine Onkel, die vom Maifeld stammten.

Marktleiter Stefener (Jahrgang 1950) reist aus Ungarn an, wo er seit drei Jahren 60 Kilometer südöstlich von Budapest wohnt. Vor mehr als 20 Jahren hieß es noch Pferde- und Viehmarkt, ein Bestandteil des Lukasmarktes. Heute ist daraus eine Freiluftmesse für Pferde- und Hunde-Accessoires geworden mit einer Pferdeschau im Mittelpunkt.

Um das große Reiterviereck herum sind Stände und Buden aufgestellt, dahinter stehen Kleinviehhändler. Sie bestimmen die Atmosphäre entscheidend mit, weil sie viel Natürliches und Ursprüngliches mitbringen, das der traditionelle Marktbesucher so schätzt. Geflügel, Hasen, Meerschweinchen und sogar ein Minischwein werden zum Kauf angeboten. Noch eine Reihe dahinter stehen die sogenannten Handelspferde, ein Dutzend vielleicht. Sie werden heute üblicherweise auf dem Reiterhof vermarktet.

Unter den etwa 70 Markthändlern gibt es wenigstens zwei, die besondere Aufmerksamkeit erfahren. Reinhard Franzsander aus Delbrück-Nordhagen bei Gerolstein ist seit 25 Jahren treuer Anbieter auf diesem Markt. Er berichtet von einem kleinen Umschwung in den vergangenen beiden Jahren. Gerade die jungen Leute interessieren sich wieder mehr fürs Federvieh. Ein paar Schritte weiter steht der Anhänger von Elsa-Sylvia von Rospatt aus Kopp-Eigelbach bei Gerolstein. Die 84-jährige ist Mutter von acht Kindern, und tatsächlich, an ihrem 84. Geburtstag - die Geburtstagtorte hat sie mitgebracht, und sie zeigt sie den Besuchern - war keines der Kinder gekommen, um persönlich zu gratulieren. Alle hatten keine Zeit. Die erfahrene Schäferin verkauft biologisch einwandfreie Wolle, Strickjacken und eigenhändig gestrickte, bunte Wollmützen.

Der Dienstagmorgen ist beinahe windstill. Marktleiter Stefener präsentiert sich jetzt in einem schicken Schäfermantel mit Pelzbesatz. Er moderiert die Pferdeschau, mit 28 Tieren und mindestens so vielen Reitern sowie Pferdepflegern. Die Besucher stehen dicht an dicht, nicht gedrängt, und beobachten das Geschehen auf dem großen Rechteck in der Platzmitte. Die Gestalter der Schau kommen aus dem Umkreis von 200 Kilometern. Kaltblüter, Pferde aus der Camargue, Ponys, Islandpferde und andere Rassen werden dem Publikum in artgerechter Weise vorgeführt. Die Tiere bleiben entspannt, folgen den Hilfen ihrer Reiter und absolvieren brav ihre Übungen: barockes Reiten in Damensätteln, Westernreiten, Voltigieren auf zwei Ponys, die Arbeit an der Doppellonge und eine Quadrille. Das Publikum applaudiert. Viele Eltern gönnen ihren Kindern diesen Messebesuch, der sich so deutlich vom Lukasmarkt-Treiben unterscheidet: ursprünglich und erholsam.

Axel Holz

Kreis MYK bietet eine hohe Zahl an Betreuungsplätzen

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Für insgesamt 813 Zweijährige, die in den Kindertagesstätten im Landkreis zum maßgeblichen Stichtag 31. Dezember 2012 betreut wurden, kann er beim Land Rheinland-Pfalz den sogenannten Betreuungsbonus beantragen. Den zahlt das Land seit 2007 immer dann, wenn auf der Ebene einer Verbandsgemeinde mindestens zehn Prozent aller Zweijährigen in einer Kindertageseinrichtung betreut werden.

