Kreis MYK/Mayen - Sie geben vor, Spenden zu sammeln, klingeln an Haustüren, werden in Wohnungen gelassen, und wenn sie wieder weg sind, haben sie Schmuck und Bargeld gestohlen: Die Kripo Mayen warnt vor einer Frau und einem Jungen, die zurzeit auf Diebestour in der Region sind.
Die Landkreise Mayen-Koblenz und Ahrweiler scheinen ein beliebtes Pflaster für Trickdiebe zu sein. Immer wieder legen sie mit ihrer fiesen Masche arglose Bürger rein. So reisen eine 30- bis 45-jährige Frau und ein circa zehnjähriger Junge seit Anfang November durch die Region und haben mutmaßlich mindestens sieben Trickdiebstähle begangen.
Davon geht die Kriminalpolizei Mayen aus. Und die Kripo-Beamten warnen: "Weitere Taten sind zu erwarten."
Die jüngsten Vorfälle ereigneten sich Mitte vergangener Woche. Da klingelte das Duo an Wohnungstüren in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Ramersbach und Spessart. Unter einem Vorwand gelangte es in die Wohnungen und erbeutete hierbei in zwei Fällen hochwertigen Schmuck. Bei vorherigen Taten wurde zudem Bargeld entwendet. Die Taten laufen in der Regel ähnlich ab. Die Frau und der Junge klingeln und geben zunächst an, eine Spende sammeln oder etwas kaufen beziehungsweise verkaufen zu wollen. Dann bitten sie, kurz die Toilette benutzen oder sich aufwärmen zu dürfen; so kommen sie in die Wohnung. Sind sie erst mal drin, werden in einem günstigen Moment gezielt hochwertiger Schmuck und Bargeld entwendet. Nach den Erfahrungen der Polizei sind die Opfer meist allein zu Hause - und sie bemerken den Diebstahl erst, wenn die Täter das Haus längst verlassen haben.
Das diebische Duo wird wie folgt beschrieben: Die Frau soll 30 bis 45 Jahre alt, etwa 1,60 bis 1,70 Meter groß und schlank sein. Sie hat schwarze, lange Haare und ist vermutlich Deutsche. Der ungefähr zehnjährige Junge hat kurze dunkle Haare, eine normale Statur und ist etwa einen Kopf kleiner als die Frau. Auch bei ihm dürfte es sich um einen Deutschen handeln.
Die Polizei rät: "Sollten die Personen an Ihrer Haustür klingeln, öffnen Sie diese nicht. Lassen Sie unter keinen Umständen Unbekannte in Ihre Wohnung. Sollten diese mit einem Fahrzeug unterwegs sein, notieren Sie sich das Kennzeichen sowie den Fahrzeugtyp, und verständigen sie umgehend die Polizei."
Die Taten der Frau und des Jungen gehören zu einer Serie von Trickdiebstählen in der Region. So wurden am 11. Januar einer 92-jährigen Andernacherin zwei Goldringe und eine Goldkette gestohlen. Sie hatte einer 50- bis 70-jährigen, korpulenten Trickdiebin die Tür geöffnet. Diese hatte vorgegeben, selbst gehäkelte Schals verkaufen zu wollen. Mitte Dezember hatte eine circa 1,55 Meter große und 16 bis 17 Jahre alte Trickdiebin in der Fußgängerzone in Mayen einen Senior reingelegt. Die angebliche Spendensammlerin ergaunerte 180 Euro.
Erfreulich: Im Sommer war es der Polizei gelungen, in Remagen einen Kriminellen festzunehmen. Er hatte auf Parkplätzen vornehmlich ältere Menschen angesprochen und gebeten, ihm Geld zu wechseln. Dabei hatte er diese abgelenkt, ins Portemonnaie der Geschädigten gegriffen und Geldscheine aus dem Scheinfach gezogen.
Hinweise zu den aktuellen Fällen erbittet die Polizei an die die örtlichen Polizeiinspektionen oder die Kriminalinspektion in Mayen, Telefon 02651/8010.
Von unserem Redaktionsleiter Albrecht Kahl