Kreisweit waren es 63,8 Prozent der insgesamt 1275 Zweijährigen, die zum Stichtag in einer Kindertagesstätte angemeldet waren. Dabei reicht die sogenannte "Quote" der Inanspruchnahme in den Verbandsgemeinden (VG) von 49,6 Prozent in der VG Vallendar bis hin zu 80,5 Prozent in der VG Maifeld. "Unsere Zahlen können sich sehen lassen", erklärt Guido Bayer vom Jugendamt des Kreises. "Wir können mit unserer hohen Betreuungsquote erheblich dazu beitragen, dass Eltern Familie und Beruf miteinander vereinbaren können. Im laufenden Jahr werden wir das bereits gute Ergebnis des Jahres 2012 insgesamt nochmals deutlich übertreffen können."

Zur Verfügung stellt das Land als Betreuungsbonus für jedes zweijährige Kind einen Betrag von 1000 Euro.

300 Euro hiervon verbleiben in Mainz zur Finanzierung der Landeszuweisungen zu den notwendigen Personal(mehr)kosten, 700 Euro werden zunächst an das jeweilige Jugendamt weitergeleitet. Dort verbleiben 385 Euro für jedes betreute zweijährige Kind, 315 Euro werden an den Träger der jeweiligen Kita weitergeleitet.

Wenn in einer Verbandsgemeinde sogar mehr als 40 Prozent der Zweijährigen betreut sind, steigt der Bonus für jedes Kind über dieser 40-Prozent-Schwelle von 1000 Euro auf 2050 Euro. Diese Mehreinnahmen werden dann im Verhältnis der belegten Plätze auf alle Kitas in der jeweiligen Verbandsgemeinde umgelegt.

Rund 441 000 Euro fließen an den Landkreis Mayen-Koblenz als Träger des Jugendamtes. Weitere rund 355 000 Euro werden weitergereicht an die einzelnen Träger der Kindertagesstätten - je nach Anzahl der dort betreuten zweijährigen Kinder. Nicht in der Statistik enthalten sind die Zahlen für die Städte Andernach und Mayen, da diese über eigene Jugendämter verfügen.

Nicht "bonusberechtigt" sind übrigens die Kinder unter zwei Jahren, die heute schon in kleinen altersgemischten Gruppen oder auch Krippengruppen betreut werden.

Traumpfad löst in Wierschen zeitweise Parkchaos aus

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Vorübergehend herrschte deshalb dort und in angrenzenden Teilen des Dorfs ein Parkchaos. Auch an anderen Orten des Maifelds sind seit der Auszeichnung der Strecke mehr Touristen als früher unterwegs. Seitdem sich der Rundweg mit dem Titel schmücken kann, wollen noch mehr Wanderer als vorher die Strecke ablaufen. Vor allem an den Wochenenden und an Tagen mit schönem Wetter ist der Zuspruch groß.

Die Folge, dass die Resonanz stark gestiegen ist, ist in Wierschem unmittelbar zu spüren. Als sehr chaotisch hat Wierschems Bürgermeister Michael Kopp die Situation in seiner Gemeinde zeitweise wahrgenommen. Kreuz und quer sei im Ort geparkt worden, zum Teil auf beiden Seiten der Straße, weil die Stellplätze am Bürgerhaus nicht mehr ausreichten. Das habe erhebliche Probleme verursacht. "Die Lage war extrem schwierig, vor allem für die Landwirte, die mit ihren schweren Maschinen die Straßen passieren mussten", sagt Kopp. Die Wanderstrecke sei schon vor dem Sieg bei dem Wettbewerb beliebt gewesen. Mit einem solchen Ausmaß habe er aber nicht gerechnet.

Um mit dem Ansturm fertig zu werden, musste eine schnelle Lösung gefunden werden. Deshalb wurden vier Sofortmaßnahmen umgesetzt, die den gewünschten Erfolg zeigten: Ein Parkverbot verhindert nun, dass die Straßen am Bürgerhaus beidseitig verengt werden. Ein Landwirt hat eine große Wiese zur Verfügung gestellt, auf der die Besucher jetzt parken können. Außerdem wurde der bisherige Parkplatz am Bürgerhaus erweitert. Weil die Traumpfad-Wanderer auch nach Toiletten suchten, hat der Junggesellenverein einen WC-Wagen organisiert, der bis Ende des Jahres am Bürgerhaus stehen soll. Von 2014 an soll es eine komfortable Lösung geben. "Inzwischen kommen wir mit der Situation zurecht", sagt Kopp.

Trotz des Trubels nehmen die meisten Wierschemer den Andrang nach Erfahrung des Bürgermeisters vor allem mit Gelassenheit auf. Heftige Beschwerden über die vielen Besucher habe es bisher nicht gegeben. "Viele haben Verständnis, dass jetzt so viele Leute in den Ort kommen. Sie finden den Weg schließlich selbst schön", erklärt Kopp. Außerdem seien die Wanderer in der Regel pflegeleicht. Nicht zuletzt hat der hohe Zuspruch auch seine Vorteile: Die Gastronomie im Ort profitiert von den zusätzlichen Touristen, hat der Ortschef beobachtet.

Und nicht nur die, wie Martina Bang-Dosio von der Tourist-Info Maifeld weiß. "Wir haben den Eindruck, dass der Traumpfad generell mehr Menschen ins Maifeld lockt", sagt sie. Die größeren Besucherströme kommen nicht nur den Restaurants und Unterkünften zugute. Auch auf Burg Eltz sei mehr Betrieb als vor dem Titelgewinn. Allerdings sei es schwierig, die zusätzliche Resonanz an Zahlen festzumachen.

Ein Blick auf die Kennzeichen zeigt, dass nicht nur Wanderer aus der näheren Umgebung nun den Traumpfad erwandern. Viele Besucher kommen aus den Großräumen Köln/Bonn und Frankfurt, aber auch aus entfernteren Gegenden Deutschlands. "Zum Teil reisen sie in kleinen Gruppen an", erläutert Bang-Dosio.

Anne Fuhrmann


Lukasmarkt in Mayen: Schafmarkt ist eine Attraktion

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Um 6.45 Uhr dämmert der Viehmarktplatz still vor sich hin. Es ist stockdunkel, lediglich drei Mitarbeiter der Stadtverwaltung und Veterinär Dr. Rudolf Schneider samt Assistentin sind schon im Einsatz. Der traditionelle Schafmarkt steht an. Doch von Schafen noch keine Spur. Händler, die bereits tags zuvor auf dem Pferdemarkt ihre Waren angeboten und die Nacht im Wohnmobil oder Anhänger verbracht haben, kommen langsam in die Gänge.

Zwei Stunden später ist der Platz unter der milden Herbstsonne hell erleuchtet, und immer mehr Besucher betreten den Markt. Der Duft frisch brutzelnder Bratwürste verlockt zu einem deftigen Frühstück. Rainer Wulff geht derweil von Gatter zu Gatter und schaut auf die ersten Zuchtschafe sieben verschiedener Rassen. Er ist Zuchtleiter und wurde von der Landwirtschaftskammer zu diesem Ereignis abgeordnet.

Alle Beteiligten scheinen erwartungsfroh gestimmt. Nach und nach treffen die gemeldeten Herdbuchzüchter ein, füllen sich auch die letzten Gatter mit ihren geliebten Schafen. Klaus Engels aus Anschau zum Beispiel ist leidenschaftlicher Herdbuchzüchter im Nebenerwerb. Als Bundeswehrangehöriger befindet er sich in der Freistellungsphase. Er berichtet von dem Spaß, den er mit seinen Tieren hat, sowie von Auktionen in Thüringen und in Hessen, wo er seine Zuchterfolge vermarktet hat. Leo Schäfer aus Bad Neuenahr-Ahrweiler züchtet Bentheimer und Heidschnucken - die schönsten hat er mitgebracht. Seit Mitte der 90er-Jahre nimmt er am Schafmarkt teil.

In einem Zelt sitzen Ursula Mürenberg aus Wollscheid und Christiane Schmitz aus Schelborn: Aus Schafswolle drehen sie mit dem Spinnrad Wollfäden und zeigen, welches Geschick und welcher Mühe es früher bedurfte, Fäden zu gewinnen, aus denen später Stoffe gewebt wurden.

Alle auf dem Markt gezeigten Schafe haben einen dokumentierten Stammbaum. Diese Papiere, der Körperbau, die Wolle und der Gang der Tiere werden begutachtet, bewertet und prämiert. Die Rassen tragen markante Namen wie Grau Gehörnte Heidschnucke oder Rauwolliges Pommersches Landschaf. Die Jury bilden Rainer Wulff und Klaus Knobloch von der Landwirtschaftskammer Rheinland-Pfalz.

Das Ergebnis der Herdbuch-Prämierung lautet: Klaus Engels (Anschau) bei den Coburger Fuchsschafen (männlich und weiblich); Marika Gieger (Albersweiler) bei den männlichen und Franz-Josef Rölle (Börrstadt) bei den weiblichen Grauen Gehörnten Heidschnucken; Peter Schmitz (Walsdorf) bei den männlichen und weiblichen Rauwolligen Pommerschen Landschafen.

Axel Holz

Mendig: Auf Hohlraumsuche im Garten

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Die Arbeiten geschehen auch in Gärten von Privatleuten. Melanie Titz ist eine der Betroffenen, deren Haus eventuell über einem Hohlraum steht. Hier, nahe der Lavakeller, lebt sie mit ihrem Mann und zwei Kindern. Vor einem Monat wurden bereits zwei Löcher in ihren Garten gebohrt. Jetzt gingen die Untersuchungen weiter.

Es ist Dienstagmorgen, als zwei Arbeiter der Deutschen Montan Technologie (DMT) aus Essen den Garten von Melanie Titz einnehmen. Sie wollen den Untergrund auf Hohlräume untersuchen. Barbara Bock vom Landesamt für Geologie und Bergbau ist mit dabei und erklärt: "Wir sind hier in gut 12 bis 13 Metern Tiefe bereits auf einen Hohlraum gestoßen." Nun hoffen die Geologen, die Größe des Kellers herauszufinden. Dazu wird eine moderne 3-D-Messmethode eingesetzt. Martin Weber von der DMT sagt: "Es handelt sich um einen Scanner mit Lasermessung."

Die Männer stecken das Gerät in ein vorgebohrtes Loch. Zur Sicherheit ist das Gerät mit einem zehn Zentimeter dicken Rohr umgeben. Der Laser ist mit einer Kamera ausgestattet, um Hindernisse zu erkennen. Das Gerät wird in Meterschritten hinabgeführt. Der Scanner dreht und kippt automatisch, um den Raum dreidimensional zu erfassen. Das Ergebnis ist ein zunächst konfuses Bild auf dem Laptop. Einzelne Punkte geben millimetergenaue Messungen an. Fachmann Martin Weber erzählt: "Die Punkte werden in den kommenden Tagen zu Flächen verbunden." Das Ergebnis wird eine dreidimensionale Ansicht des Hohlraums sein, die fast wie ein echtes Bild wirkt, meint Harald Ehses, Direktor des Landesamtes. Bei dem Einsatz im Garten zeichnet sich ab, dass ein rund 10 bis 20 Meter breiter Hohlraum vorhanden ist.

Die Bohrungen und Messungen sind Teil eines auf fünf Jahre angelegten Projektes: Dieses hat im Jahr 2012 begonnen und wird vom Landesamt für Geologie und Bergbau betreut. Ziel ist es, die Hohlräume zu finden, sie zu vermessen und zu kartieren. Dabei wird auch deren Risiko eingestuft. Die begehbaren Teile der Lavakeller werden auf ihre Stabilität untersucht. Neue und unzugängliche Höhlen werden von oben erforscht. Direktor Harald Ehses schaut sich im Garten von Melanie Titz um und betont: "Unser erster Schwerpunkt sind die Häuser."

Acht Bohrungen hat das Amt in der Nähe von bewohntem Gebiet bereits gemacht. Fünfmal ist es auf Hohlräume gestoßen. Nach ersten Vermutungen ergeben sich daraus zwei große Keller unterhalb eines Neubaugebiets. Bereits 2012 waren die Bohrungen erfolgreich. Fünf neue Höhlen konnten gefunden werden. Die Geologen bohren dabei nicht zufällig ins Blaue hinein. Ehses stellt klar: "Wir gehen natürlich nur in Verdachtsgebiete." Im Vorfeld sichten die Wissenschaftler alte Unterlagen und analysieren Luftbilder, um ehemalige Untertagesabbaugebiete zu finden.

Der Direktor des Landesamts betont: "Das Ziel ist eine Risikoabschätzung für die Stadt Mendig und die betroffenen Einwohner." Das Land unterstützt die Erkundungsbohrungen mit 1,4 Millionen Euro. Nötige Sanierungsarbeiten sind darin nicht enthalten. Melanie Titz verfolgt interessiert, was in ihrem Garten vor sich geht. Sie gesteht: "Mir ist schon ein wenig mulmig zumute." Dennoch will sie wissen, was Sache ist. Die Geologen vermuten, dass ihr Haus von Hohlraum umgeben ist, aber zu zwei Drittel auf einer Basaltsäule steht. Würde die Höhle einsacken, wäre das Haus vermutlich dennoch sicher. Klarheit über die Ausdehnung kann nur das 3-D-Bild bringen. Kommende Woche wird es ausgewertet sein. Die Arbeiten in Mendig wurden nun für dieses Jahr abgeschlossen. In den kommenden drei Jahren werden Ehses und sein Team Mendig weiter erkunden, um gefährliche Einbrüche zu verhindern. Mendig hat für die Geologen einen besonderen Reiz: "Es ist keine Standardarbeit, sondern etwas Besonderes", erklärt der Wissenschaftler.

Patrick Grosse

Vordereifel: Nicht mehr überall gibt es den Dorfladen

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Von unserer Redakteurin Anne Fuhrmann

Wenn ein Laden wegen Krankheit oder anderen persönlichen Gründen geschlossen wird, findet sich oft kein Nachfolger. Bislang reicht die Abdeckung aber immer noch aus, sagt Andreas Pung, der sich um die Wirtschaftsförderung in der Verbandsgemeinde kümmert.

Vor allem in den kleineren Orten gibt es meist weder Bäcker noch Metzger noch Supermarkt. Ein typisches Beispiel ist Ditscheid. Früher existierte im Ort ein Tante-Emma-Laden, doch dieser ist schon etwa seit Ende der 70er-Jahre geschlossen, weiß Ortsbürgermeister Gerd Knechtges. Auch in den meisten Nachbargemeinden wie Bermel oder Münk gibt es keine Möglichkeiten mehr, sich im Ort in einem Laden mit Lebensmitteln einzudecken. Dieser Umstand bereitet in Ditscheid in der Regel aber keine Schwierigkeiten, sagt Knechtges. Rollende Bäcker und Metzger steuern Orte in der Vordereifel an. Davon profitieren auch viele Ältere in Ditscheid. Und: Selbst viele Senioren sind in der kleinen Gemeinde noch mobil. "Das muss man auch sein, sonst wird die Versorgung hier zum Problem", erklärt der Ortschef.

Als einziger Laden der Nahversorgung hat sich in Kehrig das Lebensmittelgeschäft gehalten, das von Pächterin Annette Schönberg seit sieben Jahren betrieben wird. Es ist zugleich die Bäckerei der Gemeinde und hat in seiner langen Geschichte einige Besitzerwechsel erlebt. Dass der Laden nach wie vor beliebt ist, hängt nach Ansicht von Schönberg mit der Frische der Waren zusammen. "Wir haben die Erfahrung gemacht, dass vor allem Brot, Brötchen und Wurst gefragt sind", sagt sie. Mit anderen Lebensmitteln versorgen sich die meisten Kunden in der Stadt. Aber wenn das eine oder andere im großen Supermarkt vergessen wurde, ist das zusätzliche Angebot von Schönberg willkommen.

Zwar seien selbst viele Ältere nicht auf ihr Geschäft angewiesen, sagt sie, aber trotzdem sind vor allem Senioren dankbar über den Laden. "Für viele ältere Menschen ist es eben auch wichtig, im Laden Bekannte zu treffen. Es ist nicht so anonym wie in der Stadt", betont sie. In einigen wenigen Vordereifelgemeinden, zum Beispiel in Boos, ist die Situation ähnlich.

Neben Ettringen ist Kottenheim am besten mit den Dingen des täglichen Bedarfs versorgt. Zwei Bäckereien gibt es im Ort. Im örtlichen Supermarkt ist ein Metzger integriert. Mit diesem Angebot seien die meisten zufrieden, sagt Bürgermeister Toni Schüller. Die Zeit, in der es gleich mehrere Metzgereien und vier Bäckereien gab, sei zwar längst vorbei, aber auch jetzt noch könne man sich im Ort gut eindecken, meint der Ortschef. Dafür seien viele dankbar.

Weil die Situation allerdings nicht in allen Gemeinden so gut ist und sich der demografische Wandel abzeichnet, sind - besonders im Rahmen des Regionalmanagements - Überlegungen angestellt worden, wie das Angebot ausgebaut werden könnte. Denn: "Es wäre ganz bestimmt wünschenswert, wenn die Menschen in der Vordereifel eine größere Auswahl hätten", sagt Andreas Pung. Das hinzubekommen sei allerdings schwierig, denn in kleineren Orten sei das Kundenpotenzial schließlich nicht besonders groß und finanzielle Anreize könne die Wirtschaftsförderung der Verbandsgemeinde nicht leisten. "Wir versuchen aber privates Engagement zu unterstützen." Bisher sieht Pung die Grundversorgung in der Vordereifel gewährleistet - nicht zuletzt weil es mobile Angebot gibt. Künftig könnte es nach seiner Ansicht aber kritisch werden, wenn junge Leute zunehmend abwandern und weitere Läden schließen sollten.

Z Wie rollende Supermärkte unsere Region versorgen, lesen Sie demnächst in einer weiteren Folge unserer Serie "Kauf lokal".

Parabelflug: Lehrer aus Mayen schwebt im Flugzeug

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Wer hat nicht schon einmal davon geträumt zu schweben? Für den Mayener Gymnasiallehrer Michael Sexauer hat sich dieser Traum erfüllt. Im Rahmen des 23. Parabelflugprojektes des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hatten Ende September elf Lehrer aus ganz Deutschland die Chance, dieses besondere Gefühl zu erleben. Die RZ hat den Mayener begleitet.

Michael Sexauer stammt ursprünglich aus dem Badischen und machte Abitur in Achern. Es folgte das Studium der Physik (Diplom) und Mathematik in Karlsruhe. Ab 2002 arbeitete er in einer Schule in Baden-Baden, bevor der heute 42-Jährige im Jahr 2005 ans Megina-Gymnasium in Mayen kam. Dort organisierte der Mathematik- und Physiklehrer in den vergangenen Jahren einige Veranstaltungen zusammen mit dem DLR.

Der bereits bestehende Kontakt zum Forschungszentrum ermöglichte ihm die Teilnahme am Parabelflug. "Es wurden hauptsächlich Personen angeschrieben, die schon mit dem DLR zusammengearbeitet haben", erzählt Sexauer vor seinem Flug. "Für mich als Physiker ist das Ganze äußerst spannend." Die Vorfreude ist ihm anzusehen.

Dem DLR geht es darum, Multiplikatoren zu finden, das sind Menschen, die das Erlebte weitergeben. In diesem Fall haben die Lehrer den Auftrag, ihre Eindrücke an die Schüler zu vermitteln. "Man musste sich offiziell bewerben und angeben, wie man das Erlebnis weiter nutzen wird", erklärt Sexauer. Im März hatte sich der Oberstufenleiter des Megina-Gymnasiums beim DLR beworben. "Und ich habe grünes Licht bekommen", berichtet er.

Sexauer erwartet sich viel von diesem Flug. "Dieses Erlebnis liegt nicht im normalen Erwartungshorizont", erzählt er fasziniert. Auch für den Schulunterricht sieht er einen großen Mehrwert: "Von diesem Ereignis geht viel Faszination aus. So kann man als Lehrer etwas in greifbare Nähe bringen, wofür Schulen keine Mittel haben."

Er verspürt zwar ein leichtes Unbehagen in Hinblick auf die Belastungen während des Flugs, "doch das wird überstrahlt von der Faszination", gibt Sexauer zu.

Für ihn beginnt das Erlebnis am Freitagmorgen. Die elf Lehrerinnen und Lehrer treffen sich zum ersten Mal auf dem Gelände des DLR in Köln-Porz. Nach dem gemeinsamen Mittagessen lernen sie mehrere Experimente kennen, die sie später an Bord durchführen werden.

Dr. Matthias Sperl vom Institut für Materialphysik des DLR präsentiert den Teilnehmern die acht Projekte. "Silly Putty" nennt sich eines dieser Experimente. Es handelt sich um einen sogenannten nicht-newtonschen Stoff, der unter Druckeinfluss erhärtet und bei geringem Druck schmilzt. Die Lehrer werden im Parabelflug zwei Kugeln Silly Putty mit verschiedenen Geschwindigkeiten aufeinander werfen. Weitere Experimente beschäftigen sich mit Seifenblasen oder dem Flugverhalten eines Tablet-PCs.

Am frühen Abend findet sich die Lehrergruppe zur Sicherheitsbelehrung im Hörsaal des DLR ein. Ein Arzt informiert die Lehrkräfte über alle medizinischen Aspekte.

Das Erlebnis rückt näher. Die Teilnehmer sind in zwei Gruppen eingeteilt. Die einen fliegen am Samstag, die anderen am Sonntag. Sexauer trifft sich mit seinen Mitstreitern am Sonntagmorgen am Flughafen Köln/Bonn. Die Gruppe passiert die Sicherheitskontrolle und trifft sich an einem Tisch der kleinen Abflughalle. Michael Sexauer wirkt locker, als er in den blauen DLR-Overall steigt.

Eine Durchsage unterbricht die Runde. Sie kündigt den Beginn der Medikation an. Jeweils zu zweit gehen die Mitfliegenden in einen Raum, wo sie eine Spritze gegen Übelkeit bekommen. Nun wird es langsam ernst. Sexauer kann eine zunehmende Anspannung nicht leugnen: "Ich bin jetzt angespannt, aber erwartungsvoll", sagt er.

Um kurz nach neun Uhr steigen alle Beteiligten in den Shuttlebus, der sie zum Airbus A 300 bringt. Nach letzten Gesprächen steigen die Lehrer winkend die Stufen zum Flugzeug hinauf. Zunächst setzen sich sie sich in die Sitze und warten den Start ab. Schnell erlischt das Anschnallsignal und die Experimentatoren begeben sich in den komplett gepolsterten Bereich des Fliegers. Die erste Parabel steht bevor. Die Lehrer setzen oder legen sich zunächst auf den Boden. Sie müssen sich erst an die Belastungen gewöhnen.

"Pull-up", schallt es durch die Lautsprecher. Jetzt herrscht die 1,8-fache Erdbeschleunigung, das heißt, der eigene Körper fühlt sich fast doppelt so schwer an wie auf dem Erdboden. Mit dem Signal "Injection" beginnt die 22-sekündige Phase der Schwerelosigkeit. Der Körper wiegt vermeintlich nichts mehr, und alle beginnen zu schweben.

Nach wenigen Parabeln hat sich Sexauer an den Vorgang gewöhnt. Er begibt sich an verschiedene Experimente. Doch diese gestalten sich in der Schwerelosigkeit schwieriger als gedacht. Bei der kleinsten Berührung fliegen die Silly-Putty-Kugeln quer durchs Flugzeug.

Nach drei Stunden in der Luft und mehr als zwölf Parabeln kehrt das Flugzeug an die Basis zurück. Die Teilnehmer steigen nach kurzem Warten aus. Fester Boden unter den Füßen scheint sie zunächst zu verwirren.

Michael Sexauer berichtet völlig beeindruckt vom Erlebten: "Man braucht nur mit den Füßen leicht nach oben gehen - und fliegt." Die Belastungen des Flugs sind dem Mayener ins Gesicht geschrieben, dennoch ist er begeistert: "Es war einmalig, einfach unfassbar." Nach dem Mittagsessen enden ereignisreiche Tage für den Mayener. "Es war ein tolles Wochenende, aber jetzt bin ich doch ziemlich fertig", spricht er und tritt die Heimreise an.

Nun wird er seine Eindrücke als Multiplikator an die Mayener Schüler weitergeben. Das Ziel: Interesse an Naturwissenschaften wecken. Dies dürfte nicht allzu schwer werden, denn dieses Erlebnis wird Michael Sexauer sicher nie vergessen.

Patrick Grosse

Minütlich neues Foto von Andernach im Netz

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Die Kamera ist an einem östlichen Erker des Wahrzeichens gut zehn Meter über dem Wehrgang fest installiert. Zu sehen sind zum Beispiel das sogenannte kleine Deutsche Eck am Rhein, sowie das ehemalige Weissheimer-Gelände oder die Hochstraße. Bei guter Sicht sind auch der Andernacher Hafen, die Neuwieder Brücke oder der Turm des ehemaligen Atomkraftwerks Mülheim-Kärlich zu erkennen. Die Idee, den Runden Turm für eine solche Kamera zu nutzen, hatte Bernd Röhling, stellvertretender Vorsitzender des Fördervereins Runder Turm, schon vor zwei Jahren: "Ich kenne dies aus anderen Städten. So kann sich jeder Tourist ansehen, wie es in Andernach aussieht." Aufgrund der faszinierenden freien Rundumsicht, die der Turm bietet, ist das Wahrzeichen natürlich für ein solches Vorhaben besonders gut geeignet. Nun konnte das Projekt des Fördervereins mithilfe von Andernach.net sowie der Kreissparkasse Mayen und der Volksbank Rhein-Ahr-Eifel verwirklicht werden.

Roland Walther, Vorsitzender des Fördervereins, freute sich, dass der Startschuss gegeben werden konnte und bedankte sich bei den Sponsoren. OB Achim Hütten aktivierte die Webcam, die sofort die ersten Bilder lieferte.

Der Förderverein Runder Turm, der seit 2006 existiert und 43 Mitglieder hat, plant den Einbau einer weiteren Kamera in westlicher Richtung nach Leutesdorf hin. Auch über die Anschaffung eines Defibrillators würde nachgedacht.

Die Fotos der Webcam sind im Internet unter www.runder-turm-andernach.de und www. andernach.de zu sehen.

Von unserem Mitarbeiter

Silvin Müller

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